Zahlreiche Trauergäste bei Beerdigung
Bewegender Abschied von Klaus Mörtlbauer − und ein besonderer Dank seiner ehemaligen Jungs

27.01.2024 | Stand 27.01.2024, 22:42 Uhr

Bei der Stadtmeisterschaft im Dezember 2022 hatte Klaus Mörtlbauer (r.) mit der Schaldinger U19 den Titel gewonnen. Die Spieler verabschiedeten ihren Coach am Samstag mit einem bewegenden Nachruf (siehe Bild unten im Text). − Foto: Mike Sigl

Familie, Freunde und viele, viele Fußball-Weggefährten haben am Freitag Abschied genommen von Klaus Mörtlbauer, der nach schwerer Krankheit an seinem 60. Geburtstag verstorben war.

Rund 500 Trauernde fanden sich in der Pfarrkirche in Passau-Neustift ein, darunter zahlreiche junge Fußballer, die den langjährigen Jugendkoordinator und -trainer des SV Schalding sowie des SC Batavia Passau auf seiner letzten Reise begleiten wollten.

Allein die große Zahl der Trauergäste belegt die enorme Beliebtheit, der sich Klaus Mörtlbauer in der Region erfreute. Wie hoch die Wertschätzung vor allem auch bei den Jugendlichen war, zeigte sich am Samstag noch einmal eindrucksvoll in der Passauer Neuen Presse. Die ehemalige U19 der Schaldinger schaltete einen bewegenden Nachruf, schrieb darin: „Lieber Klaus, trotz langer und schwerer Krankheit warst du dir nicht zu schade, mit uns auf dem Trainingsplatz zu stehen oder uns bei Auswärtsfahrten zu unterstützen. Wir alle konnten sehr viel von dir lernen und dafür sind wir dir sehr dankbar. Du hattest zu jeder Zeit ein offenes Ohr für jeden, hattest immer ein Lächeln im Gesicht und brachtest eine positive Stimmung in unser TEAM. Klaus, wir alle werden dich nicht vergessen.“

Im Rahmen des Trauer-Gottesdienst am Freitag würdigte auch Schaldings 1. Vorsitzender Wolfgang Wagner die großen Verdienste des Verstorbenen, berichtete dabei sichtlich angefasst über die 14-jährige Zusammenarbeit beim SVS. „Klaus Mörtlbauer war ein Bessermacher. In allen Bereichen“, sagte Wagner. Als Nachwuchskoordinator habe er die Jugend des SV Schalding auf ein ganz neues Level gehoben, sie in ganz Bayern bekannt gemacht. Dabei habe sich Mörtlbauer nie in den Vordergrund gedrängt, selbst als er vor ein paar Jahren mit seiner C-Jugend ohne ein einziges Gegentor Meister in der Kreisliga wurde, habe er wie immer nur gesagt: „Mir müsst’s ned gratulieren, i hab’ ned gspuid, des waren schon de Jungs.“ Neben seinem sportlichen Engagement habe Mörtlbauer aber auch für das Vereinsleben am Reuthinger Weg Einzigartiges geleistet und werde im Klub eine Lücke hinterlassen, die nicht zu schließen sei. Für Wagners Rede klatschten die Trauergäste ebenso Beifall wie schon zuvor für die Worte von Michael Ammerl.

Der Torwarttrainer der Schaldinger und langjährige Keeper (u.a. Passau-West und SC Batavia) berichtete in einem sehr persönlichen Nachruf von seiner dicken Freundschaft zu Mörtlbauer und blickte auch auf dessen fußballerische Laufbahn zurück. Er habe als Trainer viele, viele Spieler besser gemacht – und dabei vor allem immer auch Werte vermittelt wie Zusammenhalt, Teamgeist, Einsatz und Kameradschaft. Ammerl erzählte dabei auch einige Anekdoten und Geschichten, zum Beispiel als Mörtlbauer in seiner Funktion als Bataven-Trainer zur Vorbereitung auf die Hallensaison kurzerhand auf dem Sandplatz ein Spielfeld mit selbst zusammengezimmerter Holzbande aufbaute und so die einzige Freiluftbande in ganz Niederbayern erschuf. Handwerker, Organisator, Reiseleiter, Spieler (auf jeder Position), Trainer, Jugend- und Abteilungsleiter – bis auf den Vereinswirt habe Mörtlbauer bei den Bataven praktisch alle Funktionen ausgeübt und dabei immer auch das gesellschaftliche Miteinander im Blick gehabt.

„Ein außergewöhnlicher Funktionär und Mensch, wie es ihn nur selten gibt“, war hinterher in den Gesprächen bei vielen Trauernden zu hören.