Freyung-Grafenau
„Ein ganz besonderer Tag“ für junge Lehrer

Acht Anwärter vereidigt – 30 Pädagogen an die Mittel- und Grundschulen im Landkreis versetzt

11.09.2023 | Stand 12.09.2023, 15:30 Uhr

Die acht Lehramtsanwärter mit Sonnenblumen zusammen mit Landrat Sebastian Gruber (v.l.), der Verwaltungsangestellten vom Staatlichen Schulamt Maria Huml, dem Seminarrektoren Franz Wimmer und Kerstin Detto, dem Personalratsvorsitzenden Alexander König, dem Schulrat (kirchlicher Dienst) Rudolf Lentner und dem Schulrat Walter Kloiber. −Foto: Cischek

Von Rebecca Cischek

„Ein ganz besonderer Tag in der beruflichen Laufbahn“ stand am Montag für die acht Lehramtsanwärter mit ihrer Vereidigung im Sitzungssaal des Landratsamts Freyung-Grafenau an, wie Schulrat Walter Kloiber in seiner Begrüßung hervorhob. Insgesamt zehn Dienstanfänger werden im heute startenden Schuljahr 2023/24 an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis beginnen – zwei wurden bereits im vergangenen Jahr vereidigt.

Kloiber gratulierte zur bestanden Ersten Lehramtsprüfung, ein „Baustein“, um zum Beamten auf Widerruf ernannt werden zu können.

Die Begeisterung spüren lassen

Glückwünsche überbrachte auch Landrat Sebastian Gruber, selbst einmal Lehrer an einer Mittelschule. Er sprach von einer „wunderbaren Aufgabe, Lehrer, Lehrerin sein zu dürfen und mit der zukünftigen Generation zusammenzuarbeiten“. Die kommenden zwei Jahre seien die „intensivste Lehrerzeit“: die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen , die intensive Beschäftigung mit Unterrichtsmethoden. „Probieren Sie viel aus“, ermutigte Gruber die Dienstanfänger. Viel falsch machen könne man nicht, aber die Schüler würden bemerken, ob ihnen Spaß macht, was sie tun.

„Geben Sie ihrem Unterricht eine persönliche Note, lassen Sie ihre Begeisterung spüren“, riet Franz Wimmer, Seminarrektor für die Mittelschulen.

Mit einer Glühbirne leitete er in eine Geschichte über den Erfinder Thomas Alva Edison ein. Demnach teilte die Schule in einem Brief an die Mutter mit, dass ihr Sohn ein Genie sei und von ihr unterrichtet werden möge, da die Lehrer nicht gut genug seien – so sagte sie es ihm. Jahre nach ihrem Tod fand er den Brief. Jedoch stand darin, dass ihr Sohn behindert sei und man ihn nicht an der Schule haben wolle. Da sei im klar geworden, was für eine „heldenhafte Mutter“ er gehabt habe.

Die Existenz dieses Briefes sei nicht belegt, die Botschaft der Geschichte aber ein Appell an die Lehramtsanwärter: Sie seien jetzt im „Rampenlicht“ und würden durch ihre Äußerungen und Gesten die jungen Menschen beeinflussen und erziehen. Wimmer ermutigte sie, „sinn- und werteorientiert zu unterrichten.“

In den kommenden zwei Jahren seien sie nicht auf sich allein gestellt, viele Helfer werden sie begleiten. „Machen Sie ihr erstes Dienstjahr zu einem Highlight. Unsere Unterstützung haben Sie auf alle Fälle. Wir geben Ihnen grünes Licht.“

„Wichtig und mehr als dringend gebraucht“

Dass der Start in eine schwierige Zeit mit den Folgen der Pandemie, des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und dem Lehrermangel falle, betonte der Personalratsvorsitzende Alexander König. Er gratulierte den Berufsanfängern zur „Bewältigung der ersten Hürde“ auf dem Weg zur qualifizierten Lehrerkraft und bekräftigte: „Sie sind wichtig und werden mehr als dringend gebraucht.“ Auch im Landkreis könne der Unterricht nicht allein durch vollausgebildete Lehrkräfte gewährleistet werden. In Sorgen um die Qualität, seien die Neulinge deshalb „enorm wichtig als Garant für die Bildung“. In einem Jahrzehnt des Lehrermangels hätten sie sich aber auch für einen „sehr sicheren, stabilen Beruf“ mit Perspektive entschieden, so Landrat Gruber dazu.

Als „Kraftspender“ überreichte König den Lehramtsanwärtern eine Brotzeitdose. Im Schulalltag gebe es viele Überraschungen zu erleben, deshalb sei auch der Inhalt der Dose eine. Neben Kraft wünschte er ihnen auch „die notwendige Gelassenheit“.

Als Höhepunkt folgte der Treueeid der Lehramtsanwärter auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und die Bayerische Verfassung. Im Anschluss wurden die Urkunden verliehen.

Neu sind in diesem Schuljahr auch 30 Lehrer, die nach FRG versetzt wurden.

FRISCH VEREIDIGT



Lehramtsanwärter für die Grundschulen: Michaela Braumandl (GS Hohenau), Theresa Eder (GS Freyung), Anna Hödl (GS Spiegelau), Jana Stockinger (GS Mauth) und Theresa Weilermann (GS Jandelsbrunn).

Bereits vergangenes Jahr vereidigt: Lena-Maria Öllinger (GS Neuschönau) und Anna-Lisa Springer (GS Waldkirchen).

Lehramtsanwärter für Mittelschulen: Alexander Fenzl (MS Neureichenau), David Klose (MS Grafenau) und Marina Sembiring (MS Freyung).