Waldkirchen
38 Bürger bei der Live-Information

Bürgerversammlung in Waldkirchen im Hotel Gottinger – Viele Zahlen, einige Nachfragen

05.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:14 Uhr

Bei der Bürgerversammlung waren 38 Zuhörer zu Gast als Bürgermeister Pollak einen Überblick über die Lage der Stadt gab −Foto: PNP

Die Stadt wächst, zählt mittlerweile 11150 Einwohner, wie aus dem umfangreichen Zahlenwerk hervorging, das Bürgermeister Heinz Pollak in einer Power-Point-Präsentation bei der Bürgerversammlung im Hotel Gottinger präsentierte. Aber gekommen waren von diesen Waldkirchnern nur wenige: 38 Anwesende sind im Protokoll verzeichnet, zudem ein Dutzend Vertreter aus Rathaus und Verwaltung.

Rede und Antwort stehen konnten neben Bürgermeister Heinz Pollak, auch die Stadträte Franz Brunner und Bertram Maier, von der Stadtverwaltung waren Eduard Wilhelm, Stefan Weiß, Rudi Kellermann, Werner Anetzberger, Johannes Jung, und Alexander Danböck dabei.

Es ging um die Lage der Stadt in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht und zahlreiche abgeschlossene, laufende und geplante Projekte. Der Bürgermeister gab u.a. Eckdaten zum Vermögens- und Verwaltungshaushalt bekannt – was sonst noch zahlenmäßig interessant war, zeigt eine Übersicht, die Heimatzeitung zusammengestellt hat.

16 neue Mitarbeiter in Verwaltung, Bauhof, Stadtwerke bzw. Badepark wurden 2022 eingestellt. Es sind Michael Fliegerbauer, Nick Wachtveitl (Azubis Rathaus), Thomas Schwarz, Johannes Jung (jeweils Stadtbauamt), Christian Hutterer, Justus Sobtzick, Herbert Moser (jeweils Stadtbauhof), Stefan Hoffmann (Stadtwerke/Stromversorgung), Karin Schönberger (Karoli-Badepark/Kasse), Andreas Maier (Umschüler Karoli-Badepark), Andreas Baier, Lukas Lippl (jeweils Museum Goldener Steig), Sebastian Hällmayer (Schlauchpflegewart FFW Waldkirchen), Erika-Ecaterina Kauffmann-Rusu, Maria Pfaffinger, Stefanie Akcakaya (jeweils Schulbusaufsicht).

11.150Einwohner hat Waldkirchen derzeit. Damit steigt die Zahl beständig, 2015 waren es noch 10283 Einwohner und 2021 lag man mit 10901 auch noch unter der 11000-er Marke. Außerdem gab es 2022 insgesamt 67 Geburten, 151 Sterbefälle und 923 Zuzüge bei 590 Wegzügen aus Waldkirchen. Es wurden im Einwohnermeldeamt 51 Eheschließungen verzeichnet, 23 Scheidungen und 152 Kirchenaustritte.

29.744.100

Euro beträgt das Haushaltsvolumen der Stadt Waldkirchen im Jahr 2022. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 20239500 Euro und damit um 1640900 Euro mehr als 2021. Der Vermögenshaushalt beträgt 9504600 im abgelaufenen Jahr, damit um 2695400 Euro weniger als im Vorjahr.

4.055.473

Euro an Gewerbesteuer netto hat die Waldkirchner Stadtkasse im vergangenen Jahr eingenommen. Da weist die Tendenz eindeutig nach oben. 2018 waren hier noch 2992730 Euro verzeichnet, 2021 waren es 3258100 Euro. Im Jahr 2022 waren von der Gewerbesteuer 424027 Euro als Gewerbesteuerumlage fällig. Aus den übrigen Einnahmen musste die Stadt 2022 außerdem 5283700 als Kreisumlage zahlen. Für Zinsen mussten 147300 Euro aufgebracht werden.

974.050
Euro an gesamtem Verlust – hier für das Jahr 2021 – sind bei den Stadtwerken verzeichnet. Der Plan für 2022 sieht beim E-Werk einen Gewinn von 485538 Euro vor, beim Wasser ein Plus von 125428 Euro, beim Abwasser ein Minus von 121365 Euro, im Badepark ein Minus von 823105 Euro und im Eisstadion ebenfalls ein Minus von 171680 Euro.

16.827.651

Kwh Strom haben die Stadtwerke im Jahr 2021 verkauft – damit ist laut Bürgermeister Pollak die Stromversorgung ein Garant für Gewinne. Viele Waldkirchner Kunden hätten zurückgewonnen werden können, zudem werden ca. 6,1 Mio. Kwh an Kunden in fremden Netzen geliefert.

260.700 Euro an laufenden Ausgaben wurden im Jahr 2022 für die Feuerwehren zur Verfügung gestellt. Im Einzelnen waren das für die FFW Waldkirchen 109400 Euro, für Ratzing 31700 Euro, für Unterhöhenstetten 32000 Euro, für Karlsbach 29400 Euro, für Böhnmzwiesel 29600 Euro und für Schiefweg 28600 Euro.

410 Kinder wurden an den Waldkirchner Grundschulen zum Stichtag 1. Oktober 2022 unterrichtet, davon in der Grundschule Waldkirchen in elf Klassen 264 Kinder, in Holzfreyung in zwei Kombiklassen 41 Kinder, in Karlsbach in zwei Kombiklassen 33 Schüler und in Böhmzwiesel in vier Klassen 72 Kinder.

