Am Montagabend konnten Zivilpolizisten in Waldkraiburg (Landkreis Mühldorf) einen gesuchten Straftäter festnehmen: Der Mann war bereits zweimal erfolgreich vor der Polizei geflohen und dann untergetaucht. Jetzt hat er zwei neue Verfahren am Hals – wegen Cannabis.
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Der 32-jährige wurde mit zwei Haftbefehlen gesucht, war wohnsitzlos und untergetaucht. Zum einen wurde laut Polizei im Juni 2023 gegen den jordanischen Staatsangehörigen ein Haftbefehl von der Staatsanwaltschaft Traunstein wegen Handeltreiben von Betäubungsmitteln erlassen. Er wurde hier zu 90 Tagen Haft rechtskräftig verurteilt. Die Haftstrafe hätte der Mann mit einer Bezahlung von 900 Euro abwenden können.
Zudem bestand den Beamten zufolge ein Abschiebehaftbefehl/-bescheid des Landratsamtes Mühldorf. Der 32-jährige wurde nach seiner Asylantragsstellung im Jahre 2016 mehrmals straffällig und verurteilt. Mit rechtskräftigem Bescheid des Landratsamtes sollte er Ende des Jahres 2019 in sein Heimatland abgeschoben werden. Zum Zeitpunkt sämtlicher Verfahren war der Mann im nördlichen Landkreis Mühldorf a. Inn wohnhaft. Er tauchte jedoch nach Erlass des Abschiebebescheids unter und brach hier zunächst alle Kontakte ab.
Ende Juni in Ampfing von Polizisten erkannt, doch er konnte fliehen
Ende Juni 2023 konnte der Gesuchte zufällig in Ampfing von Beamten der Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn erkannt und festgestellt werden. „Der 32-jährige hatte jedoch die Polizeibeamten vor seiner anstehenden Kontrolle ausgemacht und flüchtete zu Fuß über mehrere Wiesen und Felder und sogar durch ein Gebäude über ein Fenster“, teilen die Beamten mit.
Aufgrund dieser Erkenntnisse intensivierte die Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn die Ermittlungs- und Fahndungsarbeit in Bezug auf den Gesuchten. Auch die Ausländerbehörde beim Landratsamt Mühldorf a. Inn wurde mit eingebunden.
Mitte Juli erneut geflüchtet und E-Scooter sowie Rucksack mit Cannabis zurückgelassen
Mitte Juli 2023 erkannten Polizeibeamte der Polizeiinspektion Waldkraiburg den 32-jährigen auf einer Straße in Ampfing. Abermals flüchtete er vor seiner Kontrolle über mehrere Gärten und Wiesen zu Fuß, ließ aber dabei seinen E-Scooter und seinen Rucksack zurück.
In diesem Rucksack fanden die Polizeibeamten wenig später knapp 50 Gramm Marihuana und knapp 20 Gramm Cannabisöl. Dementsprechend wurde ein erneutes Ermittlungsverfahren wegen Handeltreiben und Besitz von Betäubungsmitteln eingeleitet.
„In sehr enger Zusammenarbeit zwischen der Zivilen Einsatzgruppe Traunstein und der Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn wurden die Fahndungsmaßnahmen nach dem Gesuchten auch kräfteintensiv verdichtet“, heißt es.
Beim dritten Mal überraschten ihn Zivilbeamte
Dies mit Erfolg: Am Abend des 24.Juli klickten bei dem Gesuchten letztendlich in Waldkraiburg die Handschellen. Völlig überrascht ließ sich der jordanische Staatsangehörige widerstandslos auf offener Straße von den zivilen Beamten festnehmen. „Eine Flucht oder ein Fluchtversuch war ihm hier nicht mehr möglich“, teilen die Beamten mit.
Bei der anschließenden Durchsuchung wurden die zivilen Polizeibeamten erneut fündig und stellten etwas über 20 Gramm Marihuana bei dem Festgenommenen sicher. Ein erneutes Verfahren wegen Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz war die Folge und wurde bereits eingeleitet.
Der 32-jährige wird im Verlauf des Dienstags über den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Mühldorf und unter Einbindung der Ausländerbehörde des Landratsamtes der Abschiebehaft zugeführt. Die beiden neuen Ermittlungsverfahren nach dem Betäubungsmittelgesetz werden derzeit von der Polizeiinspektion Mühldorf in Zusammenarbeit mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft Traunstein abgearbeitet, heißt es.
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