Pocking
Grünes Licht für drei weitere Solarparks

17.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:49 Uhr

Strom durch Sonne: Der Pockinger Stadtrat hat nun grünes Licht für den Bau von drei weiteren Photovoltaik-Freiflächenanlagen gegeben. −Foto: obs/Deutsche Werte Holding AG

Von Markus Gerauer

Die angepeilte Energiewende nimmt auch in der Region Fahrt auf: Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung gleich drei neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen genehmigt bzw. die Voraussetzungen für deren Bau geschaffen.

Und zwar mit der jeweiligen Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans samt dadurch notwendiger Änderung des Landschafts- und Flächennutzungsplans. Nur Hubert Gerauer hatte bei zwei der beantragten drei Projekte Probleme. Er kritisiert, dass durch die Solarmodule wichtige Ackerflächen für die Produktion von Lebensmitteln verloren gehen.

Richtig gut: die Agri-PV-Anlage

Richtig gut findet Gerauer – wie übrigens auch alle anderen Stadträte – den Antrag auf die Errichtung einer PV-Freiflächenanlage auf einem Areal westlich von Hartkirchen in Richtung Oberindling, der dem Stadtrat nun als erstes zur Abstimmung vorlag. Der Grund: Es ist eine sogenannte Agri-PV-Anlage. Die Solarmodule sind hier so angeordnet, dass auf dem Areal nicht nur Strom erzeugt, sondern auch noch Landwirtschaft betrieben werden kann. Für Hubert Gerauer ideal. Alles andere, also konventionelle Solarparks in der Fläche, würde er gar nicht mehr genehmigen.

Zum einen gebe es noch genügend freie Dachflächen und auch Parkplätze, die man bevorzugt mit Solarmodulen bestücken könnte. Zum anderen machte er deutlich, dass die Flächen, auf denen PV-Anlagen entstehen, für den Getreideanbau fehlen. „Aber wir brauchen Strom und Getreide“, erklärte er.

PV auf Dachflächen, statt auf Ackerland

Eine Einlassung, die auch bei Franz Sebele Anklang fand: „Grundsätzlich muss ich dem Hubert recht geben. Dachflächen sind für Solarmodule zu bevorzugen. Aber ich glaube, dass wir bei den Solarparks den Landwirten keine Vorschriften machen sollten. Das ist ein zweites Standbein, das die Landwirte einfach brauchen.“ Lange Rede, kurzer Sinn: Der Solarpark wurde einstimmig genehmigt.

Wie auch die beiden weiteren beantragten Photovoltaik-Freiflächenanlagen – diesmal aber halt jeweils mit der Gegenstimme von Hubert Gerauer. In Prenzing wird der bestehende Solarpark erweitert. Und in Pocking entsteht in der Nähe des Rottwerks eine weitere PV-Freiflächenanlage.

Die Pockiger PV-Anlagen auf einen Blick

Bei dieser Gelegenheit bekam der Stadtrat auch einen Überblick über die Sonder- und Gewerbegebiete der bestehenden PV-Freiflächenanlagen im Stadtgebiet – inklusive der gerade in der Sitzung beschlossenen. Die gesamte Fläche der PV-Freiflächenanlagen im Stadtgebiet liegt bei 1076585 Quadratmetern. Bei einer Fläche des Stadtgebietes von 68879000 Quadratmetern beträgt der Anteil der PV-Flächen 1,563 Prozent.

DIE PV-ANLAGEN

•Solarpark Bundeswehrgelände: 323577 Quadratmeter.
•Solarpark II Bundeswehrgelände: 357303 Quadratmeter.
•Solarpark Prenzing: 57460 Quadratmeter.
•Am Rottwerk I: 18623 Quadratmeter.
•Am Rottwerk II: 10730 Quadratmeter.
•Solarpark Eggersham: 38635 Quadratmeter.
•Solarpark Kühnham: 20130 Quadratmeter.
•Solarpark Reisting bei Hartkirchen (neu beantragt): 159650 Quadratmeter.
•Solarpark Haidzing (neu beantragt, privilegiert): 28648 Quadratmeter.
•Solarpark Prenzing II (neu beantragt): 43744 Quadratmeter.
•Solarpark Am Rottwerk (neu beantragt): 18085 Quadratmeter.