Es ist eine geregelte Nachfolge, wie man sie sich nur wünschen kann: Nach elf Jahren als Chefarzt am Krankenhaus Vilshofen ebnete Viszeralchirurg und Proktologe Dr. Michael Zitzelsberger im April nach vierwöchiger gemeinsamer Übergangszeit den Weg für seinen Nachfolger aus Regensburg. In dieser Woche wurde der Chefarztwechsel offiziell gefeiert.
„Kontinuität und Sicherheit im eigenen Haus“ seien für Landrat Raimund Kneidinger, insbesondere in den aktuell turbulenten Zeiten im Krankenhauswesen, ein gutes und wichtiges Signal. „Die Weichen werden gestellt, sie werden richtig gestellt“, betonte der Verwaltungsratsvorsitzende der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen bei der feierlichen Verabschiedung beziehungsweise Begrüßung der beiden Mediziner am Krankenhaus Vilshofen.
Seit Juli 2012 konnte die allgemeinchirurgische Hauptfachabteilung auf Dr. Zitzelsbergers exzellenten fachlichen Hintergrund, sein überregionales Renommee sowie seinen steten Blick über den Tellerrand hinaus bauen, da waren sich sowohl der Landrat als auch die Klinik-Geschäftsführung einig. Als „Glücksfall für die medizinische Versorgung der Menschen im Landkreis Passau“ bezeichnete der Landrat sein Wirken. Mit seinem Nachfolger Dr. Christian Mauerer habe die Klinik die „Idealbesetzung“ für die Stelle gefunden. Der 39-Jährige, der zuletzt die Proktologie am Universitätsklinikum Regensburg sowie die Viszeralchirurgie und minimalinvasive Chirurgie an der Klinik Bogen verantwortete, ist wie sein Vorgänger ein ausgewiesener Experte. Seine operativen Schwerpunkte liegen in der Koloproktologie – der Heilbehandlung von gutartigen und bösartigen Erkrankungen des Dick- und Enddarms – sowie in der Schilddrüsenchirurgie.
„Vom ersten Kontakt an hatten wir von der Geschäftsführung und Krankenhausleitung ein sehr gutes Gefühl bei Ihnen, Herr Dr. Mauerer“, so Geschäftsführer Klaus Seitzinger. Für den neuen Chefarzt und alle Beschäftigten des Krankenhauses Vilshofen hatte er eine gute Nachricht: „Es gibt ein klares Bekenntnis vom Freistaat Bayern, von der Krankenhausplanung, zum Krankenhausstandort Vilshofen und zur Sanierung des Krankenhauses Vilshofen.“ Der Geschäftsführer dankte allen Mitarbeitenden für die tolle Zusammenarbeit.
In seiner Abschiedsrede bedankte sich Dr. Michael Zitzelsberger für die Entscheidung der damals Verantwortlichen, ihn als Chefarzt am Krankenhaus Vilshofen eingestellt zu haben. Dies hätte eine „absolute Zündung“ im Hinblick auf seine persönliche und berufliche Entwicklung bewirkt. Außerdem dankte er in einer Powerpoint-Präsentation seinem ärztlichen Team, seiner Chefarztsekretärin, seiner Proktologie-Pflegekraft und allen, die ihn die letzten Jahre begleitet haben sowie ausdrücklich seiner Ehefrau Rosi, die ihm seit über 40 Jahren den Rücken freihält. Der passionierte Arzt stellte sich selbst die Frage, wie man Abschied von seinem Herzblut nehmen könne. Seine Antwort: „Du musst lernen, loszulassen.“ Dies fällt weniger schwer, wenn man seine Fachabteilung in guten Händen weiß.
Nach zehn Jahren Uniklinik ist Dr. Christian Mauerer voller Tatendrang. „Wir greifen an“, so der Chefarzt-Nachfolger, der die guten vorhandenen Strukturen und das tolle operative Team vor Ort lobte. Sein Start in Vilshofen sei dank der mehr als strukturierten Übergabe durch Dr. Zitzelsberger sehr angenehm gewesen. Außerdem habe die monatelange Vorarbeit mit dem ärztlichen Leiter Dr. Hans-Otto Rieger, Pflegedienstleiter Martin Marek und Verwaltungsleiter Alexander Dötter seinen Einstieg in der Klinik deutlich erleichtert. Der neue Chefarzt kannte am ersten Tag bereits einen Großteil der Mitarbeitenden sowie die Abläufe. Die kommenden Jahre will der Proktologe mit seinem guten Kontakt zur Uniklinik Regensburg, wo er weiterhin einmal pro Woche vormittags die proktologische Sprechstunde durchführt, die Viszeralchirurgie am Krankenhaus Vilshofen weiter vorantreiben. Was Dr. Mauerer in seinen ersten sechs Wochen bereits positiv aufgefallen ist: „Die Patientennachfrage ist sehr groß, die Bevölkerung steht sehr stark zu dem Krankenhaus.“ Auch in der Proktologie an der Uniklinik Regensburg habe er einige Patienten aus der Region, die zur Nachbehandlung erfolgreich nach Vilshofen umgeleitet werden konnten. Daher sei es für die Zukunft enorm wichtig, dass die Klinik weiter Bestand habe, wie Geschäftsführer Klaus Seitzinger bereits zugesichert hatte.
− va
