Klingender Advent
Das Wunschstück für zukünftige Weihnachten

13.12.2023 | Stand 14.12.2023, 18:00 Uhr

Rudi Bürgermeister ist Regionalkantor für das Dekanat Pocking und betreut damit die Laienmusik, unter anderem in Fürstenzell, wo er „Wachet auf“ an der Orgel spielt. − Foto: Eiglmeier

Weihnachtslieder, Glockenklang oder leise Töne: Für jeden klingt der Advent anders. Wir haben Musiker gefragt, welche Lieder sie in dieser Zeit am liebsten anstimmen. Heute hinter der Tür des klingenden Adventskalenders: Rudi Bürgermeister mit „Wachet auf“.



Die Weihnachtsfeiertage sind für Rudi Bürgermeister aus Ortenburg (Landkreis Passau) besonders voll: An Heiligabend und den beiden Weihnachtstagen stehen für den 44-jährigen Regionalkantor insgesamt sechs Gottesdienste auf dem Programm.

In diesem Jahr liegt die „Messe in G“ von Christopher Tambling auf dem Notenpult. Ein Werk, das Bürgermeister mit Chor und Orchester eindrucksvoll zum Leben erwecken möchte. „An Weihnachten oder überhaupt an den Festtagen ist schön, wenn die Kirche voll ist und alle singen.“ Vor allem für ihn als Organisten sei dies besonders, „wenn man ein bisschen Rückmeldung hat und die Kirche voller Klang ist“, betont der passionierte Musiker.

Musik begleitet Rudi Bürgermeister seit seiner Jugend. Mit 15 Jahren begann er, die Orgel zu spielen, nachdem er zuvor bereits das Klavier für sich entdeckt hatte. Auch zu Hause wird in der Familie Bürgermeister Weihnachten jedes Jahr gleich gefeiert. Nach der traditionellen Kartoffelsuppe am Mittag schwärmen alle Familienmitglieder aus: „Der Sohnemann muss spielen und auch ich muss ein, zwei, früher drei Gottesdienste spielen.“ Danach erfolgt die Bescherung. Gesungen oder musiziert wird unter dem Christbaum nicht mehr – „außer jemand kriegt ein Instrument geschenkt“, sagt der 44-Jährige. Der erste Weihnachtsfeiertag wird mit einer Orchestermesse in Fürstenzell begangen, gefolgt von einem gemeinsamen Essen bei Rudi Bürgermeisters Eltern.

Doch die festliche Zeit endet für den Organisten nicht mit dem zweiten Weihnachtsfeiertag oder Jahreswechsel. Erst nach Heiligdreikönig beginnt „die staade Zeit“, sagt Rudi Bürgermeister. Bis dahin warten weitere musikalische Höhepunkte, darunter ein Konzert mit dem sinfonischen Blasorchester an Neujahr und eine große Orchestermesse am 6. Januar.

Einen Weihnachtswunsch hegt der Aichaer für zukünftige Weihnachten: Er möchte den Eröffnungschor des Weihnachtsoratoriums von Bach in der Christmette erklingen lassen. „Jauchzet, frohlocket – das hört man leider selten, aber irgendwann schaffen wir es, dass wir es machen.“ In den vergangenen Jahren standen zwar bereits Proben mit Chor, Orchester, Pauken und Trompeten auf dem Plan, wurden von den Pandemiejahren jedoch durchkreuzt. Doch Bürgermeister bleibt optimistisch: „Vielleicht wird es nächstes Jahr etwas.“