Englische Woche in der Bezirksliga Ost
„Langsam wird es ernst“: Perlesreut sehnt Ende der „Passionsspiele“ herbei – Künzing muss gegen Passau liefern

14.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:32 Uhr

Frust in Gelb, Jubel beim Gegner: Ein Bild wie dieses (beim Pokalspiel in Röhrnbach) gab es in den vergangenen Wochen häufig. Der SV Perlesreut bestritt fünf Pflichtspiele, hat alle verloren. −Foto: Alexander Escher

Fünf der acht Partien des 5. Spieltags der Bezirksliga Ost (Dienstag) finden im Landkreis Freyung-Grafenau statt. Dabei bietet sich den Tabellenschlusslichtern Mauth und Perlesreut die nächste Gelegenheit auf den ersten Saisonsieg, denn wie SVP-Spielertrainer Thomas Beyer erkannt hat: „Langsam wird es ernst.“ Ein Ausblick auf den 5. Spieltag:

Künzing – Passau (Anstoß 15 Uhr): Alles andere als wunschgemäß ist der Saisoneinstieg für den FC Künzing verlaufen. Vier Punkte aus vier Partien sind für die Ansprüche der „Römer“ eindeutig zu wenig. Zu allem Überfluss hat sich auch noch der neue Spielertrainer Fabian Burmberger schwer verletzt (Außenbandriss am Knöchel, kleinere Brüche an der Fußwurzel) und fällt lange aus. Beim 2:2 in Schalding hat die Truppe zumindest Moral gezeigt und einen zweimaligen Rückstand wettgemacht. Sollte es aber am heutigen Dienstag gegen den 1.FC Passau den nächsten Dämpfer geben, sind die Spitzenplätze zumindest vorerst außer Reichweite. Die Passauer von Coach Axel Dichtl mussten gegen Obernzell-Erlau (1:1) den überraschenden und späten Ausgleich per Handelfmeter hinnehmen, sie treten dennoch mit breiter Brust an und wollen wenigstens einen Punkt mitnehmen.

Grainet – Vornbach (Anstoß 15 Uhr): Nach dem perfekten Start mit drei Siegen bat Johannes Gastinger seine Spieler, keinen Zentimeter nachzugeben, „sonst geht es schnell in die andere Richtung.“ In den folgenden 180 Spielminuten wurde der 37-Jährige bestätigt. In Riedlhütte konnte sein Team das Pokal-Aus im Elfmeterschießen noch abwenden, in Garham gab es überraschend die erste Niederlage (1:2) und defensiv erlaubte sich die Abwehr ein, zwei Lücken zu viel. Jetzt kommt der Vorjahresvizemeister ins Stadion am Glasbach. Gegen die DJK Vornbach konnte der SVG letzte Saison kein Tor erzielen (0:1, 0:2). Gastinger und die Graineter Fans werden dementsprechend heute sehen, ob das SVG-Team die nächste Stufe in ihrer Entwicklung schon erreicht hat und auf einem Niveau mit einem Topteam sein kann.

Grafenau – Garham (Anstoß 16 Uhr): In der Galgenau gab es zuletzt nichts zu holen für die Gäste. Sowohl gegen Perlesreut als auch gegen Niederalteich setzte sich die Himpsl-Elf mit 4:0 durch. Dass die „Stodbärn“ offensiv viel Qualität im Kader haben, wissen sie. Damit es gegen den nächsten Aufsteiger zum Sieg reicht, braucht es auch defensiv volle Konzentration und Konsequenz, denn Niklas Zankl und Jonas Moser dürften die Chancen nutzen, die Niederalteich am Samstag beim Stande von 0:0 nicht nutzen konnte. Mit Perlesreut (3:1) und Grainet (2:1) hat der Neuling schon zwei FRG-Teams im ersten Saisondrittel besiegt.

Mauth wirft Auge auf 18-jährigen Spielmacher



Mauth – Niederalteich (Anstoß 16 Uhr): Beim TSV rechnet man sich große Chancen aus, endlich den ersten Sieg feiern zu dürfen. Der sportliche Leiter Uli Köberl verrät, wie dieser gelingen soll: „Wir müssen den Spielmacher des Gegners, Luca Kapfenberger, im Auge behalten.“ Der 18-Jährige hat drei der vier Niederalteicher Saisontore erzielt und hat offenbar keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Mit einer Leistung wie in Schöfweg (1:2) wird es vermutlich wieder nichts mit dem ersehnten Dreier für Mauth, wie auch Köberl bestätigt: „Wir müssen uns deutlich steigern.“

Oberpolling – Schalding II (Anstoß 16 Uhr): Beim SV Oberpolling sollte der Ärger über den ersten Rückschlag in Hutthurm schon wieder verraucht sein. Zu positiv hat sich das Team der Spielertrainer Alex Starkl und Jürgen Knödlseder bislang insgesamt präsentiert. Im Vergleich mit der U23 des SV Schalding traut man sich jedenfalls das vierte Erfolgserlebnis zu.

