Ortenburg
Ortenburger Gemeinde-Beauftragte für die Bereiche Jugend, Sport, Kultur und Senioren ziehen Bilanz

24.01.2024 | Stand 24.01.2024, 16:00 Uhr
Klaus Engel

Kulturbeauftragter ist Alfons Niederhofer. − Fotos: Klaus Engel

Für spezifische Themengebiete kann der Marktrat fachlich qualifizierte Bürgerinnen und Bürger als Beauftragte bestellen. In Ortenburg hat man dies für vier Tätigkeitsfelder entschieden: Jugend, Sport, Kultur und Senioren. Die Beauftragten verstehen sich als Ansprechpartner für ihren Bereich und als Kontaktpersonen zur Kommune.

Alle vier haben in der ersten Marktratssitzung des Jahres Tätigkeitsberichte vorgetragen und damit ein Schlaglicht auf die vielfältigen ehrenamtlichen Strukturen in der Marktgemeinde geworfen.

Die Jugend

Jugendbeauftragte ist Birgit Krautstorfer. Sie lobte die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen. Bei deren Angeboten für die Jugend würden auch wesentliche Eigenschaften für den künftigen Lebensweg weitergetragen, wie sozialer Umgang, Teamfähigkeit. Kämpfergeist oder Disziplin. Nicht zuletzt für diesen Beitrag werde die Vereinsarbeit im Gemeindebereich so geschätzt. Auch beim sehr nachgefragten Ferienprogramm leisten die Vereine für Kinder und Jugendliche einen wesentlichen Beitrag.

Persönliche Begegnungen mit den Vereinen waren der Beauftragten daher sehr wichtig. Im einzelnen nannte sie das ASV-Bergsportfest, den Gemeindejugendsporttag des FC Unteriglbach, die Theateraufführungen der Landjugend Neustift und des Heimat- und Volkstrachtenvereins Iglbach. Auch die Aktion „Rama Dama“ habe den Jugendlichen großen Spaß gemacht und sollte auch heuer durchgeführt werden.

Als hilfreich für ihre ehrenamtliche Tätigkeit benannte sie den Fachtag für Jugendpolitik, den der Kreisjugendring Ende November in Fürstenzell durchgeführt hatte.

Der Ortenburger Jugendtreff habe sich für Begegnungen und Austausch mit den Jugendlichen bewährt. In deren Namen und zugleich auch für den Gemeindejugendpfleger Sebastian Klein dankte sie für alle Unterstützung durch die Marktgemeinde.

Der Sport

Sportbeauftragter ist Jürgen Truka. Auch das neue Sportjahr, so erfuhr man von ihm, beginne mit dem Sportgespräch, heuer am 25. Februar im Gasthof Gruber in Dorfbach. Im vergangenen Jahr habe es viele Erfolge für die Sportler und Sportlerinnen der Marktgemeinde gegeben. Im April waren sie dafür im Schloss geehrt worden (VA berichtete). Darüber hinaus erinnerte Jürgen Truka an das 17. Ortenburger Schach Open, das immer mehr Zulauf verzeichne und inzwischen auch bei internationalen Titelträgern bekannter werde.

Im vierten Quartal hätten bei den Vereinen aller Gemeindeteile die Mitgliederversammlungen stattgefunden, zu denen er als Sportbeauftragter eingeladen war. Dort und bei den Weihnachtsfeiern habe er im Namen der Marktgemeinde neben guten Wünschen auch den Dank für die geleistete Vereinsarbeit überbringen können.

Die Kultur

Seit vielen Jahren ist Alfons Niederhofer Kulturbeauftragter der Gemeinde. Sein Bericht zeigte auf, weshalb Ortenburg oft für sein reiches kulturelles Angebot beneidet wird. Niederhofer, der auch Vorsitzender vom „Förderkreis Schloss Ortenburg“ ist, erinnerte an den kürzlich verstorbenen Bürgermedaillenträger Werner Obermeyer, der zusammen mit seiner Frau ein Modell des Ortenburger Marktplatzes erstellt hatte, das nun im Schloss einen festen Platz bekommen habe.

Zahlreiche Jubiläen habe es im vergangenen Jahr in Ortenburg gegeben: 450 Jahre Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, 900 Jahre erste Nennung der Ortsnamen Ortenburg und Kamm, vor 175 Jahren waren der Gesangverein Ortenburg und vor 100 Jahren der Sammareier Sängerzirkel gegründet worden.

Konzerte im Schloss oder in den Kirchen sowie Vernissagen zu verschiedenen Kunstausstellungen seien gut besucht gewesen. Die Steinkirchner Herbstkonzerte, jedes Jahr anlässlich des Ortenburger Reformationstages von Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz veranstaltet, gehörten zu den musikalischen Höhepunkten.

Die Volkshochschule Ortenburg und das Evangelische Bildungswerk bereichern als Mieter im Schloss das kulturelle Leben. Lang ist die Liste der Vortragsveranstaltungen, meist zu Geschichte und Volkskunde des Marktes und der Region.

In Neustift hat sich ein Arbeitskreis gebildet, in dem Heimatforscher und Wissenschaftler gemeinsam die Geschichte von Neustift und Umgebung untersuchen und dokumentieren.Großer Beliebtheit erfreue sich das Schlossmuseum, insbesondere die Schlosskapelle mit ihrer Renaissancedecke. Die Ortenburger Ritterspiele auf der Schlosswiese ziehen auch viele Besucher von jenseits der Landkreisgrenzen an.

Kultur für Kinder schließlich sei ein besonderes Anliegen des Fördervereins. Diesen Schwerpunkt würde man gerne weiter ausbauen. Bisher gab es Kino im Schloss, Führungen für Kinder, Puppentheater und Angebote im Rahmen des Ferienprogrammes. 2024, so schloss Alfons Niederhofer seinen Vortrag, werde der Wildpark 50 Jahre alt. Ein Festakt dazu sei für den 26. April geplant.

Die Senioren

Seniorenbeauftragter ist Wolfgang Weber. Als ehrenamtlicher Seniorenbeirat hält er regelmäßige Sprechstunden. Er organisiert Ausflugsfahrten und hält Kontakt zu den Seniorentreffs in den Pfarreien der Gemeinde. Weiterbildung für die Seniorenbeiräte gab es durch ILE und Landratsamt.

Wolfgang Weber konnte erneut berichten, dass es bei Senioren eine große Nachfrage nach „digitaler Schulung“ im Umgang mit den neuen Medien gebe. Im Mai wird ein neuer Kurs beginnen, der schon wieder ausgebucht ist. Die Teilnehmerzahlen der verschiedenen Angebote seien stetig gestiegen.

Für das AWO Seniorenzentrum hat man ein Besuchernetzwerk geschaffen, in dem sich bisher elf Personen engagieren. Das möchte man weiter ausbauen. Das „Seniorentaxi“ sei binnen zehn Monaten nur viermal angefragt worden. Wolfgang Weber wertet dies als Beweis für eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe oder Angehörige, die vermutlich bei Transportproblemen eingesprungen seien.

Neu im Seniorenbeirat ist seit September 2023 Hermann Niederhofer. Über dessen kompetente Unterstützung freue man sich sehr. Er habe sich zuvor schon länger verantwortlich bei den Seniorennachmittagen der Pfarrei Holzkirchen eingebracht und sei „ein großer Sympathieträger“.