Fusion der A-Klassenkicker
„Mehr Zug reinbringen“: SV Prag und DJK Fürsteneck gründen Spielgemeinschaft

04.04.2024 | Stand 05.04.2024, 8:46 Uhr

Aus zwei Trikots wird eines: Die Fusion ihrer Heimatvereine vorangetrieben haben(von links) Daniel Köberl (Mitglied der Prager Vorstandschaft), Stefan Königseder (Abteilungsleiter SV Prag), Patrick Draxinger (Abteilungsleiter DJK Fürsteneck) und Karl Hobelsberger, 2. Vorstand DJK Fürsteneck). − Foto: Privat

Zwei A-Klassisten fusionieren, um über kurz oder lang wieder eine attraktivere Rolle im regionalen Fußball spielen zu können. Der SV Prag und die DJK Fürsteneck schicken ab der Saison 24/25 zwei gemeinsame Teams in den Spielbetrieb, wie die Abteilungsleiter der beiden Vereine, Stefan Königseder (Prag) und Patrick Draxinger (Fürsteneck), bestätigen.

Die Entscheidung, die Eigenständigkeit aufzugeben, sei selbstredend ein „großer Einschnitt“ für einen Verein, wie Königseder (29) zugibt. In den Nachbarklubs, deren Sportanlagen keine fünf Kilometer trennen, ist allerdings der Entschluss gereift, „dass es einfach Sinn macht“, sagt Draxinger (29), Spartenchef und Torwart der DJK-Fußballer. Die Prager, seit 2015 A-Klassist, und die Fürstenecker, seit 2018, kommen in der untersten Klasse nicht so recht vom Fleck.


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Hauptgrund für die SG ist aber hier wie dort ein personeller Engpass. Königseder rechnet vor, dass der SV Prag für zwei Teams maximal 30 Kicker zur Verfügung hat, darunter etliche, die „dem Karriere-Ende entgegensteuern“, wie der 29-Jährige es formuliert. Die DJK Fürsteneck, die 2022 ihre Reserve zurückzog, hat zwar eine relativ junge Mannschaft, in der Breite allerdings tun sich Lücken auf. „Wir haben 13, 14 Spieler, die wirklich wollen und fast immer da sind. Die dahinter wollen zwar spielen, aber kaum trainieren und das ist auf Dauer zu wenig“, erklärt Draxinger, der sich von der Fusion erhofft, „dass wieder mehr Zug reinkommt“.

Trainings- und Spielort im 14-tägigen Wechsel



Letztlich waren es die Prager, die heuer die Initiative ergriffen und in Fürsteneck anklopften. „Das waren gute Gespräche und unsere Spieler haben sehr positiv darauf reagiert“, berichtet Patrick Draxinger, der zuversichtlich ist, dass es ab Sommer wieder bergauf geht mit dem Fußball in Fürsteneck. „Wir sind vor eineinhalb Jahren Herbstmeister geworden, seither ging es schleichend bergab.“ Auch in der laufenden Saison der A-Klasse Tittling hat sich das Team von Coach Herbert Sigl frühzeitig aus dem Aufstiegskampf verabschiedet, führt als Fünfter das Tabellenmittelfeld an. Die Prager hängen mit 14 Punkten weniger auf dem vorletzten Rang fest.

Erst einmal wollen beide Seiten die Runde ordentlich beenden und dann schnell Aufbruchstimmung entfachen. 35 bis 40 Spieler wird die SG Prag/Fürsteneck im ersten Jahr umfassen. Dass Prag im Namen vorne steht, „darüber hat ein Münzwurf entschieden“, verrät Königseder. Wer das neue Trainer-Duo ist, steht indes noch nicht fest. Was bereits geklärt ist: Der Spielort wird von Heimspiel zu Heimspiel gewechselt, trainiert wird dementsprechend jeweils im 14-tägigen Rhythmus in Pag bzw. Fürsteneck.

„Wieder interessanter für Einheimische werden“



Die Fusion ist in erster Linie ein Wegweiser für die Zukunft. „Wir wollen auch weiterhin jedem die Möglichkeit bieten, im Ort Fußball zu spielen“, betont Königseder. Beide Vereine haben nämlich in den jüngeren Jahrgängen durchaus Nachwuchskicker, die in ein paar Jahren die Herren verstärken. Draxinger wünscht sich darüber hinaus, „dass wir für manchen Einheimischen, der aktuell nicht bei uns spielt, wieder interessanter werden“.


16. Spieltag / Sonntag, 15 Uhr: Rathsmannsdorf – Fürsteneck (Hinspiel 2:1), Aicha v.W. – Kirchberg v.W. (1:6), Fürstenstein – Tiefenbach II (2:2), SG Nammering/Oberpolling II – Prag (2:2), Haselbach – Preming (0:3); 16 Uhr: Eging II – Außernzell (0:3).