Ruhstorf
Alles cool: Gemeindejugendpflegerin zieht positive Bilanz

10.11.2022 | Stand 10.11.2022, 17:00 Uhr

Gemeindejugendpflegerin Janina Bähr (vorne) hat dem Ruhstorfer Marktrat ihren Bericht über ihre Arbeit in der Kommune und im Jugendtreff präsentiert. Das Bild zeigt sie mit Jugendlichen bei einem Ausflug im Bayernpark. −Foto: Screenshot Instagram

Die Jugendlichen kommen gern. Sie kommen regelmäßig. Und sie würden sich gerne öfter treffen. "Im Grunde verträgt der Ruhstorfer Jugendtreff einen zweiten Öffnungstag", berichtet die Gemeindejugendpflegerin Janina Bähr dem Ruhstorfer Marktrat auf seiner jüngsten Sitzung am Montagabend. Allein es fehlt die Manpower. "Ich schaffe das zeitlich nicht mehr", sagt sie, sie mache ohnehin schon Überstunden. Aber vielleicht wisse der Kreisjugendring Rat.

Der Jugendtreff am Schulplatz 9 hat sich gemausert. Die Jugendlichen – meist kämen zwischen zehn und 20 – haben ihn mit eigenen Ideen und mit viel Engagement wohnlich umgestaltet. "Der harte Kern hat jetzt jahrelang aus 16- bis 27-Jährigen bestanden, jetzt sind wir gerade etwas im Umbruch", erklärt sie den Markträten. Der Treff verjünge sich, "auch die jüngeren Geschwister ab 12 Jahren kommen jetzt. Das ist toll – auch wenn es den Älteren jetzt oftmals etwas zu laut ist, weil sie ja ratschen wollen", erzählt sie schmunzelnd.

Gerade verjünge sich das Publikum

Grundsätzlich ist sie mit ihrer Arbeit sehr zufrieden: Das Vertrauen der Jugendlichen in die Jugendsozialarbeiterin sei in den letzten drei Jahren stetig gewachsen. "Sie öffnen sich mir gegenüber jetzt deutlich mehr." So weiß sie natürlich auch, wo den Heranwachsenden der Schuh drückt, was sie umtreibt, wo sie Probleme haben. "Ich würde mir wünschen, dass die Kommune beispielsweise mehr Wohnraum für junge Leute anbieten könnte", sagt sie. Es gäbe immer wieder Auszubildende, die gerne in ihren eigenen vier Wänden leben würden. "Aber mit 600 Euro Gehalt können sie sich in Ruhstorf keine Wohnung in der für sie passenden Größe leisten und dann noch vom restlichen Geld leben."

Janina Bähr hat sich einiges einfallen lassen, damit die Jugendlichen, die eben nicht in Vereinen integriert sind, trotzdem Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist entwickeln. "Wir machen Ausflüge, zum Beispiel in den Bayernpark, Aktionen gegen Rassismus und für Toleranz, auch an grenzüberschreitenden Aktionen haben wir uns beteiligt." Gemeinsam mit tschechischen Jugendlichen sei man am Falkenstein unterwegs gewesen. "Es ist wichtig, dass sie lernen, dass man sich auch mit anderen verständigen und verstehen kann, auch wenn man nicht die gleiche Sprache spricht."

"Wir sind auf dem richtigen Weg"

Besonders möchte sich die Gemeindejugendpflegerin um die Mädchen und heranwachsenden jungen Frauen kümmern. "Es ist wichtig, dass sie ihr Selbstbewusstsein steigern, dass sie lernen: Jeder ist anders – und das ist gut so!" Denn über die verschiedenen sozialen Medien – Instagram, Snapchat und TikTok – könnten sie sich ständig mit scheinbar perfekten Körpern vergleichen.

Bürgermeister Andreas Jakob würdigte das hohe Engagement der Jugendsozialarbeiterin für die Ruhstorfer Jugendlichen. "Unser Jugendtreff wird in der Tat super angenommen", sagt er. "Ich denke, da sind wir auf dem richtigen Weg."

− mok


Der Jugendtreff am Schulplatz 9 in Ruhstorf hat immer dienstags von 17 bis 20 Uhr für Jugendliche ab 12 Jahren geöffnet. Der Instagram-kanal von Janina Bähr findet sich unter "ruhstorfxneuhaus".