Grafenau
Zurück in die Steinzeit

12.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:41 Uhr

Gespannt lauschten die Grafenauer Realschüler den Erzählungen des Archäologen Bernard Bischler über die Herstellung von einfachen Werkzeugen in der Steinzeit. −Foto: RealschuleGespannt lauschten die Grafenauer Realschüler den Erzählungen des Archäologen Bernard Bischler über die Herstellung von einfachen Werkzeugen in der Steinzeit. −Foto: Realschule

Zurück in die Steinzeit – Grafenauer Realschüler erlebten vor kurzem mit dem Archäologen Bernhard Bischler die Steinzeit auf eine andere Art.

Geschichtsunterricht der etwas anderen Art durften die Sechstklässler der Grafenauer Realschule hautnah erleben: Der Archäologe Bernhard Bischler war zu Besuch an der Schule und lud die Schüler ein, sich mit ihm auf eine Reise in die Steinzeit zu begeben.

Im Rahmen des Unterrichtsprojekts stand zuerst ein Vortrag über die Arbeitsweise eines Archäologen auf dem Programm. Bernhard Bischler erklärte, was man unter dem Begriff Archäologie versteht: ausgehend vom Fundstück, dessen Bedeutung oder Gebrauch noch unbekannt ist oder nur vermutet werden kann, bis hin zu genaueren Informationen, die durch das Abtragen der vielzähligen Erdschichten und oft weitläufigen Erdflächen Klarheit verschaffen.

Auf ihrer Reise in die Altsteinzeit trafen die Schüler auf Jäger und Sammler, die ihr Leben als Nomaden in Zelten aus Tierhäuten oder in Höhlen verbrachten und machten sich mit diesen Menschen auf den Weg in die Jungsteinzeit, in der sie zu sesshaften Viehzüchtern wurden und Ackerbau betrieben.

Handwerkstechniken aus der Steinzeit

An diesem Reiseziel angelangt, gab der Archäologe Einblick in einige Handwerkstechniken der Steinzeit und bot den Schülern die Gelegenheit Fragen zu stellen. Wie stellt man zum Beispiel Pfeilspitzen her? Wie lange dauert es, eine Axt zum Holzfällen herzustellen? Wie groß war damals ein sogenanntes Langhaus? Aus welchen Materialien bestanden die damaligen Werkzeuge? Wie konnte man als Steinzeitmensch Feuer machen?

Die Herstellung von kleinen Messern oder Speerspitzen aus Feuerstein war für die meisten genauso interessant wie der Beweis, dass es in der Steinzeit nicht „Feuerbohren“ hieß, um Feuer zu entfachen, sondern „Feuerschlagen“. Gebannt schauten die Schüler auf den Archäologen, der einen Klumpen Katzengold, auch Pyrit genannt, und einen Feuerstein zusammenschlug. Die dadurch entstandenen Funken fielen auf den Abrieb eines „Baumschwammerls“ und dort gelang es tatsächlich, Glut zu entfachen. Für Begeisterung sorgte letztendlich auch das erste vollfunktionsfähige Taschenmesser: der Faustkeil, welcher Messer, Bohrer, und Schabewerkzeug in einem war.

Zusammenfassend mussten die Schüler einstimmig feststellen, dass zwar das Arbeiten in der Steinzeit sehr viel Geduld abverlangte und das Leben hart, kräftezehrend und schwierig war – aber die Menschen der Steinzeit auch großartige Erfinder waren.

− ga