Einsätze in Freyung
Keine stille Nacht für die Feuerwehr

Neben Sturm-Einsätzen zu Weihnachten: Freyunger Wehr war auch bei mehreren Unfällen gefordert

26.12.2023 | Stand 26.12.2023, 14:14 Uhr

Ein Bild des Schreckens bot sich den Einsatzkräften am frühen Morgen des 24. Dezember: In Freyung-Oberndorf war ein junger Mann von der Straße abgekommen und in ein Haus geprallt. − Fotos: FF Freyung

Schnell Weihnachtsgeschenke einpacken zwischen dem gerade erledigten und dem schon wieder nächsten Einsatz hieß es am Vorweihnachtstag für die Freyunger Feuerwehr. Den ganzen Tag über waren die Kameraden neben vielen anderen Feuerwehrlern aus dem Landkreis im Sturm- und Hochwassereinsatz (siehe Bericht auf der Seite 23). Doch zwischen Sandsäcke-Schleppen und Sturmschäden beseitigen „rutschten“ der Freyunger Feuerwehr gleich noch mehrere weitere Einsätze in den ohnehin schon extrem ereignisreichen Tag.

Gegen 12.30 Uhr war es am Vorweihnachtstag mal wieder Schluss mit der (dann nur sehr kurzen) Verschnaufpause zu Hause – erneut löste der Piepser aus. An der B12-Kreuzung bei Freyung-Ort war es zu einem Unfall gekommen.

Nach dem Einsatz war vor dem Einsatz

Wie die Freyunger Polizei gestern auf PNP-Anfrage mitteilte, war ein 63-jähriger Mann aus dem Landkreis Freyung-Grafenau von Kreisverkehr/Saußbachbrücke kommend in Fahrtrichtung Passau unterwegs und wollte nach links in Richtung Ort einbiegen. Dabei übersah er nach ersten Erkenntnissen ein entgegenkommendes Auto. Es kam zum Zusammenstoß – und dabei wurden die Autos auch noch gegen einen dritten Wagen geschleudert, der gerade an der Haltelinie zum Ausfahren wartete. Laut Polizei kamen zwar mehrere Unfallbeteiligte zur Abklärung ins Krankenhaus, diese wurden aber nach ersten Erkenntnissen nicht schlimmer verletzt.

Die Freyunger Wehr war für die Verkehrslenkung sowie das Sicherstellen des Brandschutzes zuständig. Auch die FF Köppenreut/Falkenbach war bei dem Unfall vor Ort.

Aber auch nach dieser Alarmierung war noch kein Ende für die Einsatzkräfte in Sicht. Denn am frühen Morgen des Heiligabend – gegen 5 Uhr – wurden die Freyunger Feuerwehrler durch die Sirene aus dem Schlaf gerissen. In Oberndorf war es zu einem schweren Unfall gekommen. Weit verbreitet lagen Autoteile und Trümmer herum.

Wie die Freyunger Polizei gestern auf PNP-Anfrage erklärte, war ein 26-jähriger Mann mit seinem Auto – von Perlesöd in Richtung Freyung fahrend – zunächst nach links von der Straße abgekommen und dort an ein Haus gekracht. Durch diesen Aufprall wurde der Wagen dann noch an eine Hauswand gegenüber geschleudert.

Der junge Fahrer, der alleine im Auto war, wurde bei dem Unfall mittelschwer verletzt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei „war wohl Alkohol der Auslöser“ für diese Schleuderfahrt. Der Schaden ist jedenfalls massiv: Am Auto dürfte Totalschaden in Höhe von rund 20000 Euro entstanden sein. Und auch an den Hausmauern hat die Autofahrt des jungen Mannes deutliche Spuren hinterlassen.

Bei diesem Unfall waren die Feuerwehrler ebenfalls erheblich gefordert: Durch die starke Wucht des Aufpralls war der 26-Jährige nämlich im völlig demolierten Fahrzeug eingeschlossen und musste mit dem hydraulischen Rettungssatz aus dem Auto befreit werden.

Nach notfallmedizinischer Versorgung wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht. Die Ortsdurchfahrt war für die Zeit der Unfallaufnahme komplett gesperrt. Neben der Freyunger FF waren auch die Wehren aus Winkelbrunn und Grainet im Einsatz.

Spontan eine kleine Weihnachtsfeier

So richtig beendet war das Einsatzgeschehen für die Freyunger Wehr am Heiligabend aber dann erst am Nachmittag – da hatte es noch einen Wasserschaden in einem Haus im Stadtgebiet gegeben, zu dem die Kameraden ausrückten. Mittels Tauchpumpe wurde das Wasser aus dem betroffenen Schacht ins Freie befördert. „Noch rechtzeitig zur Kinderchristmette war der Einsatz wieder beendet“, lassen die Feuerwehrler wissen.

Übrigens: Eigentlich setzen sich die Freyunger Feuerwehrler immer an Weihnachten um die Mittagszeit zu einer gemütlichen Runde zusammen. Dieses Treffen hatte man dann heuer sozusagen vorverlegt – schließlich war man ja ohnehin schon am frühen Morgen des 24. Dezember beisammen gewesen, nämlich beim Einsatz in Oberndorf. „Deshalb gab es eine spontane, kleine Weihnachtsfeier direkt nach diesem Einsatz“, so der 2. Kommandant Michael Grünzinger. Da hatte er ja auch noch nicht geahnt, dass sich die Kameraden an diesem Tag ohnehin noch ein weiteres Mal (beim Wasserschaden) sehen würden...

− jj