Problem ganzheitlich angehen
Gemeinsam gegen Mobbing: Nach Vorfall an Eginger Mittelschule hat sich ein Arbeitskreis gebildet

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 19:00 Uhr

Gesprächsrunde zum Thema Mobbing mit (v.l.) Vertretern des Elternbeirates Dominik Schmidbauer, Michael Paul, Silvia Zöls und Bettina Hartl, Vorsitzender des Fördervereins Maria Meister, Vertreterin des Lehrerkollegiums Simone Rauch, Jugendsozialarbeiterin Elisabeth Brandner, Martina Weinberger, Rektorin Martina Zitzelsberger und Konrektorin Katharina Friedl. − Foto: Zöls

Die jüngsten Ereignisse zum Thema Mobbing an der Mittelschule Eging am See (Landkreis Passau) hat die Schulfamilie zum Anlass genommen, um einen Arbeitskreis gegen Mobbing zu bilden. Ein erstes Treffen fand auf Einladung der Schulleitung am 19. Februar statt.

Mit dabei waren neben Rektorin Martina Zitzelsberger und Konrektorin Katharina Friedl auch Vertreter aus dem Lehrerkollegium, dem Elternbeirat und dem Förderverein der Grund- und Mittelschule Eging am See. Der Abend stand unter dem Motto „gemeinsam“, wie auch Rektorin Martina Zitzelsberger betonte.

Um die Vorgänge besser verstehen zu können, warfen alle Beteiligten gemeinsam mit Konrektorin Katharina Friedl einen Blick auf den Ursprung des Themas Mobbing. Auffallend ist hier, egal ob Betroffene, Akteure oder auch Zuschauer, die Basis ist bei jedem ähnlich. Bei den Kindern und Jugendlichen ist vor allem der mangelnde Selbstwert ein Grund, um gemobbt zu werden oder auch selbst zu mobben. Ebenso sind mangelnde Aufklärung, fehlende Empathie und Resilienz oder auch ein mangelndes Erzählklima Verhaltensgrundlage von Schülerinnen und Schülern.

Schnell wurde klar, oberstes Ziel sollte sowohl die Stärkung des Selbstwertes der Schülerinnen und Schüler, als auch des Wir-Gefühls innerhalb einer Klasse sein. Ein positives und offenes Erzählklima den Lehrern gegenüber ist ebenfalls ein wichtiger Eckpfeiler bei der Mobbing-Prävention. Um nicht in starre Verhaltensmuster zu fallen ist Selbstreflexion das A und O, die vor allem in Sozialtrainings Anwendung findet.

Eine gute und nachhaltige Präventionsarbeit ist laut den Lehrkräften Martina Weinberger und Simone Rauch besonders wichtig. In einer nachfolgenden Präsentation wurden unterschiedliche Projekte wie „Klasse 2000“, „fairnetzen“ oder auch „Pack ma‘s“ vorgestellt.

Jugendsozialarbeiterin Elisabeth Brandner und Mittelschullehrerin Martina Weinberger konnten in den letzten Jahren bereits viele Fortbildungen zu den Themen absolvieren und geben ihr Wissen auch immer wieder in Rollenspielen und Sozialtrainings an die unterschiedlichen Klassen weiter. Für die Mitglieder des Arbeitskreises ging es bei ihrem ersten Treffen vor allem darum, ein sinnvolles Gesamtkonzept für die gesamte Grund- und Mittelschule Eging am See zu entwickeln und zu erarbeiten, um künftig bereits ab der ersten Klasse aktiv gegen Mobbing vorzugehen.

Plan ist es, für jede Jahrgangsstufe individuell angepasste Inhalte zu vermitteln. Von „wie verliere ich richtig“ und „wie kann ich mich positiv ausdrücken“ über die Stärkung der Klassengemeinschaft bis hin zu Themen wie Selbstbehauptung, Gewalt- und auch Drogenprävention sollen von Klasse 1 bis 9 alle Stationen der Mobbing-Prävention durchlaufen werden.

Manche Projekte werden auch mit externen Stellen und Trainern stattfinden. Da auch die Finanzierung der angedachten Projekte eine große Rolle spielt, haben sowohl der Elternbeirat mit den Vorsitzenden Dominik Schmidbauer und Michael Paul als auch der Förderverein der Grund- und Mittelschule unter Leitung von Maria Meister ihre Hilfe zugesagt.

− va