Regionalliga Bayern
„Nicht so viel denken“: So will Schaldings Dominik Weiß zurück zum Erfolg – Partie gegen Memmingen findet statt

17.11.2023 | Stand 20.11.2023, 9:17 Uhr

Fühlt sich wohl am Reuthinger Weg und will seinen Beitrag zum Klassenerhalt in der Regionalliga leisten: Dominik Weiß zählt inzwischen zu den erfahrenen Kräften bei Regionalligist SV Schalding. − Foto: Andreas Lakota

Wenn es mit der Stimmung nur so einfach wäre wie mit der Hand. „Das wird funktionieren“, sagt Dominik Weiß (28) mit Blick auf seine Schiene, die er nach seiner Kahnbein-Verletzung seit ein paar Spielen trägt. Sie wird ihm auch Einsätze in den verbleibenden zwei Spielen des Jahres erlauben. Für die Stimmung gibt’s keine solche Stabilisationshilfe, für positive Gedanken müssen sie in Schalding schon selbst sorgen.

„Natürlich, wenn du so lange ohne Erfolgserlebnis bist, fängst du unwillkürlich irgendwann an, nachzudenken“, stellt der Abwehrspieler fest. Neun Spiele warten die Schaldinger nun schon auf einen Sieg in der Regionalliga Bayern. Und selbst Weiß, der Erfahrene, kommt da an seine Grenzen. „An eine so lange Negativserie kann ich mich in meiner Karriere überhaupt nicht erinnern“, stellt er fest. „Klar, die Trainer tun alles, um die Stimmung aufrechtzuerhalten und wir haben eine super Truppe, die da auch nichts einreißen lässt“, berichtet Weiß. Ein „Aber“ schwingt dennoch unweigerlich mit in jedem Satz. Das wird deutlich, wenn er sagt: „Wir dürfen einfach nicht so viel denken.“ Denn noch sind es zwei Spiele bis zur Winterpause. „Und da brauchen wir die sechs Punkte“, stellt Weiß fest. Zwar stand das letzte Heimspiel am Samstag gegen Memmingen witterungsbedingt lange auf der Kippe, am Freitag gab es jedoch grünes Licht: Die Partie soll stattfinden. So oder so: Der Routinier weiß, dass das Schaldinger Projekt Regionalliga nach dem Wiederaufstieg an einem entscheidenden Punkt angelangt ist.

Bei ihm persönlich ist es ja nicht viel anders. Seit er im Januar 2022 nach Schalding kam, sind noch keine zwei Jahre vergangen. Allerdings turbulente. Er hat einen Abstieg mitgemacht, einen Aufstieg mitgefeiert. Er hat die Ausbildung zum Fitnesskaufmann abgeschlossen, möglicher Weise will er sich zusammen mit der Freundin selbstständig machen in der Branche. „Ich fühle mich wohl in Passau“, stellt er fest.

Ob die Schaldinger dann sein letzter Verein als aktiver Fußballer sein werden? Er fühlt sich zu jung, um diese Frage zu bejahen. Weiß erinnert daran, dass sein Vertrag ausläuft nach der Saison und dass die Heimatstadt Landshut ist. „Das nächste Jahr wird beruflich entscheidend sein“, sagt er. Für den SV Schalding gilt eine solche Lagebestimmung schon jetzt. „Das ist das größte Ziel, mit dem SV Schalding nicht abzusteigen“, formuliert Weiß den Auftrag an sich selbst und seine Mitstreiter. „Wir haben es in den Spielen in Würzburg und bei Bayern ja gezeigt, dass wir es können“, setzt er hinzu. Am Samstag kommt Mitaufsteiger Memmingen an den Reuthinger Weg (Anstoß 14 Uhr). Davon, dass das Hinspiel beim 2:3 reichlich unglücklich verloren ging, will Weiß nichts wissen. Nur nicht zuviel denken.