Kreisliga Passau
Karpfham: Mit Leidenschaft, aber lange ohne Demuth – Bei Aufsteiger Schönbrunn läuft’s

22.09.2023 | Stand 22.09.2023, 22:48 Uhr
Christian Andorfer

Der Blick beim TSV Karpfham und Trainer Reinhard Völdl muss trotz der Verletzung des Kapitäns nach vorne gehen. Gegen Salzweg fordert der Coach „Kampf und Leidenschaft“ auf den Platz zurück zu bringen.  − Fotos: Mike Sigl/Sven Kaiser

Nachdem der TSV Karpfham zu Beginn der Saison sechs Mal ungeschlagen blieb, folgten zwei bittere Niederlagen, Coach Reinhard Völdl stand der Heimatzeitung vor dem Spiel gegen Spitzenreiter Salzweg Rede und Antwort. Vor dem 9.Spieltag richtet sich der Blick außerdem zur formstarken DJK SG Schönbrunn und nach Vilshofen.

Es war die Hiobsbotschaft schlechthin für den TSV Karpfham: Kapitän Stefan Demuth blieb beim Gastspiel in Tiefenbach vor gut zwei Wochen im Rasen hängen und zog sich einen Knöchelbruch zu. Glück im Unglück: Der Abwehrspieler muss nicht operiert werden und wird im Frühjahr zurück auf den Rasen erwartet.

Dennoch wiegt der Ausfall schwer, Demuth erzielte als Verteidiger bereits sechs Treffer in sechs Partien. „Stefan ist unser absoluter Leader im Team, der nicht ersetzt werden kann. Er hält hinten den Laden zusammen, dirigiert seine Mitspieler und verteidigt knallhart. Aber auch seine Präsenz im Strafraum bei eigenen Standardsituationen fehlt“, analysiert Trainer Völdl das Fehlen seines Topspielers.

Eigentlich starteten die Rottaler richtig gut in die Saison und verweilten zwischenzeitlich sogar auf Platz zwei. Nach der Demuth-Verletzung verlor man aber zuletzt völlig überraschend zuhause gegen Schlusslicht Alkofen (0:1) und am vergangenen Wochenende deutlich in Oberdiendorf (0:5). Karpfhams Trainer weiß um die gefährliche Situation und warnt: „Wir dürfen nicht glauben, dass es ohne harte Arbeit, wie zu Beginn, weitergeht. Jeder ist jetzt gefordert und muss eigenverantwortlich sein Limit abrufen, damit wir wieder in die Spur finden. Zufriedenheit und Überheblichkeit haben in keiner Liga etwas verloren.“

Am Samstag steht für den TSV das Heimspiel gegen den FC Salzweg an. Die Mannschaft von Stefan Holzinger und Niklas Schröder ist weiterhin ungeschlagen und präsentiert sich aktuell in einer super Verfassung, das weiß auch Reinhard Völdl: „Salzweg ist ein Gegner, der das Geschehen diktiert, sie werden spielerisch besser sein. Um gegen den Tabellenführer bestehen zu können müssen wir wieder die Grundtugenden wie Kampf und Leidenschaft auf dem Platz einhalten und den kompletten Fokus auf die anstehenden 90 Minuten legen. Entscheidend wird die Einstellung sein.“

Bei der DJK SG Schönbrunn haben sich mittlerweile alle an Kreisliga-Fußball gewöhnt, der Aufsteiger ist nach zwei Auftaktpleiten mittlerweile sechs Spiele ungeschlagen. Auch Teammanager Alexander Pauli zeigt sich zufrieden: „Natürlich hätte bei den drei Unentschieden vielleicht der ein oder andere Sieg herausspringen können, dafür war der Auswärtserfolg in Thyrnau etwas glücklich.“ Gegen die Borussia aus Eberhardsberg trifft man am Samstag auf einen heimstarken Gegner. Ähnlich wie Schönbrunn selbst, die Lusenkicker verloren saisonübergreifend in den letzten 15 Monaten zuhause nur ein Ligaspiel (0:1 am 2. Spieltag gegen Winzer), ein wichtiger Baustein der gegenwärtigen Erfolgsgeschichte. Das anstehende Gastspiel in Eberhardsberg schätzt Pauli wie folgt ein: „In den bisherigen Auswärtspartien wollten wir immer mindestens einen Punkt mitnehmen und würden uns auch in Eberhardsberg mit einem Unentschieden zufriedengeben. Allerdings fehlen mit Kapitän Simon Küblböck, Stürmer Jonas Schreiner und Lukas Schopf erstmals drei Spieler. Bisher war der Kader fast immer vollständig, dennoch wird am Sonntag eine schlagkräftige Truppe auf dem Feld stehen.“

Beim FC Vilshofen schwanken derweil die Leistungen weiterhin. Knüpfte man Salzweg zuletzt nach großer Moral noch einen Punkt ab, verlor man eine Woche später 5:2 in Schönbrunn. Martin Wimber, Trainer des FC Vilshofen, meint: „Gegen Schönbrunn haben wir nicht gut gespielt und wichtige Zweikämpfe verloren. Zum Schluss sind wir dann zu einfach ausgekontert worden. Die Mannschaft weiß, dass sie am Samstag auf jeden Fall läuferisch und spielerisch mehr auf den Platz bringen muss und eine Reaktion zu zeigen hat.“

Mit dem SV Winzer trifft man auf den aktuellen Tabellenzweiten. „Ein sehr interessantes Spiel gegen einen neuen Gegner. Es fühlt sich schon nach Derby an. Winzer hat eine starke Mannschaft und spielt eine super Runde, daheim werden wir aber nichtsdestotrotz auf Sieg spielen“, so Wimber weiter.


9. Spieltag am Samstag, 15 Uhr: Tittling – Riedlhütte, Vilshofen – Winzer, Passau-West – Neßlbach; 16 Uhr: Karpfham – Salzweg; Sonntag, 15 Uhr: DJK Tiefenbach – SG Thyrnau/Kellberg; 16 Uhr: Alkofen − Oberdiendorf, Eberhardsberg – Schönbrunn.