Vilshofen
Die Jugend darf und soll mitreden

16.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:23 Uhr

Diese Jugendlichen haben sich bereit erklärt, am Leben in der Stadt mitzuwirken: v.l. Beatrice Pereira, Franziska Spieleder, Sarah Klosterhuber, Carolin Brauneis, Cassy Hotzwig, Sorben Jette, Amy-Lee Schauer, Vitus Helm, Hanna Matzinger, Hannes Dippl, Lukas Gina und Nico Lenz. −Foto: Scholz

Nicht nur der Stadtrat soll über die Geschicke der Stadt bestimmen. In Vilshofen gibt es sogenannte Beiräte, die die Themen der Senioren und Jugendlichen in die Kommunalpolitik einbringen.



Der neue Jugendbeirat traf sich jetzt zu einem Warm-Up, zum Kennenlernen, zu einer Positionsbestimmung. Die neuen Mitglieder waren von Nina Raab, Stadtjugenpflegerin und verantwortlich für die Jugendarbeit in Vilshofen, ins Zoom auf der Bürg eingeladen worden. Zwölf der neuen Jugendbeiräte kamen dann auch zum ersten Treffen.

Die vierzehn neuen Jugendbeiräte wurden, mangels weiterer Kandidaten, nicht gewählt. Sie konnten im Dezember durch den Stadtrat einfach bestimmt werden. Der neue Jugendbeirat ist eine bunte Mannschaft mit ganz unterschiedlichen Hintergründen.

Stadtjugendpflegerin Nina Raab hat zum Start des Warm-Up die zehn wichtigsten Kinderrechte vorgestellt, um den Jugendlichen ein Gefühl für ihren Handlungsrahmen zu geben. Die wichtigsten Kinderrechte sind:
• das Recht auf Gleichheit
• das Recht auf Gesundheit
• das Recht auf Bildung
• das Recht auf elterliche Fürsorge
• das Recht auf persönliche Ehre und Privatsphäre
• das Recht auf Meinungsäußerung, Information und Gehör
• das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht
• das Recht auf Schutz vor Ausbeutung und Gewalt.

All diese Definitionen sollten eigentlich selbstverständlich sein, doch Erfahrungen Einzelner aus der Gruppe der neuen Jugendbeiräte lassen den Schluss zu, dass auch in einer niederbayerischen Stadt wie Vilshofen nicht alle diese Rechte befolgt werden.

Die Mitglieder des neuen Jugendbeirats sind zwischen 14 und 17 Jahren alt, kommen aus allen weiterführenden Schulen, die es in Vilshofen gibt, und haben einiges vor, wie beim ersten Treffen zu hören war. Auch wenn der Schwerpunkt in der Stadt Vilshofen liegt, so sind die Stadtteile mit Pleinting, Hördt und andere Orte gut vertreten.

Ein Kino, eine Freizeithalle mit Trampolins und Kletterhalle, freies, funktionierendes WLAN am Skaterpark und im Zoom, ein friedlicher Busparkplatz am Bahnhof, mehr Förderung für Musiker und barrierefreie Wege in der Stadt für Rollstuhlfahrer waren die spontanen Ideen der neu bestimmten Jugendbeiräte am ersten Abend.

Laut ist es im Zoom kurz nach 18 Uhr, als die neuen Jugendbeiräte eintreffen, die Diskussion um die Playlist der Musik für den Abend sorgt für erste Emotionen. Die von Nina Raab bereitgestellten Snacks, Kinderriegel, Duplo und Chips finden schnell Absatz. Einer der Jungs bekommt ein eindeutiges Feedback zu einer seiner krassen Aussagen. Nina Raab versteht es, mit Empathie und Geduld auf die Besonderheiten zu reagieren. Mit einfachen Mitteln zieht sie die Konzentration der Jugendlichen auf sich, so dass zumindest für einen Zeitraum die gemeinsame Aufgabe des Jugendbeirats vermittelt werden kann. Die Jungs und Mädels sind so zu einer gemeinsamen, konstruktiven Arbeit bereit.

Die Ziele werden festgelegt, auf bunten Zetteln notiert, an die Pinnwand geheftet und gemeinsam besprochen. Viele neue Ideen entstanden so.

Für den ersten offiziellen Termin am 2. Februar mit Bürgermeister Florian Gams sind gemeinsam die ersten neuen Ziele festgelegt, grundsätzliche Verhaltensregeln besprochen und Perspektiven definiert.

− ts