Vier Wochen nach seinem Start als neuer Chefarzt für die Anästhesie und operative Intensivmedizin am Krankenhaus Vilshofen (Landkreis Passau) wurde Privatdozent Dr. med. habil. Timo Seyfried in dieser Woche offiziell in die Krankenhausfamilie aufgenommen.
Für Geschäftsführer Klaus Seitzinger ein besonders freudiger Moment, denn in der heutigen Zeit sei die Einführung eines neuen Chefarztes, das Ankommen eines jeden neuen Mitarbeiters, besonders wichtig für die Gesundheitseinrichtungen im Landkreis Passau.
Zum 1. April kehrte Dr. Seyfried aus Potsdam ins Passauer Land zurück, eine ihm sehr vertraute Region. Denn der gebürtige Pforzheimer hat nach dem Abitur Zeit in Tiefenbach verbracht, wo seine Eltern heute noch leben. Im Pflegepraktikum am Krankenhaus Vilshofen knüpfte er vor knapp 20 Jahren seinen ersten Kontakt zur Medizin, später während des Medizinstudiums an der Universität Regensburg wählte er die Landkreisklinik erneut für seine Famulatur aus.
Die Rückkehr des heute 41-jährigen Anästhesisten zeige, so Landrat Raimund Kneidinger schmunzelnd, dass es im Krankenhaus Vilshofen sowie in der Tourismusregion Passauer Land doch einfach am schönsten sei. Der Landrat verwies auch auf eine Studie der Bertelsmann Stiftung bezüglich der Rückkehr junger Leute in die Heimat, nach welcher der Landkreis Passau deutschlandweit auf Platz zwei liege.
„Sie, Dr. Seyfried, sind ein kleiner Beweis dafür, da Sie nach Ihrem Intermezzo auswärts nun wieder bei uns gelandet sind“, freute sich der Landrat und ergänzte: „Die Erfahrung kehrt sozusagen wieder heim“. Denn der Facharzt für Anästhesiologie hat in den vergangenen Jahren in Kliniken der Maximalversorgung in Regensburg und Potsdam viele Zusatzqualifikationen erworben.
Geschäftsführer Klaus Seitzinger sieht darin „eine echte Bereicherung für die Gesundheitseinrichtungen und die Menschen im Landkreis Passau“. Gemeint sind Dr. Seyfrieds Weiterbildungen in der Intensivmedizin und der speziellen Schmerztherapie, außerdem ist er Notfallmediziner, Suchtmediziner und hat Sonderaufgaben in der Transfusionsmedizin übernommen.
„Wir sind froh über jede Zusatzqualifikation, denn wir sind in einer Situation, in der es für die Zukunftsgestaltung unserer Häuser wichtig ist, Entwicklungsmöglichkeiten zu identifizieren, aufzubauen und nach den Bedingungen der deutschen Gesundheitspolitik umzusetzen“, betonte der Geschäftsführer weiter. Er wünscht dem neuen Chefarzt weiterhin eine gute Zusammenarbeit im Haus, viel Erfolg, Erfüllung sowie Spaß am neuen Arbeitsplatz.
Der Chefarzt bedankte sich für die wertschätzenden Worte und beantwortete eine Frage, die er immer wieder hört: „Warum macht man den Sprung von Uniklinik und Maximalversorger in ein kleines Haus?“ Darauf hat der erfahrene Anästhesist eine klare Antwort: „Auch kleine Häuser haben ihre Berechtigung, wir brauchen wohnortnahe Einrichtungen in der Versorgungslandschaft“.
Die Denkweise der Politik, die Versorgung auf Häuser der Maximalversorgung abwälzen zu können, sieht der Mediziner aufgrund begrenzter Kapazitäten sehr kritisch. Sein Anspruch und Wunsch für die Zukunft ist, vor Ort in Vilshofen eine „qualitätsmäßig richtig gute Anästhesie und Intensivmedizin anzubieten – mit Erweiterung auf dem Gebiet der Schmerztherapie für Patienten mit chronischen Schmerzen“.
Nach dem Motto „klein, aber fein“ sieht Dr. Seyfried am Klinikstandort Vilshofen sehr viel Potenzial für eine weiterhin gute Entwicklung seines Fachbereichs: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, ich habe ein tolles ärztliches als auch pflegerisches Team auf fachlich hohem Niveau“.
− va
