Vilshofen
Endspurt bei metron Vilshofen: Zahl der Mitarbeiter hat sich auf 50 reduziert

14.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:35 Uhr
Milena Binkert

Gespenstige Leere herrscht auf dem Gelände von metron Vilshofen. Bis Ende Mai läuft die sogenannte „Ausproduktion“. Von den rund 100 Mitarbeitern zu Beginn des Insolvenzverfahrens sind nur noch 50 an Bord. −Foto: Scholz

Es ist ein Trauerfall für Vilshofen. Die metron Vilshofen GmbH verabschiedet sich nach monatelangem Insolvenzverfahren langsam in die letzte Runde. Nun sind die verbliebenen Mitarbeiter darauf angewiesen, sich nach neuen Arbeitgebern in der Umgebung umzuschauen.

Das Unternehmen hatte sich als Messe- und Eventbauer einen Namen gemacht. Dann kam Corona und die Produktionsstätte in Albersdorf stellte auf die Fertigung von Wohnungsmodulen um. Vorgefertigte Module inklusive Elektronik, Heizung usw. mussten auf der Baustelle nur noch verputzt und an Strom und Wasser angeschlossen werden.

Metron Vilshofen konnte Wohnungsbau in Rekordzeit garantieren. In Vilshofen profitierte unter anderen das Kinderhaus St.Martin von einem 185 m² Ergänzungsbau, der innerhalb einiger Wochen hochgezogen wurde.

Jung, flexibel und innovativ sein – metron Vilshofen versprach, was es auf lange Frist nicht halten konnte. Ende November sah sich das Unternehmen mangelnder Liquidität ausgesetzt. Grund: Mehrere Großaufträge waren verschoben worden, das Unternehmen konnte sich von den Umsatzeinbußen nicht erholen und war zahlungsunfähig. Geschäftsführer Carsten Fritz meldete am 30.November 2022 Insolvenz an.

Am 27. Februar 2023 eröffnete das Amtsgericht Passau das Insolvenzverfahren gegen metron Vilshofen. Als Insolvenzverwalter wurde Ivo-Meinert Willrodt von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH in Regensburg bestellt.

metron Vilshofen plante, den Geschäftsbetrieb bis Ende Mai fortzuführen. Das Team um Willrodt führte intensive Kaufverhandlungen mit potenziellen Investoren, über Monate hinweg blieben diese jedoch erfolglos. Dann Anfang März die Meldung, das Unternehmen sei verkauft worden.

Überall Erleichterung. Doch für die Beschäftigten von metron Vilshofen kaum Neuigkeiten. Der Investor wird sie nicht übernehmen. Also heißt es für die Mitarbeiter: Jobsuche.

Wen betrifft das konkret? 100 Mitarbeiter beschäftigte metron Vilshofen Ende November 2022 noch. Ende Februar 2023, als drei Monate Insolvenzgeldbezug ausliefen, musste den verbliebenen 75 Mitarbeitern mit einer dreimonatigen Frist bis Ende Mai gekündigt werden. Die Gehälter der Mitarbeiter seien bis Produktionsstopp Ende Mai gesichert, lautet der aktuelle Stand Mitte April vom Insolvenzverwalter. Bisher konnten alle Aufträge planmäßig ausgeführt werden.

Jetzt, Mitte April, sind noch 50 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt. Angesichts des Fachkräftemangels nimmt der Markt jede Fachkraft dankbar an, die Arbeitssuche scheint problemlos zu funktionieren.

Willrodt und sein Team unterstützen die verbliebenen Mitarbeiter zusätzlich bei der aktuellen Jobsuche, informiert er auf Anfrage. Bewerbertage wurden organisiert, um die Mitarbeiter an suchende Unternehmen der Region zu vermitteln. Die Resonanz sei positiv, heißt es. Zahlreiche Mitarbeiter hätten inzwischen einen Arbeitgeber gefunden. „Die Mitarbeiter waren bisher sehr aufgeschlossen gegenüber der angebotenen Vermittlungsunterstützung“, beschreibt Willrodt, „es herrschte eine motivierte Stimmung auf den Veranstaltungen an mehreren Tagen.“

− mbi