Bereits Ende März hatte die Gewerkschaft Marburger Bund Klinikärzte zum Streik aufgerufen. Am Dienstag will die Gewerkschaft nun nachlegen und fordert zum erneuten Streik für eine bessere Bezahlung auf. Dadurch könnten viele Kliniken nur notbesetzt sein.
An vielen kommunalen Krankenhäusern in Bayern wollen Ärztinnen und Ärzte am Dienstag in den Streik treten. Ein Großteil der Kliniken werde nur notbesetzt sein – mit einer Besetzung wie am Wochenende, sagte die Pressesprecherin des Marburger Bundes Bayern, Karin Lange, am Montag in München.
Notfälle werden trotzdem versorgt
Notfälle würden trotzdem versorgt. „Wir wollen niemanden zu Schaden kommen lassen“, betonte Lange. Die Mediziner fordern einen Inflationsausgleich und eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Am 22. Mai treffen sich die Gewerkschaft und die Arbeitgebervereinigung VKA zur fünften Verhandlungsrunde.
Unter anderem Kliniken Ingolstadt und Pfaffenhofen betroffen
Durch den Warnstreik sind laut einer Pressemitteilung auch an der Ilmtalklinik mit den Standorten Pfaffenhofen und Mainburg (Landkreis Kelheim) sowie am Klinikum Ingolstadt Einschränkungen in der medizinischen Versorgung der Patienten zu erwarten.
Appell: Nur im Notfall ins Krankenhaus kommen
Die Notfallversorgung ist sichergestellt. Dennoch bitten die Kliniken die Bevölkerung, nur im Notfall in die Klinik für Akut- und Notfallmedizin zu kommen, um die beschränkten Kapazitäten für wirklich schwer erkrankte Patienten vorhalten zu können.
Gewerkschaft rechnet mit mehreren Tausend Teilnehmern
Die Gewerkschaft Marburger Bund rechnet insgesamt mit mehreren Tausend Teilnehmern, von denen auch viele zur zentralen Kundgebung nach Frankfurt fahren werden. 80 Prozent der Kliniken in Bayern sind in der Hand der Kommunen und gehören mehrheitlich der Arbeitgebervereinigung VKA an. Sie werden bestreikt. Die restlichen 20 Prozent der Krankenhäuser sind nach Angaben Langes in privater oder kirchlicher Trägerschaft und orientieren sich an den Abschlüssen mit der VKA.
− ty/dpa