Ganz heiser vom Feiern: Der 100. Geburtstag von Magdalena Hehn

14.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:29 Uhr

Hoch soll sie leben: Ihren Geburtstag feierte Magdalena Hehn (M.) im Betty-Pfleger-Heim mit (v.l.) Andrea Radwan und, Elisabeth Ljubisic von der Einrichtungsleitung, Bürgermeisterin Erika Träger, Schwiegersohn Rudolf Kraft, Tochter Irmgard Kraft, Enkelin Angelika Kraft, Tochter Brigitte Bürger, Schwiegerenkel Mario Kraft und ihren Urenkelinnen Laura und Julia. −Foto: Munzinger

Lautes Sprechen macht ihr ein wenig Mühe. Das liegt aber nicht am Alter, bzw. nur indirekt: Magdalena Hehn hat einfach ein bisschen zu viel gefeiert. Kein Wunder, schließlich wollen ihr seit Sonntag alle gratulieren. Am 13. November feierte sie nämlich ihren 100. Geburtstag. "Jetzt bin ich ein bisschen heiser, das tut mir leid", sagt sie entschuldigend, als Bürgermeisterin Erika Träger sie und ihre Familie bei der Nachfeier besucht.

Magdalena Hehn kam am 13. November 1922 in Ebern bei Bamberg zur Welt. Seit 65 Jahren lebt sie in Passau, seit ihr Mann, der bei der Eisenbahn arbeitete, in die Dreiflüssestadt versetzt wurde. 59 Jahre lang lebte sie in der selben Wohnung in der Kraftstraße, seit sechs Jahren wohnt sie im Betty-Pfleger-Heim.

Von der Heiserkeit lässt sie sich nicht lange unterkriegen. "Was, schon wieder Sekt?", fragt sie ihre Enkelin Angelika, die mit ihrem Zweig der Familie eigens aus Wien angereist ist. Aber dann lässt sie ihn sich doch schmecken. "Aber vom Käsekuchen bitte nur ein kleines Stück."

Am Tisch herrscht ein herrliches Dialekt-Gewirr. Magdalena Hehn hat ihren bambergischen Einschlag ihr Leben lang behalten, eine ihrer beiden Töchter − Irmgard – ging schon vor Jahrzehnten der Liebe wegen nach Wien. Zur Feier hat sie ihren Mann Rudolf, ihre Tochter Angelika samt Mann Mario und Magdalenas Urenkelinnen Laura und Julia mitgebracht. Und Erika Träger spricht natürlich Niederbairisch. Sprachbarrieren gibt es aber nicht, alle verstehen sich prächtig.

Ihre Töchter und ihre Enkelin bewundern Magdalena für ihre Rüstigkeit und ihren wachen Geist. "Sie weiß immer, was gerade in der österreichischen Politik passiert", berichtet Angelika. Dazu hat sie noch ein besonderes Steckenpferd: Frauenfußball. "Der interessiert mich sehr, weil eine Nichte meiner Schwägerin in der Nationalmannschaft gespielt hat."

Einen besonderen Wunsch habe sie zum 100. nicht. "Ich bin wunschlos glücklich, mir geht’s sehr gut hier im Heim, alle sind sehr nett." Und über die allfälligen Alterswehwehchen kann sie lachen: "Das Gestell macht halt nicht mehr so mit, aber meinen Kopf habe ich noch."

− jmu