Es ist das Jahr nach dem großen Jubiläum für die Hauzenberger Kulturwochen – am Freitag, 5. Mai, beginnt die 51. Ausgabe der Veranstaltungsreihe. Dass die kulturellen Brötchen 2023 kleiner gebacken werden müssen, ist für die Veranstalter klar. Schließlich hat man zum 50er mit einer Seebühne im Steinbruchweiher das Granitzentrum Hauzenberg zum Open-Air-Spielort für 650 Besucher gemacht. „Das hatte einen ganz besonderes Flair“, schwärmt Klaus Wegerbauer, der zusammen mit Anita Lenz und Maria Eberle den Vorstand bildet, noch ein Jahr später. „Aber es hat auch gewaltige Dimensionen angenommen.“
So wurden die Teile der schwimmenden Bühne extra mit Lastwägen von Hamburg nach Hauzenberg transportiert. Die entstandenen Kosten konnte man sich nur wegen der Jubiläumsförderung des Freistaats leisten. Hinzu kam der organisatorische Aufwand für die Ehrenamtler, der oft nur durch Sonderurlaub zu stemmen war. „Viele Hauzenberger sagen, macht das bitte wieder. Aber da warten wir noch ein bisschen“, sagt Klaus Wegerbauer und lacht.
Und auch so bringen die Hauzenberger Kulturwochen von 5. Mai bis 28. Juli wieder Hochkarätiges in die Region: Etwa gleich beim Eröffnungskonzert mit dem Trio Marvin, das 2018 den weltgrößten Kammermusik-Wettbewerbs „Melbourne International Chamber Music Competition“ gewann und im gleichen Jahr Preisträger beim ARD-Musikwettbewerb war. Dort hat das Trio auch Wegerbauer gehört und wollte es seitdem nach Hauzenberg holen.
„Es ist unser Ziel, ein sehr gemischtes Publikum zu erreichen“, sagt Klaus Wegerbauer. Deshalb schicke man zum Beispiel immer wieder Künstler vor ihren Konzerten in die Schulen und achte auf besonders familienfreundliche Preise. Ein jüngeres Publikum soll nun auch Beni Hafner alias Oimara – bayerischer Liedermacher und moderner Gstanzlsänger – in den Kurpark locken.
Ein Gemeinschaftswerk aus der Region wird wieder das Chor- und Orchesterkonzert in der Stadtpfarrkirche, das Klaus Wegerbauer, seines Zeichens Kirchenmusiker, Organist und ehemaliger Student in Orchesterleitung, selbst leiten wird. Die Chorgemeinschaft St. Vitus wird aus rund 60 Sängern bestehen, das Symphonisches Orchester ist gespickt mit Freunden und Studienkollegen Wegerbauers. „Es spielen Schüler mit Profis an einem Pult, das ist das Besondere.“
Auf dem Programm steht außerdem ein musikalischer Frühshoppen beim Gidibauer, ein Konzert für Trompete, Gesang und Orgel, eine Lesung im Rathausinnenhof und traditionell das Symposiums des Forums Hauzenberg, diesmal zu den Kultur- und Baudenkmälern der Gemeinde. Und es gibt es einen neuen Schlusspunkt der Kulturwochen: Auf einem Hof auf dem Geiersberg mit Blick auf Hauzenberg und in die Alpen spielen Die Schlenkerer hochklassige Blasmusik, von Fackeln feierlich illuminiert.
Das Programm für 2023:
• Freitag, 5. Mai: Trio Marvin, Adalbert-Stifter-Halle
• Montag, 29. Mai: Musikalisch-kulinarischer Frühschoppen beim Gidibauer
• Freitag, 16. Juni: Konzert für Trompete, Gesang und Orgel, Stadtpfarrkirche
• Freitag, 23. Juni: Oimara, Kurpark
• Mittwoch, 28. Juni: Lesen im Hof mit Autor Titus Müller mit musikalischer Umrahmung von Nikolas Lang, Innenhof Rathaus
• Freitag, 30. Juni: Symposium Forum Hauzenberg, Gidibauerhof
• Samstag, 15. Juli: Chorgemeinschaft St. Vitus/Symphonisches Orchester Hauzenberg, Sopran: Carla Antonia Trescher, Stadtpfarrkirche
• Freitag, 28. Juli: Die Schlenkerer, Geiersberg
Dominik Schweighofer
Info und Karten: kulturwochen-hauzenberg.de
Die Sopranistin Carla Antonia Trescher veredelt das Kirchenkonzert.
Ein Höhepunkt gleich zum Auftakt: Das Trio Marvin zählt zu den führenden Kammermusikensembles Deutschlands. −Fotos: Künstler, Specjal, Willibald
