Kößlarn
Den Kindern den Wald und die Jagd erklärt

Mädchen und Buben der Grundschule Kößlarn folgten einer Einladung in den Grafenwald

20.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:21 Uhr

Der Unterricht im Grafenwald lehrte die Kinder, den Wald mit den Augen des Jägers und Försters zu sehen. −Fotos: red

Für den Waldtag der Grundschule Kößlarn haben sich die Lehrkräfte in diesem Jahr ein ganz besonderes Stück Natur ausgesucht, den Grafenwald der Bayerischen Staatsforsten.

Nach einem kurzen Fußmarsch von der Schule bis zum Wanderparkplatz wurde die bunte, aufgeweckte Schar der rund 60 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften Alexander Bersuch, Bettina Hofmann, Bettina Obermeier-Hechinger und Sandra Lew vom stellvertretenden Vorsitzenden des Jagdschutz- und Jägerverbandes Griesbach, Armin Prosteder, dem Revierförster Martin Klinger und dem langjährigen Revierpächter Dr. Jörg Mangold herzlich willkommen geheißen.


Verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen

Nicht nur bisher gewonnene schulische Kenntnisse über den Wald und seine Bewohner sollten mit diesem Unterricht vor Ort ergänzt und vertieft werden. Das Bestreben der Einladenden war es, einen praktischen Beitrag zu leisten, den Kindern einen nachhaltigen Umgang mit der Natur nahe zu bringen und sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Wald und allen seinen Geschöpfen zu motivieren. „Nur was ich kenne, liebe ich. Und nur was ich liebe, schütze ich“, zitierte Mangold den Verhaltensforscher Konrad Lorenz und machte deutlich, wie wichtig es ist, schon frühzeitig jungen Menschen entsprechendes Wissen zu vermitteln.

Wie man den Borkenkäfer ohne Gift bekämpft

Revierförster Martin Klinger von den Bayerischen Staatsforsten verstand es, die Kinder mit seinen spannenden Ausführungen über den Borkenkäfer in den Bann zu ziehen und aufzuzeigen, wie ohne Gift dem Schädling beizukommen ist, wie mit Hilfe des Smartphones Waldarbeiter mit ihren Motorsägen zielgenau zu dem befallenen Baum gelenkt werden und wie durch Wiederaufforstung der Wald und insbesondere der Grafenwald vor dem Untergang gerettet werden kann. Besonders bei der Naturverjüngung und bei der Umgestaltung in einen stabilen Mischwald sei die Mithilfe des Jägers von großer Bedeutung.

Jagen heiße auch, so Dr. Mangold, beobachten, lauschen, fühlen, erkennen und letztlich staunen. Großes Staunen löste bei den Kindern der orangeartige Geruch von zerrieben Nadeln der Douglasie ebenso aus, wie das Fühlen und Ertasten des Felles von Marder, Fuchs, Dachs und einer Sauschwarte. Armin Prosteder hatte nicht nur anschauliche Wildtierpräparate und informative Bildtafeln über jagd- und nichtjagdbare Tiere unserer Heimat präsentiert. Star des Tages war sein Deutsch Drahthaarrüde „Arco“, der als firmer Jagdhund Kostproben von den verschiedenen Aufgaben gab, denen ein Jagdhund gewachsen sein muss. Die besonders von den Mädchen dargereichten Belohnungsleckerli ließ er sich schmecken und dankte dafür mit einem treuen Blick.

Neben Armin Prosteder, Martin Klinger bedankte sich auch Revierpächter Dr. Mangold für das große Interesse der Kinder und der Lehrkräfte und überreichte für jede Klasse eines seiner illustrierten Jagdgästebücher, in denen viel Platz ist, gesammelte Eindrücke und Erkenntnisse von diesem Tag im Grafenwald niederzuschreiben und festzuhalten.

− red