Neuschönau
Armin Heyn - ein Leben für die Feuerwehr

04.10.2023 | Stand 04.10.2023, 11:59 Uhr

In einer bewegenden Szenerie wurde am Lusengipfel Abschied von Kreisbrandmeister Armin Heyn genommen. − F.: Wolf

Er war stets zur Stelle, wenn ihn andere brauchten. Rund die Hälfte seines Lebens stand er als Kommandant an der Spitze der Feuerwehr Schönanger. Doch nicht nur dort hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Viel zu früh schied Armin Heyn aus Forstwald bei Neuschönau nun am 8. September mit nur 53 Jahren aus dem Leben.

Der passionierte Skifahrer und Eisstockschütze erblickte 1970 das Licht der Welt. Nur 15 Jahre später trat er der Feuerwehr Schönanger bei. Es sollte seine Berufung werden. Aus der aktiven Mannschaft war er schnell nicht mehr wegzudenken – und auch im Verein entwickelte er sich zu einer wichtigen Stütze. Stück für Stück übernahm er immer mehr Verantwortung, bis er am 6. Januar 1996 zum Kommandanten der Feuerwehr Schönanger gewählt wurde. Damals war er mit seinem 26 Jahren einer der jüngsten Ehrenamtlichen an der Spitze einer Wehr. Das Amt nebst der damit verbundenen Verantwortung blieben ihm bis zu seinem Tod erhalten.

In seiner Amtszeit entwickelte er die Feuerwehr Schönanger zu dem, was sie heute ist, zu einer schlagkräftigen Truppe, die stets bereit ist, sich für andere zu engagieren. Er wusste es, seine Mitstreiter zu motivieren, auszubilden und auch abseits der Einsätze zusammenzuholen. Neben der persönlichen Komponente sorgte er dafür, dass die Mannschaft stets bestens ausgerüstet ist. So fielen in seine Amtszeit nicht nur beständige Verbesserungen des Feuerwehrhauses, sondern auch die Beschaffung des Mehrzweckfahrzeugs sowie des 2018 in den Dienst gestellten Löschgruppenfahrzeugs LF 20 KatS.

Neben seinem Einsatz im aktiven Bereich war Armin Heyn auch aus dem Vereinsleben der Feuerwehr nicht wegzudenken. Stets war er zur Stelle, um tatkräftig mit anzupacken. So hat es der Verein auch dank seines Engagements geschafft, eines der erfolgreichsten Dorffeste der Region zu etablieren. Das Feiern, das Beisammensein, auch das war eine Passion des langjährigen Kommandanten. Es gibt viele Abende, an die sich seine Kameradinnen und Kameraden auch in Zukunft noch gern erinnern werden.

Gerade zum Gedenken an solch schöne Stunden fand am vergangenen Freitag eine Gedenkwanderung auf den Lusen statt, so wie es Armin Heyn gewollt hätte. Schließlich war es auch seiner Initiative zu verdanken, dass die Feuerwehr Schönanger seit vielen Jahren stets am Silvestermorgen eine Winterwanderung auf den Hausberg der Gemeinde Neuschönau organisierte, um das vergangene Jahr ausklingen zu lassen.

Zum Abschied von Armin Heyn, der auch im Heimatverein Neuschönau, beim WSV Haslach und in der Sparte Ski des SV Neuschönau aktiv war, kamen dabei rund 200 Trauernde zusammen, Familie, Freunde, allen voran aber auch Feuerwehrler – nicht nur aus der Gemeinde Neuschönau, sondern aus dem ganzen Landkreis. Schließlich war Armin Heyn seit November 2013 zusätzlich zu seinem Amt als Kommandant auch Kreisbrandmeister. Und dabei örtlich zuständig für die Gemeinden Neuschönau, Spiegelau und St. Oswald-Riedlhütte. Zudem verantwortete er die Funkausbildung im Altlandkreis Grafenau.

Unter den Mitwanderern war auch Landrat Sebastian Gruber: „Man sieht nicht nur an der Anzahl der Teilnehmer, sondern auch an der vorherrschenden Stimmung, wie hoch die Wertschätzung für Armin Heyn ist, gerade seitens der Ehrenamtlichen.“ Auch der Landkreis müsse sich immer wieder dafür bedanken, dass sich Bürger wie Armin Heyn auf diese Art und Weise für ihre Mitmenschen engagieren. „Armin ist immer vorangegangen, war mit Herzblut dabei“, sagte Neuschönaus Bürgermeister Alfons Schinabeck. „Er hat nicht nur für die Feuerwehren der Gemeinde, sondern auch für all jene im Landkreis enorm viel bewirkt.“ Lothar Vogl, Vorsitzender der Feuerwehr Schönanger, wollte erst gar nicht aufzählen, wofür sich Armin Heyn alles eingesetzt hatte. „Zu lang wäre diese Liste. Nur so viel: Unsere Feuerwehr trägt zu 100 Prozent seine Handschrift.“

Von nun an müssen Familie, Freunde und Feuerwehr ohne Armin Heyn auskommen. Niemand wird die Lücke füllen können. Sein Andenken aber wird bewahrt werden. Schließlich hat er überall deutliche Spuren hinterlassen.

Gregor Wolf