Schockanrufe im Kreis Passau
Dank aufmerksamem Bürger aus Salzweg: Polizei nimmt Mitglied von Betrügerbande fest

22.11.2023 | Stand 22.11.2023, 15:06 Uhr

Polizeidirektor Stefan Schillinger (li.) dankte Franz Biebl und seiner Ehefrau Stefanie Schütt-Biebl. − Foto: Polizeiinspektion Passau

Schockanrufe und auch der sogenannte Enkeltrick: In den vergangenen Monaten häuften sich derartige Betrugsmaschen im Landkreis Passau. Mehrfach wurden dabei vor allem ältere Menschen um ihr Erspartes gebracht. Nun wurde ein Landkreisbürger geehrt, mit dessen Hilfe die Polizei einen Geldabholer festnehmen konnte.



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Wie die Polizei berichtet, wurde der damals 59-Jährige Franz Biebl aus Salzweg (Landkreis Passau) am 22. August selbst angerufen. Es meldete sich eine Dame, die sich als seine Tochter ausgab. Kurz danach übernahm eine angebliche Polizistin das Gespräch. Diese gab vor, dass die Tochter von Biebl einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und das Opfer inzwischen verstorben sei. Damit seine Tochter wieder auf freien Fuß komme, müsse Biebl sofort eine größere Summe als Kaution zahlen.

Festnahme bei fingierter Geldübergabe

Der damals 59-Jährige durchschaute den Betrugsversuch sofort und spielte bei dem Vorhaben der Betrüger mit. Seine Ehefrau Stefanie Schütt-Biebl verständige geistesgegenwärtig und unbemerkt von den Anrufern die „richtige“ Polizei. Nachdem Biebl etwa zwei Stunden mit der vermeintlichen Polizistin und später mit einem angeblichen Staatsanwalt telefoniert hatte, vereinbarten sie eine Abholung der „Kaution“. Bei der fingierten Abholung konnte die Polizei einen der Betrüger vor Ort festnehmen.

Für sein couragiertes Handeln sprach Polizeidirektor Stefan Schillinger Biebl seinen Dank aus. Wie die Polizei mitteilt, wurde ihm als Anerkennung eine kleine Geldzuwendung überreicht.

Polizei gibt Tipps

Schillinger erklärte nochmals, wie wichtig es ist, Familienmitglieder hinsichtlich solcher Anrufe zu sensibilisieren. Die Polizei bitte niemals telefonisch um die Herausgabe von Geldbeträgen oder Wertgegenständen, sagte der Polizeidirektor. Bürgern rät er, bei verdächten Anrufen sofort das Gespräch zu beenden und bei den vermeintlich betroffenen Angehörigen oder Verwandten nachzufragen. Verdächtige Anrufe können bei der nächsten Polizeidienststelle oder unter dem Notrufnummer 110 gemeldet werden.

− nm