Von Christine Pierach
„Nach einer gefühlten Ewigkeit Pause“ – zwei Pandemie-Winter lang haben die unbürokratischen Wohltäter von mia fia di motiviert ihren schon traditionellen Weihnachtsgruß, einen aktionenreichen Advents-Markt, in Grubweg vorbereitet. Am Freitag ist es endlich soweit: Er beginnt um 16 Uhr.
Die kleine Lena war im Oktober vor acht Jahren der Anlass für hilfsbereite Passauer, damals Stadtrat Oliver Robl, Tom Siglmüller, Florian Treitlinger, Kurt Meier, Otto Neiss, Thomas Maier, Andy Koller, Tobias Pach und Stefan Hopfinger, einen Unterstützerverein zu gründen. Berufsbedingte Wechsel haben die Namensliste verändert, derzeit bestehen Verein und damit zugleich Vorstand aus 14 Leuten. Damals kamen gleich mal 30 000 Euro zusammen, ermöglichten Lenas Eltern den Kauf eines Rollstuhl-tauglichen Autos.
Insgesamt schon 800 000 Euro für andere gesammelt
Das war „nur“ der Anfang. Bis heute haben die Wohltäter 800 000 Euro für andere gesammelt. Robl und Maier unisono: „Wir bedanken uns herzlich bei der Stadt Passau, bei Kommunal-Politikern und den Medien. Ohne deren aller Hilfe wäre der Verein nie so erfolgreich geworden.“
Robl und Maier erklären das Konzept: „Die Spendengelder, die zu hundert Prozent bei den Bedürftigen ankommen, stammen aus mehreren Kanälen. Das sind unsere 150 Fördermitglieder, dazu Spendenaktionen von Schulen und Gruppierungen konkret für uns, großzügige Geschäftsleute und Privatpersonen, die helfen möchten, und schließlich Feste und Events, die wir selbst organisieren.“
Bestätigung ziehen die Wohltäter aus immer neuen Anfragen auch aus dem Umfeld Hilfsbedürftiger. Dass mia fia di schnell, unbürokratisch und rein ehrenamtlich hilft und eben auch helfen kann, hat sich längst herumgesprochen in der Region.
Prima, da kann also jeder mal schnell ein paar Mille abgreifen? Weit gefehlt: „Wir prüfen in jedem Einzelfall genau, ob echte Not besteht. Stimmt das mit der Bedürftigkeit, beschließen wir gemeinsam, in welcher Form und Höhe wir Hilfe leisten.“ Schnell und unbürokratisch gilt dabei auch für die Kinderhilfe Holzland, mit der mia fia di zusammenarbeitet.
Gewinnspiel, Christbaumverkauf und gravierte Baum-Anhänger
Nun also endlich wieder der Weihnachtsgruß, der 2020 gänzlich entfallen musste und 2021 in Drive In-Manier improvisiert war. Wie davor immer, gilt zwischen Verpflegungs- und Naschständen in Grubweg ab 16 Uhr (auf dem Areal der Firma Brandmarkl (gegenüber Edeka) das Motto „Gemütliches Miteinander und zugleich Gutes tun“.
Gelegenheit zu beidem bieten ein Gewinnspiel, die Christbaumversteigerung und der „Kauf“ der Brandmarkl-gravierten Baum-Anhänger, die inzwischen ähnlichen Sammlerwert haben wie die Ilzer Haferl. Den Kaufpreis bestimmt der „Käufer“. Das Geld – vergangenes Jahr allein davon und bloß am Drive In stolze 1500 Euro – , kommt in eine spezielle mia fia di-Spendenkasse. Ebenso die Wurscht-Euros, die die Feuerwehrler am Grill mit Bratwurstsemmeln einnehmen.
Spezielle Kasse deshalb, weil alle Einnahmen exklusiv der Weihnachtskuvert-Aktion dienen: „Mit solchen Kuverts besuchen und unterstützen wir möglichst viele Familien mit Kindern in Not in der Region.“ Kindergärten, Schulen, caritative Einrichtungen und die Kirche sind verschwiegene Tippgeber.Unter den treuen Gruß-Helfern sind, ganz wie vor Corona, der Ladies‘ Circle, die Klasse 6G-B der Mittelschule St. Nikola mit Steffi Hölzl, die Malteser-Jugend, die Sportgrundschule Grubweg und die Stadt Passau. Musikalische Unterstützung steuert der Chor „Zwischentöne“ bis zum geplanten Ende um 19 Uhr bei.
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