Vilshofen
Ausbildung am Simulator: Ernstfall-Fahrtraining der Feuerwehren

23.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:16 Uhr

In Walchsing angetreten: Stefan Brunner (vorne, v.l.), Vorstand Gerhard Moser, Fabian Rehlinger, 2. Kommandant Michael Oswald, Kommandant Stefan Harbeck und Martin Rehlinger sowie KBI Johann Walch (hinten, v.l.), KBM Markus Stöckl, Bürgermeister Harald Mayrhofer und die KBM Robert Grabler und Stefan Drasch.

31 Feuerwehren mit über 70 Personen haben kürzlich ein Wochenende lang am Einsatzfahrtensimulator im Feuerwehrhaus in Walchsing geübt.

Wenn die Sirene heult, heißt es für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute, schnellstmöglich zum Einsatzort zu kommen, um zu helfen. Die Maschinisten sind dabei für das Fahren der Feuerwehrfahrzeuge verantwortlich. Ganz besonders wichtig ist, sicher am Einsatzort anzukommen und dabei weder sich noch andere Verkehrsteilnehmende zu gefährden.

Mögliche kritische Situationen und Gefahren können im Einsatzfahrten-Simulator der Versicherungskammer Bayern und des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern realistisch geübt werden.

Die sogenannte Multiplikatorenschulung, die von den unterweisenden Walchsinger Feuerwehrkommandanten und Kreisbrandmeister im Voraus absolviert wurde, übernahm eine Ausbilderin von der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg.

Das Besondere an diesem Simulator ist, Einsatzfahrten realistisch trainieren zu können. Denn der mobile Simulator-Anhänger im Wert von 175000 Euro beinhaltet einen Fahrersitz mit Bewegungssystem. Die Fahrt wird auf drei großen Bildschirmen dargestellt, sodass durch ein Sichtfeld von 200 Grad auch beim Blick aus dem Seitenfenster die Verkehrssituation realistisch wahrgenommen werden kann.

Die Stresssituation wird zusätzlich durch eingespielte akustische Ablenkungen, die auch im echten Einsatz vorkommen – wie Funksprüche, das Heulen des Martinshorns und Verkehrsgeräusche – hervorgerufen und verstärkt. Es werden Szenarien im Stadtverkehr und auf Landstraßen als auch bei Tag und Nacht dargestellt.

Für die Fahrzeugführer sind während der Übungsfahrten auch folgende Fragen wichtig: Für welche Fahrspur entscheide ich mich? Wie umfährt man Hindernisse am sinnvollsten? Wie gefährde ich niemanden? Jede Fahrt wird digital aufgezeichnet, sodass sie danach von der Gruppe besprochen und beurteilt werden kann.

Heil am Einsatzort anzukommen und dabei weder sich noch andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden, steht hier im Vordergrund. Und so verspricht man sich durch die Teilnahme am Fahrsimulatorprogramm, dass die Fahrer der Feuerwehrautos in der Lage sein, brisante Situationen zu erkennen und diese durch geübte Fahrstrategien zu bewältigen.

Die Leitung und Einteilung der teilnehmenden Feuerwehren unternahmen in Walchsing der zuständige KBI Hans Walch mit Unterstützung der Kreisbrandmeister Robert Grabler, Stefan Drasch sowie Markus Stöckl.

Das Ergebnis nach dem dreitägigen Training: Alle Feuerwehrdienstgrade und auch Bürgermeister Harald Mayrhofer, der vor Ort war, waren sich einig, dass der Einsatzfahrtensimulator Bereicherung für die Kameraden im KBI-Bereich West ist.

Nach dem letzten Übungstag wurde das Gerät, das auf einen großen Autoanhänger montiert ist, von den Kameraden aus Rotthalmünster abgeholt, wo anschließend die südlichen Landkreisfeuerwehren für den Ernstfall trainieren durften.

− va