Hungrige Hasen haben zuletzt den Ärger einiger Friedhofsgänger auf sich gezogen. Sie hoppelten von Grab zu Grab und fraßen die frisch angepflanzten Blumen, vor allem Veilchen. Die Stadt nahm sich dem Wildverbiss-Problem an. Bürgermeister Hans Schmalhofer machte bei einem Pressetermin am Montagnachmittag aber auch deutlich, dass eine „hundertprozentige Abschottung“ nicht möglich sei.
Jedes Jahr seien Hasen auf dem Friedhof unterwegs. Doch heuer kamen Schmalhofer zufolge zwei Faktoren zusammen. Einerseits fand das Osterfest vergleichsweise früh im Jahr statt. Angehörige bepflanzten die Gräber damit eher als üblich. Weil die Natur aber noch wenig Nahrung lieferte, bedienten sich die Hasen auf dem Friedhof.
Weniger Ruhe wegen Bauarbeiten
Ein weiterer Grund könnte die Renaturierungsmaßnahme an der Isar sein. Schmalhofer ist von der Umgestaltung überzeugt, aber während der Bauphase hätten die Tiere, zum Beispiel auch Rehe, eben weniger Ruhe, seien deswegen womöglich an anderen Orten unterwegs.
In den vergangenen Wochen waren Friedhofsvorarbeiter Simon Dobmeier, Stadtgärtner Tobias Reichl und weitere Kollegen des Bauhofs im Einsatz, um etwa Zäune auf Vordermann zu bringen und diese auch teilweise zu erhöhen. Auch Lebendfallen wurden aufgestellt. Zudem riet Dobmeier den Leuten, ein Vergrämungsspray zu nutzen. „Das hilft!“
Stadt lässt Wildkameras installieren
Nun sollen auch noch zwei Wildkameras aufgestellt werden, um weitere Erkenntnisse zu erlangen. Eine Bitte ergeht zudem an alle Friedhofsbesucher: Die Tore nach 16.30 Uhr bitte schließen, zumindest die Rehe sollten so draußen bleiben. Schmalhofer informierte außerdem, dass die Toiletten drei Mal wöchentlich gereinigt würden. Dies sei zuletzt ein Thema gewesen.
− chh
