5500 Arbeitsstunden
Arbeitskreis löst sich auf: Nach 14 Jahren ist der Stadtumbau in Pleinting abgeschlossen

04.11.2023 | Stand 04.11.2023, 11:00 Uhr

Die Mitglieder des Arbeitskreises: In der hinteren Reihe stehen Helmut Proksch (v.l.), Max Voggenreiter, Margit Ragaller, Jitka Dippl, Silvia Ragaller, Manfred Huber, Inge Sigl und Karl Kellnberger. Vorne sind Josef Dippl (v.l.), Josef Brunner, Franz Sigl, Florian Gams, Erich Fuchs, Georg Krenn, Waltraud Desch, Friederike Grametbauer und Prof. Dr. Ulrich Pietrusky. − Foto: Käspeitzer

Anders als bei gelegentlich notwendigen Vereinsauflösungen ging es in der letzten Sitzung des Arbeitskreises Stadtumbau Pleinting (Landkreis Passau) nicht traurig, sondern fröhlich zu. Denn die Arbeit des Arbeitskreises war nach 14 Jahren getan.

Bürgermeister Florian Gams und der Sprecher des Arbeitskreises Erich Fuchs zeigten die äußerst positiven Erfolge in der Sanierung des Marktes Pleinting auf. Gams erläuterte die Sanierungen und Umbauten seit 2010: Die Stadtwerke sanierten die Abwasserbeseitigung, Trinkwasserleitungen, Hausanschlüsse und beteiligten sich mit dem Bund und dem Freistaat am Hochwasserschutz.

Im Rahmen der städtebaulichen Förderung durch Stadt und Regierung von Niederbayern wurden weiter saniert: der Kirchplatz mit Beteiligung der Diözese, der Bereich des Kriegerdenkmals, die Alte Kirche, das Urfahr inklusive Spiel- und Bolzplatz, die Dr.-Schlögl-Straße, die Alte Bahnhofstraße und die Hauptstraße, plus der einmündenden Straßen.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Barrierefreiheit gelegt. So wurden die Gehsteige abgesenkt und auch die Kirche und die Mehrzweckhalle mit der Toilette sind nun mit Rollstühlen erreichbar. Abgeschlossen werden die städtebaulichen Maßnahmen 2024 mit der Sanierung der östlichen Friedhofstraße und dem Neubau von Parkplätzen für die Schule, Mehrzweckhalle und Kirche. Fuchs zeigte anhand zahlreicher Bilder, wie sich die Maßnahmen gestaltet haben.

Der Arbeitskreis beschäftigte sich aber nicht nur mit den Bauprojekten, sondern gestaltete auch den sogenannten „Lebensweg“, bei dem Tafeln mit Psalmen und Gedichten auf Granitstelen angebracht wurden. Auch der 500 Meter lange Weg zwischen Donau und der Bundesstraße wurde mit der Stadt geschaffen.

Viel Aufwand erforderte die fortwährende Information der Bürger über die Maßnahmen. Neben zehn Informationsveranstaltungen wurden zwölf „Pleintinger Marktbladl“ mit Bau- und anderen Informationen gedruckt und an jeweils 800 Haushalte verteilt.

In 65 Sitzungen besprach man die Projekte mit Planern, der Stadt und betroffenen Bürgern. Insgesamt leistete der Arbeitskreis seit 2009 knapp 5500 Stunden. Bürger hatten sich bereits von 1996 bis 2000 in einer Dorferneuerungsmaßnahme eingebracht. Dieser Arbeitskreis löste sich auf, da Mittel für Umbauten fehlten.

Anhand des Leitbildes aus der Dorferneuerung konnte Fuchs darstellen, dass beinahe alle damaligen Ziele nun über die Städtebauförderung erreicht wurden. Besonders erfreulich ist, dass viele Hausbesitzer ihre Häuser neu hergerichtet haben und somit nur noch wenige Häuser sich in einen unansehnlichen Zustand befinden.

Leider konnten aber nicht alle Projekte umgesetzt werden. So scheiterte zum Beispiel die Nahwärmeversorgung, deren Leitungen kostengünstig in die ohnehin aufgerissenen Straßen verlegt worden wären. Da sich nicht genügend Hausbesitzer beteiligten und damals der Heizölpreis niedrig war, konnten die Stadtwerke dieses wünschenswerte Projekt wirtschaftlich nicht umsetzen.

Bei einer geselligen Runde feierten die Arbeitskreismitglieder und weitere Beteiligte das gelungene Werk. Zuletzt stimmten die Mitglieder über die Verwendung der restlichen Einnahmen aus dem Bürgerfest 2022 ab.

Zusammen mit Spenden der Anwesenden und einer spontanen Spende von Friederike Grametbauer mit 500 Euro ergab sich ein Betrag in Höhe von 1170 Euro, der zur dringend notwendigen Sanierung der Frauenbergkirche an die Pfarrkirchenstiftung übergeben wird. Damit kommt man dem Erhalt des Kleinods auf dem Frauenberg etwas näher.

Fuchs dankte allen und erwähnte, dass die Kirche mit Spenden unserer Vorfahren erbaut wurde und wir als Nachfolger die moralische Pflicht haben die Wallfahrtskirche zu erhalten.

− va