So richtig rund läuft es für Noah Aklassou (22) noch nicht im grün-weißen Trikot des SV Schalding.
Seit dieser Saison kickt der Stürmer für den Regionalligisten – die Einsatzzeiten sind allerdings noch recht überschaubar. Kein Spiel von Beginn an, 13 Mal eingewechselt, 137 Minuten auf dem Platz – so lautete die Bilanz nach 21 Schaldinger Ligapartien. Der Torerfolg blieb bislang gänzlich aus – zumindest in der Ersten. Eine eher ungewöhnliche Situation für den 22-Jährigen, der bis zur vergangenen Saison beim 1. FC Passau stets zu den zentralen Spielern im Team zählte und als Toptorjäger oft im Fokus stand.
„Ein bisschen ungewohnt“
Doch Aklassou weiß wie ein Profi mit der neuen Lage umzugehen: „Klar ist es ist eine andere Rolle im Vergleich zum FC. Es ist ein bisschen ungewohnt“, urteilt der junge Stürmer, fügt aber gleich hinzu: „Ich bin ja erst vor der Saison neu gekommen. Da muss man sich auch einfach mal hinten anstellen und im Dienst der Mannschaft arbeiten.“ Wichtig sei es, in den Trainings immer alles zu geben, in den Spielen positiv zu sein, auch wenn man auf der Bank sitze. „Und wenn die Zeit kommt, dann muss man halt bereit sein“, sagt Aklassou, der in seinen Einsätzen in der Schaldinger Reserve bewies, dass er nichts von seiner Treffsicherheit verloren hat. Sechs Tore in sieben Bezirksligapartien stehen in der Statistik.
Aber die Regionalliga Bayern ist eben nochmal eine andere Hausnummer. „Das Tempo ist schon noch mal ein gewisses Stück höher als in der Bezirksliga beim FC Passau. Und da braucht man einfach Zeit, um reinzukommen“, sagt Aklassou, der aus seinen bisherigen Kurz-Einsätzen aber durchaus Positives ziehen kann: „Die Hinrunde war für mich sehr lehrreich. Man sieht, dass man noch sehr viel mitnehmen kann von Mitspielern, Trainern und allem drum und dran.“
Er will sich selbst die nötige Zeit geben
Insgesamt, so sein Urteil, habe er sich im ersten halben Jahr am Reuthinger Weg durchaus weiterentwickelt. „Aber klar, man ist noch lange nicht da, wo man hinwill, das dauert einfach ein bisschen. Wichtig ist, sich auch selbst die nötige Zeit zu geben. Ich mach sehr viel und arbeite viel an mir. Deswegen denke ich, dass ich insgesamt auf einem guten Weg bin.“
Ins Team hat sich Aklassou schnell integriert, versteht sich gut mit den Mannschaftskollegen – egal ob Jung oder Alt. Durch das Trainerteam, aber vor allem auch durch seine Mitspieler, lerne der 22-Jährige – und damit jüngste Akteur im Sturm des SVS – viel dazu. „Ich finde, dass ich mir im Abschluss jetzt schon einiges abgeschaut habe. Auch in Sachen Schusstechniken konnte ich mich verbessern. Und nicht zuletzt was die Positionierung angeht, also wann man wo abschließt, wann man den ersten Kontakt machen muss.“ Vom Trainerteam bekomme er viele Tipps und Ratschläge, „die unterstützen einen sehr viel“, sagt Aklassou und nennt noch ein konkretes Beispiel. „Über Laufintelligenz habe ich auch einiges gelernt. Dass ich mir vielleicht auch mal Laufwege spare, die unnötig sind, die man vielleicht früher mehr gemacht hätte, aber eigentlich gar nicht unbedingt wichtig sind für das Spiel. Also einfach wie man sich besser oder eben cleverer bewegt und nicht immer kreuz und quer rennt.“
Wechselgerüchte: „Mei die Leuten reden immer“
Da Aklassou in Schaldinger bisher nur wenig zum Einsatz kam, gibt es kurz vor der Winterpause auch Wechselgerüchte, über eine Rückkehr zum FC Passau wurde spekuliert. Der 22-Jährige reagiert darauf ganz gelassen, sagt nur: „Mei, Leute reden immer.“ Er wolle die Winterpause zur persönlichen Weiterentwicklung nutzen und dann im neuen Jahr wieder angreifen. „Ich konzentriere mich aktuell auf meine Aufgabe bei Schalding und will da einfach alles geben, damit wir den Klassenerhalt schaffen. Und ich denke, wir sind auf einem guten Weg“, sagt Aklassou.
Für den Stürmer und den SV Schalding ist das Fußballjahr aber noch nicht beendet. Das am Samstag ausgefallene Spiel gegen den FC Augsburg soll am Wochenende im Rosenaustadion nachgeholt werden. Da die Wetterprognose aber alles andere als rosig aussieht, ist es gut möglich, dass die Partie erneut abgesagt wird. Der SVS hätte dann nur mehr einen Einsatz − und zwar bei der Passauer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Bei dieser glänzte Aklassou im Vorjahr für den FC Passau und hätte seinen aktuellen Klub beinahe aus dem Wettbewerb geschossen. Nun kann er mit Schalding den Titel verteidigen.
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