Schöne Aktion
Mein Pate, der Profi: Drittliga-Schiri Tobias Wittmann begleitet Neuling Nikola Jurakic

23.12.2023 | Stand 23.12.2023, 6:00 Uhr

Seit‘ an Seit‘: Nikola Jurakic (r.) und Tobias Wittmann. − Foto: Alexander Stadler

Im vom DFB selbst ausgerufenen „Jahr des Schiris“, werden in der laufenden Saison 2023/24 zum ersten Mal alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter der Profi-Ligen als Patin oder Pate von Schiedsrichter-Neulingen im Amateurfußball eingesetzt. Dabei sollen die Profi-Referees den Einstieg in das neue Hobby mit beratender Funktion hinsichtlich Spielleitung und administrativen Aufgaben erleichtern, sodass die Neulinge mit viel Lust und Leidenschaft ihre Laufbahn als Schiedsrichter beginnen können.

Dies nahm sich auch Tobias Wittmann (28) vom SV Wendelskirchen zu Herzen, indem er bei einen B-Junioren-Spiel bei seinem Heimatverein ein neues Mitglied der Schiedsrichtergruppe Isar-Rott unterstützte: Nikola Jurakic vom TSV-FC Arnstorf.

Wittmann selbst hält das Projekt des DFB dabei für sehr wichtig, um zum einen selbst etwas zurückgeben zu können, da auch er einst von den Paten-Einsätzen seiner SR-Kollegen profitierte, zum anderen aber auch um die Neulinge im Schiedsrichterwesen tatkräftig zu unterstützen, damit diese auch aktiv bleiben und Spaß an ihrem Hobby haben.

Während der stellvertretende Obmann der SRG Isar-Rott im Sommer dieses Jahres seinen Aufstieg in die 3. Liga (1. Einsatz beim Spiel Duisburg – Ulm am 25. August) und somit auch in den Profibereich feiern konnte, stand für den 16-jährigen Jurakic zum damaligen Zeitpunkt fest, dass er den Schiedsrichterkurs absolvieren möchte, welchen er Ende September auch erfolgreich abschließen konnte.

Schon in seinem fünften Match tritt der Anfänger selbstbewusst auf

Vier Monate später ging es für beide Referees nach Wendelskirchen, zur B-Jugend-Partie zwischen der SG FC Aham und dem SC Bruckberg. Selbstredend leicht nervös – durch das Beisein von Profi Wittmann und eines Fernsehteams von Niederbayern TV – wusste Jurakic in seinem fünften Match als Spielleiter mit sichtlich gutem Gespür für Zweikampfbewertung und selbstbewusstem Auftreten durchaus zu überzeugen. Vielleicht schon ein Zeichen der Persönlichkeitsentwicklung, die gerade junge Schiedsrichter von Beginn an durchlaufen.

Auch Bezirksschiedsrichterobmann Robert Fischer, der beim Spiel ebenfalls hospitierte, lobt das Engagement von jungen Schiedsrichtern und findet es immer wieder spannend, wie sehr sich seine jungen Kameraden durch dieses „supergeile“ Hobby in ihrer Persönlichkeit nachhaltig weiterentwickeln. Ebenso betont er, dass die „Schiedsrichterei“ dadurch eine beispiellose Schule bildet, die nicht nur auf sportlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene nachhaltig Spuren hinterlässt.

Nach dem Schlusspfiff wurde das Spiel von Wittmann und Jurakic noch einmal aufgearbeitet und einzelne Szenen besprochen. In der Summe attestierte der Pate seinem Schützling eine wirklich gute Leistung sowie gutes Potential für den Job als Referee. Auch Jurakic zeigte sich durch die lobenden Worte des Profi-Unparteiischen sehr zufrieden sowie motiviert, dem Hobby auch in Zukunft nachzugehen, um eines Tages vielleicht selber Profi zu werden. Bis dahin ist es sicherlich noch ein weiter Weg, die ersten Schritte hat Nikola Jurakic aber bereits erfolgreich hinter sich – auch durch die Hilfe seines Paten.

− red