Team leitet nun Frauenbund Hauzenberg
„Die Mischung macht’s bei uns“

25 Jahre war sie in der Führung gewesen: Inge Sommer groß verabschiedet

23.10.2023 | Stand 23.10.2023, 23:30 Uhr
Otto Donaubauer

Führen der Frauenbund in die Zukunft: Geistlicher Beirat Alexander Aulinger (v.l.), Karolina Fuchs, Ann-Cathrin Gottinger, Renate Fuchs, Beate Schinke, Johanna Wintersberger, Gabi Diermeier, Gabi Pilsl, Ursula Liebl, Hermine Clemens, Sabrina Heidelberger, Ute Ritzer, Regina Wandl, Julia Seidl, Zsofi Debelyacsko und Kerstin Braun. Dazu gratulierten Erika Schäffner-Hofbauer (dahinter) und 3. Bürgermeister Christoph Amsl

Auflösungen von Zweigvereinen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) haben in der jüngeren Vergangenheit Unruhe in den Verband gebracht. Das Schicksal einer Auflösung bleibt dem Zweigverein Hauzenberg erspart. Man hat Frauen gefunden, die Ämter übernehmen wollen. Mit einem neuen Leitungsteam startet der Frauenbund Hauzenberg mit viel Kraft in die weitere Zukunft.

Bei der Versammlung wurden verdiente ausscheidende Mitglieder der Vorstandschaft geehrt. Dabei ragte Inge Sommer heraus, die den Zweigverein mehr als zwei Jahrzehnte als Vorsitzende geführt hatte. Sie übergab den Stab an Kerstin Braun und Zsofi Debelyacsko, die an der Spitze des vierköpfigen Leitungsteams sowie der 16 Mitglieder der Vorstandschaft stehen werden.

Die Frauen hätten sich eine starke Stimme im pfarrlichen und gesellschaftlichen Leben erkämpft, sagte Dekan Alexander Aulinger. Gerade in der männerlastigen Kirche müssten die Frauen eine größere Rolle spielen. Jesus habe in seiner Botschaft immer wieder die Frauen angesprochen.

Vier Köpfe in Leitung, 16 Mitglieder im Vorstand

Die Rolle der Frauen unterstrich auch 3. Bürgermeister Christoph Amsl. Themen wie Gesellschaft, Gleichstellung, Familie und Glaube müssten gemeinsam mit den Frauen gepflegt werden. „Mia brauch ma euch“, würdigte er die Stellung der Frau in der Gemeinde.

Der Ruf des Frauenbundes habe unter den negativen Diskussionen gelitten, blickte die stellvertretende Diözesanvorsitzende Erika Schäffner-Hofbauer zurück. Um so wichtiger seien die lebhaften Zweigvereine mit ihrem Wirken in den Pfarreien und in der Gesellschaft.

Diese Lebhaftigkeit beschrieb Inge Sommer in ihrem Tätigkeitsbericht über die vergangenen zwei Jahre. Sie erwähnte dabei rund 20 größere Veranstaltungen, von den Weltgebetstagen über Vorträge und Theaterfahrten und Beteiligungen an pfarrlichen und öffentlichen Festen und Feiern. „Der Frauenbund ist mehr als du denkst.“ Dieser Vortragsabend habe vielen Frauen die positiven Seiten des Verbandes wieder ins Gedächtnis gerufen, Zweifel ausgeräumt und 18 neue Mitglieder überzeugt.

Inge Sommer hatte schon vor längerer Zeit ihren Rückzug aus dem Amt der Vorsitzenden angekündigt. Die Suche nach einer Nachfolgerin habe aber eine geraume Zeit in Anspruch genommen. Bei ihrem letzten Tätigkeitsbericht hatte sie eine lange Liste mit Namen aus der Vorstandschaft. Nur mit deren Unterstützung sei die gute Entwicklung des fast 300 Mitglieder zählenden Zweigvereins möglich gewesen. „Die Mischung macht’s bei uns“, sagte sie mit Blick auf die altersmäßige Zusammensetzung der Mitglieder. Dass es an jungen aktiven Kräften nicht fehlt, bestätigte sich im Bericht der Leiterin der Mutter-Kind- Gruppen im „oid’n Feuerwehrhaus“ in Jahrdorf Johanna Wintersberger. Seit fünf Jahren treffen sich von Montag bis Freitag sieben Gruppen. 152 Eltern und 78 Kinder schätzten die guten räumlichen Verhältnisse. Die Stadt stelle keine Nebenkosten in Rechnung. Die jeweiligen Gruppenleiterinnen hätten eine Grundlagenschulung absolviert, so dass eine fachliche Betreuung gesichert sei.

