Gastro-Szene
Das Duftleben verabschiedet sich mit Musik

Fünf Bands spielen am 27. Dezember beim letzten Abend im Café – „Cantina Ensenada“ sucht neuen Chef

23.12.2023 | Stand 23.12.2023, 11:00 Uhr

Als „Café Duft“ übernahm Lorenz Seidl 2012 das Lokal, benannte es um in „Duftleben“. Der neue Hauseigentümer verlängert den Mietvertrag nicht, somit ist am 27. Dezember Schluss. − Foto: Danninger

Von Franz Danninger

Das Gastro-Karussell dreht sich wieder weiter, nach Dauerbrennern wie dem „Del Padrone“ oder dem „Tiroler“ macht jetzt auch das „Café Duftleben“ dicht. Die „Cantina Ensenada“ in der Innstadt sucht einen neuen Betreiber.

Schluss, aus – am Mittwoch, 27. Dezember, sperrt das Café Duftleben endgültig zu (PNP berichtete). Wirt Lorenz Seidl macht das mit Stil, fünf Bands spielen ab 17 Uhr zum „Kehraus“.

Damit bleibt er sich treu, denn in den vergangenen zehn Jahren gehörte die „Café.Haus.Musik“ zu den Markenzeichen des Lokals in der Theresienstraße. Auch damit ist jetzt dann Schluss, denn der neue Hauseigentümer (der den Mietvertrag nicht mehr verlängerte) hat Seidl gegenüber angekündigt, dass künftig keine Gastro-Nutzung mehr vorgesehen sei. Damit geht eine jahrzehntelange Tradition zu Ende. Auch Arbeitsplätze werden vernichtet, Seidl beschäftigte in der Hochphase nach eigenen Angaben 13 Mitarbeiter, die Aushilfskräfte nicht eingerechnet.

Ab 28. Dezember wird das Café ausgeräumt, „es können gerne noch Interessenten für einzelne Stücke kommen, es haben schon einige Stammgäste Erinnerungsstücke mitgenommen“, erzählt Lorenz Seidl. Der 59-Jährige bleibt selbständig, er will sich vor allem auf Gastro-Beratung konzentrieren. „Coaching wird immer wichtiger.“ Und wenn in einem Gastrobetrieb mal eine Urlaubs- oder Krankheitsvertretung gebraucht wird, dann kann er sich auch vorstellen, dort einzuspringen.

Mit Überbrückung ist es in der „Cantina Ensenada“ nicht getan, Geschäftsführer Philipp Danzer sucht einen Dauer-Nachfolger. Seit 2010 gehört er im Mexikaner-Lokal in der Löwengrube zum Stamm, seit sieben Jahren managt er es als Chef.

Warum gibt der 34-Jährige das auf? Er gibt der PNP gegenüber zwei Gründe an: Erstens denkt er über Familiengründung nach und zweitens baut er zusammen mit seinen Eltern in Bad Griesbach ein Pflegezentrum auf. „Wir wollen im August 2024 starten und ich kümmere mich dann um Betriebswirtschaftliches und um Personal und so weiter.“ Pachten oder kaufen? „Der Hauseigentümer kann sich auch einen Verkauf der Cantina vorstellen, wenn die Bedingungen passen“, sagt Danzer. Ihm selbst gehört das Inventar, das soll abgelöst werden. Die Cantina verfügt über 66 Sitzplätze an den Tischen und gut zehn an der Bar; sie gehört seit Anfang der 1990er Jahre zu den festen Bestandteilen der Gastro-Szene, „damals gegründet von Bernd Rose und Uli Mühlbauer“, blickt Danzer einige Jahrzehnte zurück.