Landkreis Passau
Eine Bäuerin als Unternehmerin des Jahres

26.10.2022 | Stand 26.10.2022, 18:15 Uhr

Einen Staatsehrenpreis bekam Claudia Fenzel aus Tiefenbach von Ministerpräsident Markus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber überreicht. Sie war eine der vier Siegerinnen beim Wettbewerb "Bäuerinnen als Unternehmerinnen des Jahres". −Foto: Tobias Hase/StMELF

Die Tiefenbacher Bäuerin Claudia Fenzel (Lkr. Passau) wurde am Mittwoch in München mit dem Staatsehrenpreis ausgezeichnet. "Kreativ und zukunftsorientiert" – unter diesem Motto steht der Wettbewerb "Bäuerinnen als Unternehmerinnen des Jahres". Nun haben Ministerpräsident Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in einem Festakt in München die vier Siegerinnen des Jahres 2022 prämiert.

Vorne dabei: Claudia Fenzel vom Hafninger Hof in Tiefenbach, die einen Staatsehrenpreis erhielt. Ministerpräsident Markus Söder sagte: "Unsere Bäuerinnen vereinen in ihren Projekten Cleverness, Liebe zum Land und hohe Qualität. Bayern lebt von wundervoller Natur und hat weltbekannte Spezialitäten. Unsere Landfrauen stehen für Familienbetriebe mit regionaler Qualität statt Agrarfabriken. Unsere heimische Landwirtschaft verdient Wertschätzung und Vertrauen statt kurzsichtiger Verbotskultur." Agrarministerin Kaniber ergänzte: "Mit diesem Wettbewerb zeigen unsere Bäuerinnen, welche kreativen und zukunftsorientierten Konzepte auf unseren Bauernhöfen neben der klassischen Landwirtschaft entstehen können. In diesen schwierigen Zeiten braucht es mehr denn je Unternehmergeist. Danke, dass Sie aktiv werden. Mutig und erfolgreich setzen sie ihre Ideen um und inspirieren und ermutigen dadurch andere. Sie stützen damit ihre Familienbetriebe und sichern Existenzen. Von diesem großen Einsatz der Bäuerinnen profitiert aber nicht nur die Landwirtschaft, sondern der gesamte ländliche Raum."

Aus 23 Bewerberinnen gewählt

Die von einer Fachjury aus 23 Bewerberinnen ausgewählten Preisträgerinnen führen ein eigenes Unternehmen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Die vier Staatsehrenpreise sind mit jeweils 2500 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen haben mit ganz unterschiedlichen Konzepten überzeugt: "Claudia Fenzel vom Lindenkeller in Tiefenbach hat im Eigenverlag ein Kochbuch mit bewährten Rezepten aus ihrer eigenen Bauernhofgastronomie herausgegeben", heißt es in ihrer Laudatio. "Fenzel vermarktet alles direkt vom Hof und setzt dabei auf mehrere Schienen. Gäste werden in ihrem kleinen Wirtshaus Lindenkeller verwöhnt, ein Kochbuch wird im eigenen Weide Verlag vertrieben und Kunden der Hafninger Weide bestellen ab Hof.
Vor rund 23 Jahren gründete Claudia Fenzel im ersten Schritt der Diversifizierung des Familienbetriebs die Hof-Gastronomie Lindenkeller. Die Umstellung auf eine Bio-Landwirtschaft mit Mutterkuhhaltung zur Erzeugung von Fleisch und später auch noch eine Bio-Hähnchenmast bauten die Landwirtschaft zukunftsfähig aus. Inzwischen werden rund 180 Fleischrinder und seit 2019 auch Hähnchen versorgt."

Die weiteren Gewinnerinnen

Es gab an diesem Nachmittag noch weitere Gewinnerinnen: Die Landwirtschaftsmeisterin Lena-Maria Fischer bietet besondere Milchprodukte in ihrem Hofladen, dem Milchhof Irrgang in Vilzing im Landkreis Cham, an, etwa Eistorten. Im Hofcafé Landes von Anna Landes aus Donauwörth im Landkreis Donau-Ries können die Gäste die hausgemachten Torten mit Blick in den Hühnerstall genießen. Mit ihrer regionalen Kochbox versendet sie Zutaten aus dem Hofladen inklusive Rezepte. Elisabeth Schreiner bietet auf ihrem Alpaka-Hof "Weber Fünf" in Falkenberg im Landkreis Rottal-Inn Angebote der Sozialen Landwirtschaft und eines Erlebnisbauernhofs. Sie vertreibt im Hofladen ihre Alpaka-Produkte. Anerkennungspreise erhielten Daniela Golder-Eisenbarth aus Reimlingen im Landkreis Donau-Ries für ihren Bauernhofkindergarten und die dort gelebte Inklusion sowie Nora Wölfert aus Meeder im Landkreis Coburg, die mit dem Anbau und der Verarbeitung alter Sorten zu hofeigenen Produkten einen Beitrag zur Biodiversität leistet.

− red