Recht harmonisch verlief die gut besuchte Bürgerversammlung der Gemeinde Fürsteneck in der neugestalteten Aula der ehemaligen Atzldorfer Schule. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, da auch Architekt Maximilian Thaller anwesend war, sich über den Fortschritt der laufenden Umbaumaßnahmen zum Bürger- und Kulturhaus ein Bild zu machen, und man konnte feststellen, dass hier „was Schönes und Zweckmäßiges“ im Entstehen ist.
Bürgermeister Alexander Pieringer erläuterte in seinem Bericht über die Finanzen der Gemeinde, dass die Kosten für das Bürgerhaus aufgrund der Teuerung der letzten Jahre von 1305000 auf nunmehr 1580000 Euro gestiegen seien, die Förderung betrage maximal eine Million Euro. Die Zuwendung dieser Fördermittel sei in vier Raten in den Jahren 2027 bis 2030 in Aussicht gestellt.
Neues Baugebiet: Flächen schon verkauft
Da man viele Maßnahmen vorfinanzieren müsse, sei es nötig gewesen, Kredite in Höhe von 550000 Euro aufzunehmen. Dies habe den Schuldenstand auf knapp 670000 Euro ansteigen lassen. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrage deshalb aktuell 804,21 Euro, im Vorjahr seien es noch 169,77 Euro gewesen. Da die Bundes- wie auch die Staatsregierung die Förderung der Dorferneuerung massiv gekürzt hat, sei die Weiterführung der Dorferneurung ins Stocken geraten, so Pieringer weiter. Er erinnerte aber nochmals daran, dass es auch für Privatmaßnahmen Zuschüsse gebe. Antragsformulare hierfür seien in der Gemeindeverwaltung erhältlich.
Neben dem Umbau der alten Schule habe man auch in die Breitbandversorgung, die im September 2024 abgeschlossen sein soll, investiert. Die Erschließungskosten für das Baugebiet Atzldorf Süd mit zehn Bauparzellen bezifferte das Gemeindeoberhaupt mit zirka 500000 Euro. Die Baugrundstücke seien bereits verkauft. Der Eigenanteil der Kommune beim Ausbau des Parkplatzes Schrottenbaummühle im Rahmen der Flurneuordnung Obere Ilz-Ost habe rund 48000 Euro betragen. Geld habe man auch für die Instandsetzung von Forstwegen, für das Regenrückhaltebecken Hochwegen , den Parkplatz am Künstlersteig und für Kleinprojekte wie Kinderspielplätze oder das Panorama auf dem Atzldorfer Berg, die über das Regionalbudget gefördert wurden, ausgegeben.
Drei Geburten, elf Sterbefälle, 13 Ehen
Der Verwaltungshaushalt der Gemeinde Fürsteneck beträgt im Jahr 2023 1500100 Euro, der Vermögenshaushalt 2555200 Euro. Wichtigste Einnahmen waren die Einkommensteuer (440000 Euro), die Gewerbesteuer (175000 Euro) sowie die Schlüsselzuweisungen in Höhe von 469848 Euro. Die Ausgaben für die Kreisumlage betrugen 414900 Euro, die Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft bezifferte Pieringer mit 182160 Euro, die Schulverbandsumlage mit 93431 Euro. Der Eigenanteil für den Kindergarten betrage 62400 Euro.
34 Kinder aus Fürsteneck besuchten im Schuljahr 2022/23 die Schule, den Kindergarten St. Christophorus 22 Fürstenecker und 13 Gastkinder.
Zum 5. Dezember 2023 habe die Gemeinde Fürsteneck 882 Einwohner, 31 seien im laufenden Jahr zu-, 22 weggezogen. Man habe dieses Jahr lediglich drei Geburten, aber elf Sterbefälle registriert, die Eheschließungen seien mit 13 an der Zahl rückläufig gewesen. Positiv sei es angesichts dieser Entwicklung, dass durch das neue Baugebiet in Atzldorf junge Familien profitierten.
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Erstmals fand die Fürstenecker Bürgerversammlung in der neu gestalteten lichtdurchfluteten Aula des Kultur- und Bürgerhauses statt. − Fotos: Peschl
