„Keine Hinweise auf Brandstiftung“
Brand in Vilshofener Asylunterkunft: 120.000 Euro Schaden – Kripo ermittelt

01.02.2024 | Stand 01.02.2024, 17:21 Uhr

Rund 80 Einsatzkräfte waren am Mittwochnachmittag am Galgenberg in Vilshofen im Einsatz. − Foto: zema-medein.de/Krenn

Ein Tag nach dem Zimmerbrand in der Asylbewerberunterkunft ist fast alles wieder wie gehabt: Die Bewohner, die über Nacht in einem städtischen Gebäude untergebracht waren, konnten wieder in ihre Zimmer am Galgenberg.



Wie das Polizeipräsidium Niederbayern auf Nachfrage mitteilt, war am Donnerstag die Kriminalpolizei Passau vor Ort. Sie hat die Sachbearbeitung zu dem Brand übernommen. „Die Ursache steht noch nicht fest. Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung“, sagt Kriminalhauptkommissar Günther Tomaschko vom Presseteam des Präsidiums.

Suche nach Brandursache läuft – Hoher Sachschaden



Inwieweit ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit zu dem Zimmerbrand geführt haben, sei Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.

Auch wenn der Einsatz – rund 80 Kräfte waren vor Ort – schnell unter Kontrolle und der Zimmerbrand abgelöscht war, ist der entstandene Sachschaden beträchtlich: Nach einer ersten Schätzung beziffert ihn die Polizei auf rund 120.000 Euro.

Wie berichtet, war das Feuer am Mittwoch gegen 15.30 Uhr entdeckt worden. Eine Bewohnerin hatte daraufhin Alarm geschlagen. Weitere Bewohner versuchten, mit Hilfe von Feuerlöschern den Brand zu löschen, was aber nicht mehr gelang. „Nachdem die Brandmeldeanlage ausgelöst war, begab sich ein Großteil der Bewohner von selbst ins Freie“,teilt das Polizeipräsidium mit.

Etwa 40 Personen evakuiert



„Etwa 40 Personen mussten dann nach Eintreffen der Streifenbesatzung der Vilshofener Polizei zusammen mit der Feuerwehr und dem Rettungsdienst evakuiert werden“, heißt es weiter. Das Obergeschoss sei nur wenig bis gar nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, das Erdgeschoss sei zunächst nicht bewohnbar gewesen. Am Donnerstagmittag hat der Heimleiter dann wieder grünes Licht gegeben, dass alle ausgelagerten Bewohner wieder zurückkehren können in die Gemeinschaftsunterkunft am Galgenberg – auch wenn die Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen war, weiterhin unbewohnbar ist.

Arbeitskreis hilft beim Übersetzen



Wie aber sagt man das den 24 Leuten, die kaum Deutsch verstehen oder sprechen? Bürgermeister Florian Gams hat sich an den Arbeitskreis Vilshofener Asylbewerber gewendet. Und da wurde ihm geholfen. „Der AVA war auch schon am Mittwochabend mit von der Partie, hat Brezen, Obst und Getränke organisiert, den BRK und die Malteser bei der Bewirtung unterstützt und sich um das Frühstück in dem Übergangsquartier gekümmert“, weiß der Bürgermeister.

Bürgermeister bedankt sich bei Helfern



Was ihm nach der ganzen Aufregung im Gedächtnis bleibt, ist der glimpfliche Ausgang ohne Verletzte, das perfekte Zusammenwirken der Hilfsorganisationen und der generelle Zusammenhalt. „Egal ob es unsere Bauhofmitarbeiter sind, die beim Aufbau der Feldbetten helfen, unsere Putzfrauen, die noch Durchwischen, bevor die Bewohner kommen, oder der AVA, der hilft, wo man ihn braucht – jeder ist bereit, einzuspringen und sich einzubringen“, sagt Bürgermeister Florian Gams dankbar.