Altreichenau
Marianne Nigl: Bescheidenheit ist ihre höchste Zier

05.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:09 Uhr

Bei der Übergabe: Pfarrer Dragula (v.l.), Marianne Nigl, Georg Stadler und Elisabeth Kremsreiter. −Foto: Schmid

Von Marianne Schmid

„Bescheidenheit ist eine Zier“, lautet ein Sprichwort. Keine andere Beschreibung würde auf Marianne Nigl besser passen. „…doch weiter kommt man ohne ihr“, heißt es im Nachsatz zu diesem Sprichwort, was dann allerdings so gar nicht mehr auf sie zutrifft. Im Gegenteil, Marianne Nigl ist in ihrer bescheidenen und stets zurückhaltenden Art sehr weit gekommen als Ehrenamtlerin in der Pfarrei St. Sigismund. So weit, dass ihr die höchste Auszeichnung für Laien im Bistum Passau zuteilwurde.

Im Rahmen des Festgottesdienstes zum 1. Januar, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, würdigten Kirchenpfleger Georg Stadler und Pfarrer Emil Dragula ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in der Pfarrei und darüber hinaus mit der Verleihung der „Stephanus-Plakette“ im Auftrag von Bischof Stefan Oster.

Pfarrer Emil Dragula verlas dazu die Urkunde des Bischofs, während Georg Stadler die Laudatio hielt. Seit 1960 singt Marianne Nigl im Kirchenchor und sei dort noch immer fest dabei. 45 Jahre lang habe Marianne Nigl auch den charakteristischen Klang der „Stasi-Sängerinnen“ mitgeprägt. In beiden Gesangsgruppen habe sie zahlreiche Gottesdienste mitgestaltet. Man erinnere sich gerne an die beliebten Treffen des Seniorenclubs in der Pfarrei, den Marianne Nigl über 20 Jahre lang leitete. Regelmäßige Zusammenkünfte im Pfarrheim wurden von ihr ebenso organisiert wie außertourliche Veranstaltungen und Ausflüge, sehr zur Freude der Senioren.

Eng verbunden damit waren 25 Jahre lang ihre Besuche im Seniorenheim sowie Krankenbesuche in der Pfarrei und im Krankenhaus. Nicht zu vergessen sei ihr Dienst als Lektorin, den sie ebenso lange erfüllte.

37 Jahre lang war es für Marianne Nigl ganz selbstverständlich, bei der Reinigung der Kirche mitzuhelfen, so der Kirchenpfleger. Beinahe ein halbes Jahrhundert, um genau zu sein 47 Jahre lang, gehöre sie nach den Worten von Georg Stadler mittlerweile dem örtlichen Zweigverein des Frauenbundes an, dessen Vorsitz sie fünf Jahre lang innehatte.

Sichtlich gerührt nahm Marianne Nigl die Ehrung an, betonte aber zugleich: „Nicht nur für mich nehme ich sie an, sondern stellvertretend für viele ehrenamtlich Tätige in der Pfarrei, die dieser Ehrung würdig wären.“ Neben Pfarrer Emil Dragula und Kirchenpfleger Georg Stadler gratulierte auch Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elisabeth Kremsreiter und überreichte Blumen und ein Geschenk.