Sprechstunde im Rathaus angedacht
Einsatz für Menschen mit Behinderung: Schwerbehinderten-Beauftragte in Neuburg am Inn

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 13:00 Uhr
Mirja-Leena Zauner

Sie wurden zur Schwerbehindertenvertretung für die Gemeinde bestellt: Bürgermeister Wolfgang Lindmeier dankte Isabella Schmalenberger, Marita Stangl und Reiner Demmig für ihr Engagement. − Foto: Zauner

Dass eine Behinderung viele Facetten haben kann, das wurde in der letzten Gemeinderatssitzung in Neuburg thematisiert.

Nach einem Aufruf im Gemeindebrief haben sich Isabella Schmalenberger aus Neukirchen am Inn, Marita Stangl aus Neuburg und Reiner Demmig aus Dommelstadl gemeldet und bereit erklärt, die Schwerbehindertenvertretung zu übernehmen.

Ermitteln, was Behinderte brauchen



Bürgermeister Wolfgang Lindmeier war erfreut, dass sich Personen gefunden hätten, die nun zu den Beauftragten bestellt werden können. Er ermunterte Schmalenberger, Demmig und Stangl, Bescheid zu geben, wenn etwas in der Gemeinde nicht passe. „Dann versuchen wir das zu verbessern“, sicherte er zu. Isabella Schmalenberger, deren jüngster Sohn an einer geistigen Behinderung leide, habe nach eigener Aussage bereits vieles bewegt in Sachen Inklusion und Gleichstellung von Behinderten. „Was wir bewegen möchten, wäre eine Bedarfsanalyse, denn wir kennen viele Behinderte gar nicht.“ Behinderung habe auch seelische Ausprägungen, so Schmalenberger, auch ADHS und chronische Depression gehöre dazu. Es gehe daher nicht nur um Schaffung einer Barrierefreiheit, sondern um unterschiedliche Angebote, in Ämter zu begleiten, die Freizeitgestaltung zu erleichtern, Fachvorträge zu organisieren.

Sprechstunde in Neuburg und Dommelstadl



Denkbar wäre es, so Isabella Schmalenberger weiter, dass man eine Sprechstunde im Rathaus einrichte und Fragebögen für die betroffenen Familien erstelle, um herauszufinden, welche Wünsche da sind. Bürgermeister Wolfgang Lindmeier sagte, dass man gerne im Rathaus Räumlichkeiten für eine regelmäßige Sprechstunde zur Verfügung stelle.

Marita Stangl, die seit 26 Jahren in einer Behindertenwerkstätte und ähnlichen Bereichen arbeite, ergänzte, dass man auch eine Sprechstunde in Dommelstadl ermöglichen solle. Reiner Demmig kenne im eigenen Umfeld viele beeinträchtigte ältere Menschen, die nicht wüssten, was ihnen zustehe. „Ich versuche meinen Mitmenschen zu helfen. Damit das Leben der Menschen, die ihr Leben allein daheim fristen, etwas bunter wird.“