Obernzell-Erlau – Regen (Anstoß 16 Uhr): Die Devise der Gäste lautet: nicht verlieren. „Wir wollen auf jeden Fall Zählbares mit nach Hause nehmen“, bemerkt Trainer Michael Schaller. Keine einfache Aufgabe, „Obernzell-Erlau hat sich schnell akklimatisiert in der Bezirksliga. Es ist ein kleiner, enger Platz. Wir stellen uns deshalb auf einen harten Fight ein“, sagt der Coach. Wenn das Team sich so präsentiere wie in der 1. Hälfte gegen Waldkirchen, dann sieht Schaller keine Probleme, „dann können wir jeden schlagen. Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, dann werden wir gegen jeden verlieren.“ Im Abschlusstraining werde sich zeigen, mit welcher Elf man in Obernzell-Erlau auflaufen könne – ein Leistungsträger fällt jedoch aus: Angreifer Günther Denk hat im Spiel gegen Waldkirchen einen Bänderriss erlitten und wird, so schätzt der Trainer, die nächsten fünf bis sechs Wochen nicht spielen können.

Perlesreut – Hutthurm (Anstoß 17 Uhr): Mit den Passionsspielen, die an den vergangenen beiden Wochenenden in Perlesreut aufgeführt wurden, haben die Fußballer der Marktgemeinde eigentlich wenig zu tun. Die Mannschaft um Kapitän Sebastian Kern schreibt aktuell an ihrer eigenen Leidensgeschichte. Unfreiwillig in der Hauptrolle Spielertrainer Thomas Beyer, der weiß: „Fußball ist Ergebnissport und wenn die Resultate nicht passen, dann ist immer Unruhe. Das gilt für den FC Bayern wie für uns“, sagt der 42-Jährige. Allerdings verfällt Beyer nach vier Liga-Niederlagen und dem Pokal-Aus in Röhrnbach (nach Elfmeterschießen) nicht in Hektik: „Es hakt an Kleinigkeiten, eigentlich hat die Mannschaft vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt“, berichtet der Verteidiger und Coach. In Vornbach führte der (ersatzgeschwächte) SVP zwischenzeitlich mit 2:0 (Endstand 2:4). „Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht: Unnötige gelbe Karten, nachlässige Klärungsversuche, zum Beispiel. Sonst hätten wir einen Punkt mitgenommen“, ist Tom Beyer überzeugt. Gegen formstarke, aber ebenfalls verletzungsgeplagte Hutthurmer wollen die Perlesreuter den Zielspieler des Gegners, Stefan Pecher, so gut es geht abschirmen und über „Umschaltmomente, die wir in Vornbach gut hinbekommen haben“ zum Erfolg kommen. Die Statistik spricht gegen Beyer & Co.: In den letzten beiden direkten Duellen setzte es zwölf Gegentore (2:6, 2:6).

Waldkirchen – Schöfweg (Anstoß 17 Uhr): Mit dem ersten Erfolgserlebnis der Saison gehen der TSV und seine Gäste ins Landkreisderby. Waldkirchens Youngster lieferten in Regen (3:2) den ersten Beweis, dass sie sich in der Bezirksliga durchsetzen können. Die nächste Bewährungsprobe wartet nun im Heimspiel gegen Schöfweg. Die Gäste tankten ihrerseits gegen Mauth (2:1) Selbstvertrauen, weil sie offensiv viele Chancen kreierten und defensiv erstmals wenig zuließen. Daher spekuliert das Team um ihre Spielertrainer Johannes Wittenzellner und Marcel Eder auf eine Überraschung, der sich der SV Schöfweg in den ersten Duellen gegen den großen TSV annäherte: Nach einem 0:3 im Heimspiel reichte es im Rückspiel vor zwei Jahren schon zum Unentschieden (1:1) gegen den späteren Meister.

− He/dk/red


5. Spieltag / Dienstag, 15 Uhr: Künzing – Passau, Grainet – Vornbach; 16 Uhr: Grafenau – Garham, Mauth – Niederalteich, Oberpolling – Schalding II, Obernzell-Erlau – Regen; 17 Uhr: Perlesreut – Hutthurm, Waldkirchen – Schöfweg.
6. Spieltag / Freitag, 18.30 Uhr: Schalding II – Perlesreut, Mauth – Waldkirchen; 19 Uhr: Hutthurm – Grainet, Regen – Künzing; Samstag, 15 Uhr: Schöfweg – Obernzell-Erlau; 17 Uhr: Vornbach – Grafenau; 18 Uhr: Passau – Oberpolling; Sonntag, 15 Uhr: Garham – Niederalteich.