Frauenbund macht auf Wert des Wassers aufmerksam
Projekt in Hauzenberg: Das „blaue Gold“ wird zu wenig geschätzt

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 19:08 Uhr
Otto Donaubauer

Dem Wasserverbrauch auf der Spur waren die Schulklassen sowie Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer und die Vorstandschaften der Zweigvereine am Infostand des Frauenbunds im Hauzenberger Stadtzentrum. − Fotos: Donaubauer

Wer überlegt, woher das Wasser kommt – und wie lange es noch reicht, wenn er den Hahn aufdreht? Wer macht sich Gedanken über den Wasserbedarf bei der Produktion unserer Alltagsgüter wie Ernährung, Kleidung und die vielen kleinen und großen Annehmlichkeiten des Lebens? Der scheinbar sorglose Umgang mit dem hohen Gut Wasser hat den „Katholischen Deutschen Frauenbund“ (KDFB) der Diözese Passau zu einem Projekt mit dem Titel „Wasser – das blaue Gold“ veranlasst. Die fünf Zweigvereine aus dem Pfarrverband Hauzenberg haben das Thema bei einem Informationsstand in der Innenstadt zu den Leuten gebracht.

„125 Liter Wasser verbraucht der Mensch jeden Tag für seine persönlichen Bedürfnisse“, erklärte Antoinette Lang vom Diözesanvorstand des KDFB am Stand. Besucher waren vor allem die acht Schulklassen, die eine informative und zum Nachdenken anregende Unterrichtsstunde erlebten. Kleidungsstücke an der Rathaustreppe und viele Lebens- und Genussmittel auf einem großen Tisch dienten als Beispiele für den jeweiligen Wasserverbrauch. Da staunten die Besucher, als sie erfuhren, dass für ein Frühstück mit einer Tasse Kaba und einer Scheibe Brot mit Belag mehr als 500 Liter Wasser benötigt werden. Viele davon werden auf den Plantagen beim Anbau der Früchte verbraucht, aber auch beim Transport und der Erzeugung der benötigten Energie. Gerade in den wasserarmen und trockenen Gegenden würden viele Früchte und Lebensmittel erzeugt. Die ersten großen Wassernöte könne man in diesen Gebieten schon beobachten, erfuhren die Besucher am Stand. Ähnlich verhalte es sich bei der Herstellung der Kleidung. Der Kampf um sauberes Wasser werde weltweit zu einem immer größe-ren Problem. Das unkontrollierte Ausbeuten des wertvollen Guts führe zu Katastrophen für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Die Organisatorinnen des Frauenbundprojektes wollen nicht in erster Linie ein schlechtes Gewissens beim Nutzen des Wassers erzeugen. Vielmehr wolle man zum Nachdenken bringen beim Griff zum Wasserhahn, beim Einkauf und im Verhalten.

Bei den Schülern weckten die Erläuterungen reges Interesse. Schnell streckten sich Finger in die Höhe, wenn es um praktische Möglichkeiten zum Einsparen ging. Duschen statt baden, den Wasserhahn beim Einseifen oder während des Zähneputzens zudrehen oder auch mal auf ein neues Handy oder ein neues T-Shirt verzichten und schauen, was noch zu gebrauchen ist, das waren spontane Ideen der jungen Leute. Die 4b der Hauzenberger Grundschule hatte sich mit ihrer Lehrerin Melanie Gegenwarth auf das Thema sogar mit Musik und einem lustigen Wasserlied vorbereitet.
Mit dem Informationsstand werde der Frauenbund sein Projekt aber nicht abschließen, kündigte Antoinette Lang an. Als nächstes werde es an die Realschule weitergehen. Dann habe man auch noch Vereine und Altenclubs im Blick.

Im Herbst soll eine Besichtigung des Hochbehälters für die Wasserversorgung der Stadt oder einer Quelle mit Wasserwart Florian Weber stattfinden. Geplant sei ebenfalls eine meditative Wasserwanderung, bei der der Wert des hohen Guts verinnerlicht werden soll.

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