Bayernliga-Playdowns
Das war nix, EVD: Isarrats chancenlos gegen Tabellenführer Geretsried

10.03.2024 | Stand 10.03.2024, 20:09 Uhr
Andreas Forster

Waldemar Detterer (EV Dingolfing) im Kampf um den Puck mit Fabian Stöber Stoeber und Klaus Berger (ESC Geretsried), − Foto: Eva Fuchs, Hockeypics

Mit einer erneut schwachen Vorstellung haben die Isar Rats in der Bayernliga-Playdowns die zweite Heimniederlage in Folge einstecken müssen: 1:5 (0:2, 0:3, 1:0) hieß es nach großteils ernüchternden 60 Minuten.

Gegen den Tabellenführer aus Geretsried erwischten die Hausherren nicht nur einen katastrophalen Start, sondern fanden auch anschließend kaum in die Partie. Somit hatten die Oberbayern leichtes Spiel und konnten sich im letzten Spielabschnitt sogar noch für das Rückspiel schonen. Dingolfing rutscht nach der verdienten Pleite auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

Eigentlich war die Begegnung zwischen dem EV Dingolfing und den Gästen aus Geretsried bereits nach 65 Sekunden entschieden. Da stand es bereits 2:0 für die Gäste, da die Hausherren sämtliche Tugenden, die eine Eishockeymannschaft auszeichnet, vermissen ließ. Kein Körperspiel gepaart mit devoten Begleitschutz für die gegnerischen Angreifer: das ist keine gute Kombination. Vor allem gegen hochmotivierte Gäste, die in Dingolfing humorlos und im Stile einer Spitzenmannschaft schnell für klare Verhältnisse sorgten.

Vor allem in den entscheidenden Situationen zeigte sich deutlich, dass der Kader der Dingolfing auch nicht gerade perfekt ausbalanciert ist. Anthony Gagnon musste als Mittelstürmer aushelfen, obwohl er als Außenstürmer gefährlicher ist. „Das kann man schon mal kompensieren, aber natürlich brauchst du gelernte Mittelstürmer im Kader“, stimmt EVD-Trainer Dustin Whitecotton zu. Und war sollte es besser wissen als der EVD-Coach. Er war selbst jahrelang Center in den höchsten deutschen Ligen.

Schockierend war anschließend die Tatsache, dass sich der Großteil der Mannschaft nicht gegen die drohende Niederlage wehrte. So musste man sich bei EVD-Keeper Justin Köpf bedanken, dass dieser Abend nicht noch bitterer verlief.

Im Mitteldrittel hatte Dingolfing bessere Chancen, aber konnte sie nicht nutzen. Und Geretsried zeigte sich eiskalt. Die beiden starken Offensivspieler der River Rats, Florian Strobl und Stefano Rizzo, machten mit einem Doppelschlag in der 27. Minute alles klar. Und die Oberbayern hatten an diesem Abend noch nicht genug und legten sogar den fünften Treffer durch Josef Reiter nach.

Mit dem klaren Zwischenstand im Hinterkopf ließen es die Gäste natürlich im letzten Drittel ein wenig ruhiger angehen. Somit konnten die Dingolfinger sogar noch einen Ehrentreffer durch Nico Wolfgramm erzielen. Den Assist zu diesem Treffer gab im Übrigen EVD-Legende Daniel Schickaneder, der gegen Geretsried sein 499. Spiel im Trikot der Dingolfinger bestritt. Der Routinier war auch einer der wenigen Akteure auf Seiten des EVD, der sich gegen die Niederlage versuchte zu wehren.

Zwar musste Dustin Whitecotton auf Leistungsträger wie Lukas Krämmer oder Dominik Schindlbeck verzichten. Trotzdem sollte dies keine Entschuldigung für die ersten beiden Drittel sein. Die Leistung einiger Spieler könnte mit Sicherheit einige Zweifel bei der sportlichen Führung auslösen. Denn für die kommende Saison will der Verein mit einem bayernligatauglichen Kader in der vierthöchsten Liga antreten. Das Prädikat der Bayernligataugllichkeit konnten sich am Freitagabend vor 600 Zuschauern nur ganz wenige Spieler verdienen.

Mit neun Punkten stehen die Isar Rats nunmehr auf den vorletzten Tabellenplatz in den Bayernliga-Playdowns. Der Vorsprung auf den ESC Dorfen ist im Moment noch beruhigend. Trotz alledem sollte in den kommenden Begegnungen doch der eine oder andere Punkt mitgenommen werden.

EV Dingolfing: Köpf, Prade; Geiger, Theberge, Ohr, Wolfgramm, Schwarz, Huber, König; Detterer, Grinwald, D. Schander, S. Janzen, A. Janzen, Endres, Sedlar, Gagnon, Schickaneder.

Strafzeiten: 20 + 10 Minuten für A. Janzen - 12 + 10 Minuten für Berger.

Tore: 0:1 (1.) Strobl (Rezac, Rizzo), 0:2 (2.) Englbrecht (Reiter, Hüsken), 0:3 (27.) Rizzo (Berger, Merl), 0:4 (27.) Strobl (Wiseman, Rizzo), 0:5 (39.) Reiter (Hüsken, Rezac), 1:5 (43.) Wolfgramm (Schickaneder, Theberge); 591 Zuschauer.