Außerdem werden an der Mittelschule Waldkirchen in acht Klassen 155 Schüler unterrichtet, am Gymnasium 655 Schüler, an der FOS/BOS, BS 1072 Schüler und an der Schule am Stadtpark 110 Schüler. An laufenden Ausgaben – abzüglich der Einnahmen – musste die Stadt 2022 insgesamt für Grund- und Mittelschulen, Schülerbeförderung und Schülerunfallversicherung 977900 Euro leisten.

39.877 Arbeitsstunden haben im vergangenen Jahr die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs geleistet. Als Beispiele nannte Bürgermeister Heinz Pollak bei der Versammlung 10891 Stunden für den Straßenunterhalt, 6320 Stunden für den Winterdienst und 2941 Stunden für Pflege der gärtnerischen Anlagen.

10 Rohrbrüche an der Hauptwasserleitung mussten im vergangenen Jahr reparier werden, dazu gab es 19 Brüche bei Hausleitungen. Außerdem wurden bei der Wasserversorgung 33 neue Hausanschlüsse in Betrieb genommen und insgesamt 1545 Meter Hauptleitungen neu verlegt.

25 PV-Anlagen und E-Ladesäulen wurden 2023 in Betrieb genommen. Außerdem wurden bei der Stromversorgung 16 Hauanschlüsse und Inbetriebsetzungen für Neubauten erledigt, dazu 42 Straßenlampen auf LED umgestellt und E-Ladesäulen am Hallenbad, Wohnmobilparkplatz und beim alten Feuerwehrhaus installiert und angeschlossen.

130 Bauanträge gab es 2022 in Waldkirchen, davon entfielen 27 auf Waldkirchen-Stadt, 9 auf den Bereich Böhmzwiesel, 13 auf Karlsbach, 33 auf Ratzing, 19 auf Schiefweg, 5 auf Stadl, 22 auf Unterhöhenstetten und 2 auf Oberfrauenwald.

4.248.600

Euro an Personalausgaben musste Waldkirchen im vergangenen Jahr aufbringen. Außerdem sind im Verwaltungshaushalt 4152500 Euro an Sach- und Betriebsaufwand verzeichnet, 2913200 Euro an Zuweisungen und Zuschüssen, 2837200 Euro an Zuführung zum Vermögenshaushalt und 6088000 Euro an sonstigen Finanzausgaben.

23.600 Euro beträgt der Schuldenstand des „Gesamtunternehmens Stadt Waldkirchen“ im Jahr 2022, Tendenz leicht fallend. 2010 waren es 25286 Euro, 2020 lag die Summe bei 24237 Euro.

BÜRGERFRAGEN

Und auch einige Wünsche und Anfragen haben die anwesenden Bürger vorgebracht. Unter anderem monierte Ludwig Gründinger die Parksituation in der Straße „Goldener Steig“ und regte an, den Birkenbewuchs und den unansehnlichen Blumentrog zu entfernen. Außerdem sollten die Parkplätze markiert werden. Er sprach auch die unbefriedigende Toilettensituation bei Veranstaltungen am Marktplatz an. Die Toilettenanlage am Zentralen Omnibusbahnhof ist fast nicht zumutbar.

Ein weiteres Thema, das ihm am Herzen lag war der Lärmschutz an der Umgehungsstraße St 2131. Hier sollten unbedingt Lärmschutzmaßnahmen vom Straßenbauamt umgesetzt werden, so seine Meinung.

Hierzu erklärte Bürgermeister Heinz Pollak, dass laut Straßenbauamt zu wenig Platz für eine Lärmschutzwand sei.

Rudolf Lachinger regte an, in Oberfrauenwald neben der Straße unterhalb der Residenz Parkplätze zu errichten. Die Stadtverwaltung müsste hierzu Grund anpachten und mit wenig Aufwand diese Parkplätze errichten.

Matthias Bauer sprach den Winterwanderweg „Ödholzweg“ beim Fischerhäusl an und bat, bei den Schildern eine Entfernungsangabe mit anzubringen. Außerdem ging es ihm um das Gelände des ehemaligen BRK-Hauses. Es war vorgesehen, dass hier Parkplätze entstehen sollen. Bei der unbefriedigende Situation der Straßenlaterne in der Everlstraße bat er um Abhilfe. Außerdem verwies er darauf, dass bisher immer noch keine Sirene aufgestellt wurde. Bürgermeister Pollak gab hier bekannt, dass die Sirene auf der Fläche zwischen Parkplatz am Rathaus und dem Friedhof aufgestellt werde.

Manfred Schauer beantragte, dass die Stadt nochmals über das Nahwärmenetz nachdenken solle und dies baldmöglichst in einer Infoveranstaltung durch die Klimaschutzmanagerin der Stadt vorstellen soll. Diese Idee fanden auch der Bürgermeister und Stefan Weiß vom Stadtbauamt gut.

Fritz Jakob fragte nach dem Sachstand des Bürgerbegehrens zum Thema Grundschulschließung. Hier erläuterte Pollak kurz den Sachstand, der in der PNP ebenfalls bereits ausführlich thematisiert wurde.

Maria Bauer sprach die Baustelle des neuen BRK-Hauses durch die Firma Bachl an. Hier fehle eine Baustellenabsicherung von der Everlstraße aus und sie bat die Bauaufsicht dies nochmals zu überprüfen. Laut Pollak ist hier jedoch das Landratsamt die Bauaufsichtsbehörde, der Eigentümer die Firma Bachl und der Betreiber das Bayerische Rote Kreuz.

Josef Reidl aus Böhmzwiesel beklagte den schlechten Straßenzustand der Frischecker Straße und pochte auf einen Ausbau.