Vilshofen
„Gott sei Dank kein Weihnachts-Schock“

Schmorbrand im Nebengebäude der Berufsschule: Geschätzt 30.000 Euro Schaden

15.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:20 Uhr

Im Nebengebäude der Berufsschule nimmt Markus Schütz, Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Vilshofen, die Lüftungsanlage in Augenschein. Nicht alles am Foto ist die Lüftungsanlage. Im Raum befinden sich weiteres technisches Equipment der Schule. −Foto: Elsberger

Normal anlaufen konnte der Schulbetrieb der Berufsschule Vilshofen am Donnerstagmorgen. Nur die Schilder „Betreten verboten“ und „Brandmeldeanlage aktiv: Keine Staubentwicklung“ weisen noch auf den Brand hin, den es am Mittwochabend in einem Nebengebäude gegeben hat.

Wie berichtet, ist es gegen 17.20 Uhr in der Lüftungsanlage der Schmiede zu einem Schmorbrand gekommen. Elektriker, die noch Restarbeiten zu erledigen hatten, bemerkten den Geruch und alarmierten die Feuerwehr. 60 Einsatzkräfte aus Vilshofen und Umgebung sind ausgerückt.

Schulleiter Albert Heider war gerade zur Lehrer-Weihnachtsfeier nach Windorf aufgebrochen, als ihn ein Kollege am Telefon vom Brand erzählte. „Mir ist das Herz in die Hose gerutscht“, sagt Heider, der gleich Bilder von der brennenden Schule im Kopf hatte. „Ich hab‘ gedacht: Hoffentlich ist die Schule noch nutzbar und hatte gleich die alte Schule als ,Backup-Plan‘ im Hinterkopf“, erzählt er am Donnerstag.

Als er dann vor Ort erfuhr, dass der Brand „nur in einem Nebengebäude“ ist, sei er erleichtert gewesen. „Und das Wichtigste: Niemand wurde verletzt.“

Die Schadenshöhe lässt den Schulleiter allerdings schlucken. Sie wird auf 30.000 Euro geschätzt.. „Noch schlimmer sind die Lieferschwierigkeiten“, sagt er. Drei Monate und länger könnte es dauern, bis die Ersatzteile da sind. Die Lüftung war noch gar nicht in Betrieb. Erst Mittwochvormittag haben die Elektriker die Anlage fertiginstalliert, bald darauf sollte die Abnahme erfolgen. Rechtlich gesehen war die Anlage noch gar nicht Eigentum der Berufsschule bzw. des Berufsschulverbandes. „Ein Gutachter überprüft die Anlage, um die Brandursache zu finden“, sagt Heider.

Rund um die Berufsschule lag am Mittwochabend ein stechender Kunststoffgeruch in der Luft. Der Grund: „In der Lüftung sind Filter, Kabel und Gummis verbaut“, erklärt Heider. Die Lüftung funktioniert wie ein Dunstabzug: Sie saugt die Luft aus der Schmiede ab und pumpt frische Luft in den Raum. Auch ohne Lüftung könne der Schmiede-Unterricht weitergehen. „Beim Unterricht bleiben die Fenster jetzt geöffnet“, erklärt Heider.

Walter Taubeneder, MdL und Vorsitzender des Berufsschulverbands, und Bürgermeister Florian Gams haben bei einer Sitzung der Baugenossenschaft Vilshofen vom Brand erfahren und haben sich gleich auf den Weg gemacht. „Ich bin froh, dass es nicht so schlimm war wie befürchtet. Das kriegen wir wieder hin. Gott sei Dank kein Weihnachts-Schock“, ist Taubeneder zuversichtlich. Der Schaden sei überschaubar. Das könne man wieder in Ordnung bringen.

Nun müsse erst einmal die Ursache gefunden werden, damit es nicht noch einmal passiere. „Da sieht man wieder, wie schnell es gehen kann“, so der Vorsitzende. Deshalb sei es so wichtig, dass Brandmeldeanlagen ordnungsgemäß funktionieren und regelmäßig kontrolliert werden.