Schwierige Rettung
Zwei Anläufe nötig: Bergwacht rettet zwei erschöpfte Wanderinnen am Dreisessel

05.03.2024 | Stand 05.03.2024, 18:06 Uhr

Zwei Anflüge auf den Dreisessel musste der Pilot des Rettungshubschraubers unternehmen – der erste Versuch scheiterte aufgrund aufziehenden Nebels. − Foto: Bergwacht Passau/Dreisessel – Berger

Zwei erschöpfte Wanderinnen hat die Bergwacht am Montag am „Steinernen Meer“ auf dem Dreisessel-Massiv (Landkreis Freyung-Grafenau) gerettet – der Einsatz gestaltete sich aufgrund aufziehenden Nebels und des schwer zugänglichen Geländes schwierig.



Die Integrierte Leitstelle (ILS) Passau hatte die Bergwacht Passau/Dreisessel um 15.48 Uhr alarmiert, weil laut Bereitschaftsleiter Stefan Berger eine 67-Jährige und eine 70-Jährige aufgrund der Schneelage und Vereisung im „Steinernen Meer“ nicht mehr weiter gehen konnten.

Rettungshubschrauber musste wieder abdrehen



„Der ebenfalls alarmierte Rettungshubschrauber Christoph 15 mit Rettungswinde aus Straubing musste vor Ort aufgrund des aufziehenden Nebels wieder abdrehen, zu schlecht wurden die Sichtverhältnisse“, berichtet Berger in einer Pressemitteilung.

Umgestürzte Bäume auf den Wegen hätten zudem die parallel eingeleitete Rettung vom Boden aus erschwert, der Einsatzleiter habe sich daher entschieden, die örtlich zuständige Feuerwehr zum Freischneiden der Wege nach zu alarmieren − ebenso wie die Bergwacht Hauzenberg/Waldkirchen zur Unterstützung.

Gefahr durch Eis und Schnee in Hochlagen



Nach dem ersten Eintreffen der Retter bei den beiden unterkühlten Seniorinnen und deren Erstversorgung besserte sich laut Einsatzleiter das Wetter, der Nebel zog ab und der Pilot des Rettungshubschraubers startete einen zweiten Anflug aus Straubing. „In zwei zügigen Windenrettungen wurden die beiden Damen gegen 18 Uhr, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, aus ihrer misslichen Lage ausgeflogen und an den BRK-Rettungswagen aus Neureichenau zur weiteren ärztlichen Versorgung übergeben“, so Berger.

Der Bereitschaftsleiter weist indes darauf hin, dass trotz der teils frühlingshaften Temperaturen im Tal in den Hochlagen des Bayerischen Waldes noch immer Schnee liegt und Wege vereist sein könnten. „Das sollte man bei den Wanderungen bedenken.“