Landkreis Passau
Auen-Fachleute aus Deutschland und der Schweiz tagen im „Haus am Strom“

19.10.2023 | Stand 19.10.2023, 17:42 Uhr

23 Teilnehmer von Umweltbildungs- und Infozentren aus verschiedenen Flussgebieten in Deutschland und der Schweiz waren zum Haus am Strom nach Jochenstein gekommen. − Foto: privat

Das Bildungsnetzwerk Aue ist ein offener Zusammenschluss von Umweltbildungs- und Infozentren aus verschiedenen Flussgebieten in Deutschland und der Schweiz.

Unter den 50 Mitgliedern sind sehr große Einrichtungen wie das Naturama im Aargau mit über 50 Beschäftigten, aber auch deutlich kleinere Einrichtungen. Die Jahrestagung 2023 des Bildungsnetzwerks Aue Anfang Oktober organisierte Ralf Braun von der Umweltstation „Haus am Strom“.

Christiane Kotz begrüßte als Sachgebietsleiterin Naturschutz im Landratsamt Passau die 23 Teilnehmenden. Die Umweltstation ist zwar eine der kleinen Einrichtungen, bekam aber großes Lob für die sehr gelungene Ausstellung, die Vielzahl an Veranstaltungen und Besuchern sowie das schöne Angebot im Außenbereich mit dem Donaugarten und dem Erlebnisweg. Es sei die beste Ausstellung, die er bis jetzt kenne, meinte Dirk Janzen, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue.

Neben vielen Bildungsthemen lag ein Schwerpunkt auf der Besichtigung und fachlichen Beurteilung der Wiederherstellung von Kiesufern, die der Gewässerökologe Dr. Gerald Zauner aus Engelhartszell vorstellte. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von den markanten Unterschieden der Donauufer zwischen Bayern und Oberösterreich, wo innerhalb von zehn Metern das enge Korsett der Donau zu weiten Kiesufern geöffnet wurde. „Man könnte meinen, in Deutschland fahren andere Schiffe als in Österreich. Jedenfalls scheint der österreichische Wasserstraßenbetreiber Viadonau die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie konsequenter umzusetzen als das zuständige deutsche Wasser- und Schifffahrtsamt“, so der emeritierte Professor Dr. Ulrich Riedl von der TH Ostwestfalen-Lippe, der das Bildungsnetzwerk aufgebaut hat.

Auch der Fischaufstieg in Ering wurde besichtigt, der durch seine Größe und sehr hohe Qualität beispielhaft ist. So dient er dem seltenen Huchen als Laichplatz, Flussregenpfeifer und Flussuferläufer nisten auf den Kiesinseln. Interessanterweise wurde dieser den Innstausee umgehenden Fischaufstieg durch einen österreichischen Betreiber errichtet. Doreena Buchmeier zeigte den Besuchern die Einrichtungen und Außenanlagen des „Naturiums“ am Inn. Für die Teilnehmer war der fachliche Informations- und Erfahrungsaustausch über die aktuellen Entwicklungen an ihren jeweiligen Einrichtungen ein zentraler und qualitätssichernder Tagesordnungspunkt.

− red