Polizei erwirkt Geständnis
Täter erfunden, Fahrzeugteile verstreut: Mann (25) täuscht Unfall in Mühldorf vor

20.12.2023 | Stand 20.12.2023, 17:55 Uhr

Ein Mann aus dem Landkreis Mühldorf fingierte am Dienstag einen Unfall auf der Nordtangente. − Symbolbild: Patrick Seeger, dpa

Ein weißes Auto habe ihm die Vorfahrt genommen, ihn gerammt und sei dann geflüchtet: Diese Geschichte erzählte ein Mann (25) am Dienstag der Polizei, die zwar Fahrzeugteile auf der Mühldorfer Nordtangente, aber keine Anzeichen für einen tatsächlichen Unfall fand. Offenbar hat der Mann gelogen – und nun ein „umfangreiches Ermittlungsverfahren“ am Hals.





Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wählte der 25-Jährige aus dem Landkreis Mühldorf am Inn am späten Dienstagabend den Notruf. Auf der Nordtangente sei ein Unfall geschehen, ein weißer Wagen habe seinen Dodge frontal gerammt und schwer beschädigt. Der Schaden: mindestens 10.000 Euro. Doch der Verursacher sei ohne auszusteigen einfach davongefahren.

Als die Beamten eintrafen, sahen sie die Fahrzeugteile des Dodges auf der Straße. Die Schilderungen des Mannes aber klangen wenig plausibel. Der vermeintliche Unfallhergang, die Spurenlage und die vorgefunden Schäden wollten nicht zueinander passen. Von „großen Unstimmigkeiten“ schreibt die Polizei, die sich später bestätigen sollten.

Mann stieß selbst in eine Mauer



Mit den Zweifeln konfrontiert, räumte der Verdächtige ein, selbst in eine Mauer in Mettenheim gestoßen zu sein, bevor er die Nordtangente befuhr. Am dortigen Kreisverkehr habe er die Fahrzeugteile verteilt, um einen Unfallort zu fingieren und die Beamten zu täuschen. Erst dann wählte er den Notruf und meldete „den Unfall“. Eine „Schnapsidee“ im Wortsinn sei die Aktion nicht gewesen, ein freiwillig durchgeführter Alkoholtest fiel negativ aus.

Beim tatsächlichen Unfall in Mettenheim hatte der Mann an der Mauer und einem Verkehrsschild rund 1500 Euro Schaden angerichtet. Ihn erwartet laut Polizei nun ein Ermittlungsverfahren wegen „unerlaubten Entfernens vom Unfallort, Vortäuschen einer Straftat, versuchten Versicherungsbetrug und Missbrauchs von Notrufen“.

− fjb