Nach Insolvenz
Produziert für Edeka: Naba Feinkost steigt bei InnFood ein

Thüringer als „strategischer Investor“ beim Weidinger Lebensmittelhersteller

14.12.2023 | Stand 14.12.2023, 17:02 Uhr

Die Naba-Eigentümerfamilie von Reich steigt als strategischer Investor bei InnFood ein. − Foto: Naba

Die insolvente Innfood aus dem Pollinger Ortsteil Weiding hat einen Investor gefunden: Wie das Unternehmen in einer Presseaussendung mitteilt, steigt die Naba Feinkost aus dem thüringischen Gierstädt ein. Durch den Deal soll InnFood „als leistungsfähiger Produzent von Bio-Lebensmitteln für Groß und Klein“ neu in die Zukunft starten.

Der Weidinger Lebensmittelhersteller, der vor allem für seine Babynahrung bekannt ist, war im Spätsommer in Finanzschwierigkeiten geraten und beantragte Anfang Oktober Insolvenz in Eigenregie. Als Gründe wurden eine zeitweise unzureichende Kapazitätsauslastung und massive Kostensteigerungen für Rohstoffe, Energie und Personal genannt.

Rund 60 Mitarbeiter mussten bei InnFood gehen

Im Zuge des Insolvenzverfahrens trennte sich das Unternehmen von einem guten Drittel der einst rund 180 Mitarbeiter. Parallel wurde nach einem Investor gesucht, der zum Unternehmen passt. Dieser wurde nun in der Naba-Eigentümerfamilie „von Reiche“ gefunden, die ebenfalls in der Bio-Lebensmittelbranche daheim ist und wie InnFood Eigenmarken für Supermärkte wie Edeka produziert. Die Thüringer treten als strategische Investoren auf, werden also selbst in die Geschäfsführung miteinsteigen. „Wir freuen uns, Teil dieses traditionsreichen Unternehmens zu werden und auf die schöne unternehmerische Aufgabe, das Unternehmen zum Erfolg zu führen“, wird Bernhard von Reiche, geschäftsführender Gesellschafter von Naba Feinkost, zitiert. Die bisherige Eigentümerfamilie Jostock bleibt unterdessen an der neuen Gesellschaft „InnFood Organic GmbH“ beteiligt. Gemeinsam wird das Unternehmen nun neu aufgestellt. Mut macht dabei, dass Naba im Gegensatz zu Innfood den vergangenen Jahren wachsen konnte: Nach eigenen Angaben haben die Thüringer ihren Umsatz in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt. „Dazu beigetragen haben sowohl die positive Entwicklung der unternehmenseigenen Marken Nabio und Reichenhof sowie die von Naba Feinkost hergestellten, sehr erfolgreichen Private-Label-Sortimente für bekannte Bio-Handelsmarken und fremde Markenartikler“, heißt es in der Pressemitteilung. Und weiter: „Das Unternehmen konnte sich eine entsprechend maßgebliche Position im Markt erarbeiten und seine Produktionsanlagen trotz mehrerer Kapazitätserweiterungen stets gut auslasten.“

Während der Insolvenz neue Aufträge aquiriert

Genau das, was man sich auch bei InnFood wünscht. Das Werk war einst aus dem ehemaligen Alete-Werk hervorgegangen. Optimistisch stimmt laut InnFood, das man bereits in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Aufträge akquirieren habe können. „Die Zusammenarbeit mit der Naba Feinkost wird bei InnFood Organic zudem auch kurzfristig eine deutlich höhere Auslastung für eine gute wirtschaftliche Grundlage sorgen“, heißt es in der Pressemitteilung, die mit einem Statement des neuen mit Gesellschafters Bernhard von Reiche schließt: „ Wir freuen uns darauf, in Zukunft auch mit InnFood Organic spannende Projekte und erfolgreiche Produkte für diese Kunden umzusetzen.“

− hw