Kunsthandwerk
Pocking – ein „Sammler-Paradies“ für Ostereier

20.02.2024 | Stand 20.02.2024, 18:00 Uhr
Hans Nöbauer

Wenige Tage nach Aschermittwoch avancierte die Pockinger Stadthalle am Wochenende einmal mehr zum wahren bayerischen Sammler-Paradies für Ostereier sowie gleichermaßen auch Kunsthandwerks-Exponaten. Hunderte Besucher kamen dabei von drent und herent. − Fotos: Nöbauer

Genaueres Zählen unmöglich: Gefühlte 10.000 kunstvoll gestaltete Objekte glänzten meist mit bunten Farben, Pailletten und sogar Swarovski-Kristallen beim 29. Internationalen Ostereiermarkt samt Kunsthandwerksausstellung in der Pockinger Stadthalle um die Wette und buhlten somit auch um die Käufergunst Hunderter Gäste. Das größtenteils recht fachkundige Publikum hatte dabei die Auswahl unter den Exponaten 65 Kunstschaffender aus sechs Ländern.

„Durch ihr breitgefächertes Spektrum auf höchstem künstlerischen Niveau besitzt die Pockinger Ostereiermesse ein landesweites Alleinstellungsmerkmal mit dementsprechend großem Aussteller- und Besucherinteresse“, umriss Cheforganisator Friedrich Graf zusammen mit Tochter Anna (Mindelheim) gegenüber der PNP das Erfolgsrezept der Veranstaltung.

Großes Aussteller- und Besucherinteresse

Dass Pocking diese Marktführerschaft künftig nicht nur festigen, sondern kontinuierlich ausbauen könne, verdeutlichte der schwäbische Veranstalter mit dem zwischenzeitlich erstsatzlos gestrichenen Gräfelfinger Parallel-Event vor den östlichen Münchner Stadttoren. Vor allem auch durch das großzügige Foyer mit neuerdings integrierter Kaffeetheke maß Friedrich Graf der Pockinger Stadthalle die „richtige Infrastruktur gerade für eine Kunsthandwerksmesse rund ums Osterei“ bei, die zahlreichen Besuchern demonstriere, was „mit viel Fingerfertigkeit und noch mehr Kreativität geschaffen“ werden könne.

Von religiösen bis zu märchenhaften Motiven

„Zwischen Fasching und Starkbierfest findet schon seit fast drei Jahrzehnten die ursprünglich von Angela Lang initiierte Ostereierausstellung großen Anklang“, sprach zweite Bürgermeisterin Barbara Weiss von einer „richtigen Schau am dafür bestens geeigneten Platz“. Dass die große Gästeschar dabei vom Kunsthandwerk „regelrecht verzaubert“ werde, konnte Barbara Weiss mit einem schicken Holzfilz-Tascherl des Windorfer Künstler-Ehepaares Walter und Ingrid Praml nur vollauf bestätigen.

Gar ganze Bildergeschichten erzählte heuer erstmals die Olchingerin Mariele Berngeher auf Rauszieh-Banderolen, die einem Straußenei-Karussell originelles Leben verschaffte. Von religiösen bis zu märchenhaften Motiven reichte die Schaffenskraft von Nikadora Sworski (jetzt Regensburg) aus der Bukowina (heutiges Grenzgebiet Ukraine/Rumänien) mit „echt vergoldeter Ikonen-Malerei“. Elke Nakhjavan bestach mit norwegischer Goldstickerei, während Christine Hainzl ihrer Fantasie mit frei modellierter Blüten- und Ornamenten-Keramik freien Lauf ließ.

Ukrainische Wachsmalerei


Mit der original ukrainischen Wachsmalerei „Pysanka“ und österlichen Acryl-Gemälden schufen schließlich Tetyana (Finanz-Sachbearbeiterin) und Oksana (Campingplatz-Beschäftigte/beide neuerdings Bad Füssing) bei trockenem Wochenendwetter in der Pockinger Stadthalle bereits Frühlings-Charakter. Die Motive der beiden Damen spiegelten dabei ukrainische Kultur-Aspekte von der Natur über die Familie und Liebe bis hin zur Gesundheit wider: Erklärtes Nahziel der beiden Künstlerinnen ist ein „eigenes Art-Studio“.

− nö