Messe legt den Schwerpunkt klar auf Energie

Dämmung, Photovoltaik, Regenerativ-Heizungen: In der Dreiländerhalle spielen Öl und Erdgas keine Rolle mehr

22.01.2023 | Stand 22.01.2023, 19:00 Uhr

Handwerk in bester Familien-Tradition verkörpert die „Chefetage“ von Holzbau Fruth, drei Generationen auf einer Bank: Josef Fruth jun. (v. l.) mit seinem Vater Josef Fruth sen. und Sohn Alexander Fruth aus Perlesreut. Der Senior-Chef präsentiert das Muster eines hochwertigen Fassaden-Elements aus glatter und gebürsteter Lärche – verschieden breit, verschieden dick. „Nicht streichen, das wär‘ ein Frevel!“ −Fotos: Danninger

Von Franz Danninger

Regen, Schnee, Grau in Grau – da lacht das Aussteller-Herz und das gleich zweifach, denn erstens gehen Besucher bei Winter-Schmuddelwetter sehr gerne in die warme Dreiländerhalle zur „Fertighaus & Energie“ und zweitens sind die Kernthemen Heizung und Dämmung dem Publikum bestens zu vermitteln, wenn es draußen graupelt.

Samstag und Sonntag zeigten 50 Aussteller ihre Produkte rund ums Haus und beide Tage waren hervorragend besucht, wie sich Veranstalter Stefan Drexler von „Drexler & Sprotte“ aus Hacklberg freut.

Die Messe läuft schon seit 25 Jahren unter diesem Titel, aber noch nie lag der Schwerpunkt derart auf „Energie“ und hier ganz klar auf „regenerativ“. Anbieter klassischer Öl- oder Erdgas-Heizungen gibt es keinen einzigen.

Selbst beim Hersteller von Dachsystemen lautet das erste Argument nicht mehr „langlebig“ oder „individuell“, sondern „nachhaltig“. Der Rudertinger Spenglermeister Josef Schachner präsentiert mit Fachberater Roland Gentner Dachmodule mit integrierte Photovoltaik auf Aluminium-Basis. Eines ihrer gewichtigsten Argumente ist Leichtigkeit: Ein Zwanzigstel Gewicht gegenüber Ziegeleindeckung sei z. B. bei älteren, fragilen Dachstühlen ein großer Vorteil. Und die Ökobilanz sei sehr gut, da 89 Prozent aus wiederverwendetem Alu bestehen.

Von dachintegrierten PV-Systemen ist auch Rudolf Lindmeier überzeugt. Der Holzbau-Unternehmer aus Neukirchen/Inn setzt auf Niederspannungs-Systeme, bei denen jedes Modul seinen eigenen Mikro-Wechselrichter besitzt. Brigitte und Bashkin Demiri aus Eging/See interessiert das sehr, sie sanieren heuer daheim ein älteres Haus: „Die Messe ist sehr interessant, wir haben die meisten Themen kompakt beieinander“, findet Brigitte Demiri.

Die ganze Bandbreite des Hausbaus offerieren etliche Komplett-Anbieter, von Großunternehmen wie Wolf System aus Osterhofen bis zu Josef Fruth senior, der mit Sohn Josef und Enkel Alexander die 17-köpfige Firma aus Perlesreut vertritt, die sich mit energetischen Sanierungen und Anbauten genauso beschäftigt wie mit Neubauten. Bei der Dämmung setzt man lieber auf Zellulose- und Holzfaser-Platten als auf Stein- oder Glaswolle: „Das bringt viel mehr Volumengewicht, also auch Hitzeschutz.“ Denn auch wenn es draußen schneit: Der nächste Sommer kommt bestimmt.