80 Mitarbeiter betroffen
„mein real“ schließt in Passau, Pocking und Zwiesel ab April 2024

Zum 31. März 2024 wird der Standort Passau aufgegeben

20.11.2023 | Stand 21.11.2023, 15:30 Uhr

Der „mein real“ an der Steinbachstraße ist rund 6500 Quadratmeter groß, er wurde in den vergangenen Monaten neu gestaltet, unter anderem durch neue Kassenzonen.  − Foto: F. Fischer

Für die 80 Mitarbeiter von „mein real“ ist es eine bittere Nachricht. Der Einkaufsmarkt in der Passauer Steinbachstraße wird zum 31. März 2024 schließen. Lange hatten die Beschäftigten gehofft, dass der Standort Passau trotz des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung aufrecht erhalten werden könne. Doch am Montag kam das Aus. Nicht nur für Passau, sondern auch für „mein Real“ in Pocking und Zwiesel.



Was noch hinzukommt: Die Mitarbeiter wurden – wie eine Beschäftigte Montagabend gegen 18 Uhr gegenüber der PNP berichtete – offenbar vorab nicht über die Schließung informiert. Dass sich laut ihren Aussagen der Filialleiter seit 17 Uhr in einer Telefonkonferenz befand, sorgte unter den Beschäftigten jedoch für weitere Unsicherheit und schlimmste Befürchtungen.

45 „mein real“-Märkte schließen bis zum 31. März 2024



Insgesamt werden 45 „mein real“-Märkte bis zum 31. März 2024 geschlossen, da für diese Standorte trotz intensiver Bemühungen bisher kein Abnehmer gefunden werden konnte, wie Sprecherin Susanne Patzner in einer Pressemitteilung gestern bekannt gab. Die Wahrung aller rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern sowie den Lieferanten habe für die real GmbH oberste Priorität, insbesondere die Sicherstellung der Lohn- und Gehaltszahlungen an alle Beschäftigten, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Der Geschäftsbetrieb der von der Schließung betroffenen Märkte wird bis Ende März 2024 normal fortgesetzt. Dabei sind die Passauer Mitarbeiter ein Wechselbad der Gefühle bereits gewöhnt: Seit Jahren ändern sich die Besitzverhältnisse. Im Juni 2022 gab die SCP-Gruppe die insgesamt 62 Märkte an das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf ab.

Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der real GmbH, teilte mit, dass für 18 „mein real“-Standorte neue Betreiber gefunden werden konnten. „Trotz intensiver Bemühungen ist die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der real GmbH jedoch unvermeidlich. Die Entscheidung dazu haben wir nach sorgfältiger Prüfung aller Alternativen getroffen. Wir sind uns der persönlichen Auswirkungen der Schließungen auf unsere Mitarbeiter bewusst und werden diese schwierige Übergangsphase für sie so respektvoll und fair wie nur möglich gestalten. Wir führen derzeit mit dem Betriebsrat konstruktive Gespräche mit dem Ziel, Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen“, führte der Vorsitzende der Geschäftsführung weiter aus.

− hie/jmu/red