Wohnungsdurchsuchungen bei Kelheim
Kripo ermittelt: Verdacht des Besitzes von kinder- und jugendpornografischem Material

04.04.2024 | Stand 04.04.2024, 16:48 Uhr

Im Bereich Kelheim werden seit Donnerstagmorgen mehrere Wohnungen wegen des Verdachts des Besitzes von kinder- und jugendpornografischem Material durchsucht. − Symbolbild: Philipp von Ditfurth/dpa

Rund um Kelheim sind am Donnerstag mehrere Wohnungen wegen des Verdachts des Besitzes von kinder- und jugendpornografischem Material durchsucht worden. Das teilte die Polizei am Nachmittag mit.



Acht Männer und Jugendliche im Alter zwischen 14 und 70 Jahren stehen im Verdacht, kinder- oder jugendpornografisches Material unter anderem verbreitet, heruntergeladen oder besessen zu haben. Insgesamt wurden am Donnerstag neun Mobiltelefone, sieben Tablets, zwei Laptops, vier PCs und weitere diverse Datenträger sichergestellt. Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden von der Staatsanwaltschaft Regensburg beantragt.

Die sichergestellten Datenträger werden nun im Nachgang ausgewertet, die Tatverdächtigen müssen sich unter anderem für den Besitz und das Verbreiten von kinder- und jugendpornografischen Inhalten verantworten.

Erhebliche Konsequenzen allein wegen Besitz der Dateien



Sobald auf dem Handy verbotene Inhalte gespeichert sind, wird es – unabhängig von der Strafmündigkeit des Eigentümers – eingezogen. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft betonen, dass der Besitz und das Verbreiten von kinder- und jugendpornografischen Schriften ein Verbrechenstatbestand und nicht zu verharmlosen ist.

Mit einem Klick befinde man sich schnell in einer zwielichtigen Chatgruppe, über die regelmäßig auch strafbare Inhalte ausgetauscht werden, so die Polizei. Deshalb warnen die Beamten vor solchen pornographischen Inhalten und gibt zu bedenken, dass für derartige Bilder und Videos Kinder misshandelt und missbraucht werden.

Das rät die Polizei, wenn sie solche Dateien geschickt bekommen:



• Inhalte nicht löschen, sondern unbedingt sofort zur Polizei gehen
• In der Gruppe schreiben, dass man sich von solchen Inhalten distanziert und nicht bekommen will, dann ist es „dokumentiert“
• Die Gruppe nach der Anzeigenerstattung unverzüglich verlassen

Verhaltensempfehlungen



• Notwendigkeit der Mitgliedschaft in unübersichtlichen Chatgruppen prüfen
• Automatische Speicherung von Bild- und Videodateien deaktivieren
• Beim Online-Flirt das tatsächliche Alter von Gesprächspartnern kritisch hinterfragen
• Eltern sollen die richtige Balance zwischen der Privatsphäre und dem Schutz ihrer Kinder finden. Gegebenfalls müssen Handys täglich kontrolliert und Online-Zeiten eingeschränkt werden.

− jmü