Unklare Verkehrsführung
Laut und ärgerlich: Lkw stecken im Kreis Passau regelmäßig in Mitticher Vorgarten fest

09.03.2024 | Stand 09.03.2024, 13:00 Uhr
Milena Binkert

Festgesteckt – und das direkt vor dem Schlafzimmer der Anwohner. Selbst durch geschicktes Manövrieren gelingt es manchen Lkw-Fahrern nicht, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien.  − Fotos: privat

Besuch von einem Lkw im Vorgarten, um fünf Uhr in der Früh und das auch noch regelmäßig – sicherlich keine schöne Art geweckt zu werden für die Anwohner in Mittich (Kreis Passau), aber immer wieder Realität.

Grund: Eine Verkehrsinsel in unmittelbarer Nähe der Wohnsiedlung sorgt für Verwirrung: Lkw-Fahrer halten sie fälschlicherweise für einen Kreisverkehr, versuchen zu wenden und stecken dann fest.

Täglich wenden mehrere Lkw an der Verkehrsinsel

„Derzeit haben wir täglich mehrere Wendevorgänge bei uns“, sagt Anwohner Rudolf Ammermüller, „jeder zweite verhakt sich und braucht längere Rangierzeit. Direkt vor unseren Schlafzimmerfenstern und meist mitten in der Nacht.“ Die Verkehrsinsel vor Ammermüllers Haus wurde ursprünglich eingebaut, um Lkw dort am Parken zu hindern. Nun hindert sie die großen Gefährte am Verlassen der Straßenecke, wenn sie von der B512 kommend rechts abbiegen auf die Zwischenstraße, um zu wenden.

Erst diese Woche hatte sich um 5.30 Uhr morgens ein Lkw festgefahren, berichtet Ammermüller. Durch den Lärm geweckt, konnte er den Lkw beobachten. Der Laster hatte sich nicht nur verkeilt, sondern auch auf dem schlammigen Grund festgefahren und musste freigeschaufelt werden. Alleine war es dem Fahrer nicht möglich, sich trotz zahlreicher Versuche zu befreien. Erst um die Mittagszeit wurde das Fahrzeug dann abgeschleppt. Auch Bürgermeister Stephan Dorn war an dem Tag vor Ort und hat den feststeckenden Lkw mit eigenen Augen gesehen. Andere Anwohner hätten ihn auch schon auf die Stelle aufmerksam gemacht.

Verkehrsführung unterliegt dem Freistaat Bayern

Das Problem: „Bei der Straße handelt es sich nicht um eine Gemeindestraße, die Verkehrsführung unterliegt in diesem Fall dem Freistaat Bayern“, sagt er auf Nachfrage. Vermitteln kann er aber: „Die zuständigen Behörden sind sehr kooperativ.“ Die Gemeinde habe nun eine Verkehrsschau beantragt, bei dem die Straßenausstattung der Straße geprüft werde. Beteiligt sind das Landratsamt, Bauamt und die Straßenverkehrsbehörde aus Passau. „Zeitnah“, schätzungsweise in den nächsten Wochen soll das Problem durch eine bessere Beschilderung behoben werden, hofft Dorn.