Über ein gesichertes finanzielles Polster berichtete Schatzmeisterin Gabi Pilsl. Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen hätten je nach Mitgliederstand und Beitragshöhe in den zurück liegenden Jahren zwischen 8500 und 9000 Euro gelegen. Weitere Einnahmen seien bei Veranstaltungen erzielt worden. Fast 7000 Euro seien an den Dachverband abgeführt worden, knapp 3000 Euro habe der Frauenbund Hauzenberg für verschiedene soziale Zwecke gespendet.

Zweigverein spendet auch an soziale Zwecke

Die Neuwahlen der Vorstandschaft waren gut vorbereitet, Wahlleiterin Erika Schäffner-Hofbauer erwartete eine „g’made Wiesn“. Einstimmig wurden Kerstin Braun und Zsofi Debelyacsko zu Vorsitzenden des Leitungsteams gewählt. Dem gehören auch Gabi Pilsl als Schatzmeisterin und Julia Seidl als Schriftführerin an. Ansprechpartnerin für Landfrauen bleibt Ursula Liebl. Gabi Diermeier wird weiter für den Verbraucherservice tätig sein. Weitere Beisitzerinnen sind Karolina Fuchs, Beate Schinke, Sabrina Heidelberger, Melanie Liebl, Ute Ritzer und Hermine Clemens. Johanna Wintersberger leitet weiterhin die „MUKI“ zusammen mit Ann Cathrin Gottinger. Als Kassenprüferinnen bleiben Renate Fuchs und Regina Wandl im Amt.

Neu und einstimmig gewählt wurde Pfarrer Alexander Aulinger zum Geistlichen Beirat.

„Du hast dem Verein ein strahlendes Gesicht gegeben“

Berührend war bei der Jahresversammlung des Frauenbunds der Abschied von Inge Sommer. Pfarrer Alexander Aulinger würdigte die Verdienste der scheidenden Vorsitzenden. 25 Jahre sei sie ein Motor im Zweigverein und im Leben der Pfarrei gewesen.

Er habe sich von der stets guten Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im öffentlichen Leben berichten lassen und habe diese noch ein knappes Jahr selbst erleben dürfen.

Der Frauenbund Hauzenberg sei zweieinhalb Jahrzehnte ohne dem Namen von Inge Sommer nicht denkbar gewesen. „Du hast diesem Zweigverein ein strahlendes Gesicht gegeben“, fasste der Pfarrer das Wirken von Inge Sommer zusammen. Das unterstrichen die vielen Besucherinnen mit anhaltendem stehenden Beifall. Inge Sommer war dabei sichtlich gerührt. Es waren Tränen der Freude über die Bestätigung ihres Schaffens, Tränen der Freude über lange gelungene Arbeit für den Frauenbund und erlösende Tränen über die geglückte Nachfolge. „Ich hab’ es gerne gemacht“, schaute Inge Sommer zurück und kündigte gleich an, dass sie künftig ein Auge auf die Seniorinnen im Zweigverein werfen und sich um ihre Anliegen kümmern möchte.
Mit Dank und Lob wurden die ausscheidenden Mitglieder der Vorstandschaft verabschiedet. Hier gelte es viele Jahre Ehrenamt zu würdigen, sagte Pfarrer Alexander Aulinger. Antoinette Lang zählte dann noch die Stationen des Wirkens von Inge Sommer auf und erwähnte dabei auch ihre zahlreichen weiteren Wirkungsfelder. Inge Sommer habe für ihren Einsatz für Behinderte, auf der Plattform gegen Atomkraft und für die Pfarrei bedeutende Auszeichnungen bekommen. Den Dank kann sich Inge Sommer auf einem künstlerisch gestalteten Buch anschauen. Für die ruhigeren Abende bekam sie einen gut sortierten Wein mit.

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